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Bald Ferienhäuser an der Talsperre?

ls; 4. Apr 2019, 12:30 Uhr
Bild: Gemeinde Marienheide.
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Bald Ferienhäuser an der Talsperre?

ls; 4. Apr 2019, 12:30 Uhr
Marienheide – Gesten wurden die ersten Pläne zum Ortsumbau im Bauausschuss vorgestellt - Wohnwagen sollen Festbauten an der Brucher weichen.
Von Leif Schmittgen

Gestern Abend wurden während der Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses die Pläne für den ersten Abschnitt des Ortsumbaus präsentiert. Ab voraussichtlich Mitte Mai entstehen, abgehend von der Leppestraße zum Kleinbahnweg und einige Meter weiter zur Scharder Straße zwei Verkehrskreisel. Die Maßnahme wurde gestern von Planer Klaus Marenbach vorgestellt. Demnach sorgen nicht nur die Kreisverkehre für Veränderungen im Ortsbild, in den Bereichen werden unter anderem auch neue, breitere Gehwege gepflastert, die Fahrbahndecke saniert und vor der Grundschule Haltebuchten entstehen. Parallel finden Kanalbauarbeiten statt. 


[Bild: Leif Schmittgen --- An der Leppestraße werden in den kommenden Monaten zwei Kreisverkehre entstehen.]

Während auf der Leppestraße der Landesbetrieb Straßen.NRW der zuständige Finanzier ist, sind für die genannten Nebenstraßen sowie für die Kreisverkehre Fördergelder beantragt worden. Die Bewilligungen sollen der Gemeinde in Kürze vorliegen. Man geht derzeit von etwa 1,2 Millionen Euro Mehrkosten (Kreisel und Nebenstraßen) aus, die zu 60 Prozent gefördert werden.


Der erste Bauabschnitt, der wiederum in drei Bereiche unterteilt ist, soll etwa nach 15 Monaten beendet sein, in dieser Zeit werden teilweise Baustellenampeln den Verkehr regeln. Erst danach wird das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept" (ISEK) greifen. Man hatte die nun beginnenden Arbeiten vorgezogen, um nach dem Bürgerentscheid offene Fragen bezüglich des Heier Platzes zu klären (OA berichtete). Bis zum Abschluss im Jahr 2020 sollen diese geklärt sein. Dann würde der zweite Bauabschnitt (unter anderem Umbau der Plätze) nahtlos folgen.  

Die Firma „MS Gartenreich“ möchte ab dem kommenden Jahr neuer Betreiber des Campingplatzes am Südufer der Bruchertalsperre (unterhalb des Gemeindezentrums) werden. Das Unternehmen will nach Aussage von Bauplaner Jörg Speer, der das Konzept gestern vorstellte, Leerstand entgegenwirken. Da das klassische Camping im Wohnwagen rückläufig sei, sollen auf Parzellen von höchstens 250 Quadratmetern Ferienhäuser verschiedener Bauart (maximale Grundfläche: 50 Quadratmeter) mit je einem unbefestigten Stellplatz für Fahrzeuge entstehen. 

Die insgesamt sieben Eigner des Platzes haben laut Speer bereits ihre Zustimmung zum Vorhaben gegeben. Die künftigen Anlieger sind nicht Eigentümer der Parzellen, sondern wie bisher Pächter der Grundstücke. Die Häuser errichten die Interessenten selbst und müssen bei Beendigung des Pachtverhältnisses - sollte kein Nachinteressent vorhanden sein - auch wieder abgerissen werden.  

Einstimmig votierten die Ausschussmitglieder für eine nötige Änderung des Bebauungsplans, da dieser bis dato nur mobile Wohnanlagen und eben keine Festbebauung erlaubte. Wohnmobile und -wagen werden nicht gänzlich verbannt, Räume bleiben in bestimmten Bereichen des Areals erhalten.  
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