Archiv

„Zur Südring-Sanierung kriegste den Schlüssel wieder“

mkj; 28. Feb 2019, 14:00 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Die lustigen Stephinchen nutzten das Cabrio-Wetter, um der Feste einen Besuch abzustatten.
ARCHIV

„Zur Südring-Sanierung kriegste den Schlüssel wieder“

mkj; 28. Feb 2019, 14:00 Uhr
Bergneustadt – Schnell hatten die „Lustigen Stephinchen“ Bürgermeister Wilfried Holberg entmachtet - Pünktlich zum Start des zu erwartenden Baustellen-Chaos wollen sie die Insignien der Macht aber freiwillig wieder abgeben.
Von Michael Kleinjung

Mit einem donnernden „Hup, Hup, Alaaf!“ fuhren pünktlich um 11:11 Uhr die „Lustigen Stephinchen“ in schicken Cabrios vor das Bergneustädter Rathaustor. So viele Jecke wie noch nie warteten gespannt vor dem Rathaus auf das jährliche Spektakel und das Gerangel um die Macht in den Amtsstuben. „Ich komme nicht weiter, da ist ne Riesenbaustelle! Na, das kann ja heiter werden!“, verschaffe sich Stephinchen-Anführerin Antje Schnellenbach lautstark Gehör.


[Das benachbarte „evergreen“ Betreuungszentrum war ebenfalls scharf auf den Schlüssel.]

„Um die Dieselfahrverbote brauchten wir uns zum Glück keine Gedanken machen. Unsere Schätzchen sind muskelbetrieben“, freute sie sich und zeigte auf die schmucken Autos aus Pappmaschee. „Wir waren bei Stuttgart 21 und haben noch den Berliner Flughafen besucht. Suuper. Planerische Meisterleistungen. Wollt ihr denen etwa Konkurrenz machen?“ Dabei spielte sie auf das Chaos an, welches angesichts der anstehenden Sanierung des Südrings und der Umleitung über Derschlag wohl Einzug halten wird. Schuld seien natürlich die Gummersbacher, die jetzt auch noch den Derschlager Busbahnhof umbauen wollen: „Ich sag dir, Holli. Den Schlüssel der Stadt übernehmen wir nur bis zum Beginn der Bauarbeiten. Dann überlassen wir dir liebend gerne wieder das Feld“, so Schnellenbach. Bürgermeister Wilfried (Holli) Holberg nahm es gelassen, wehrte sich kurz und überließ den Stadtschlüssel den angreifenden Damen, hatte er doch schon den Flieger in südliche Gefilde gebucht. Für Begeisterung sorgte auch der Auftritt der mitgebrachten Tanzgarde „Rote Fünkchen“, die zu Karnevalsklassikern das Tanzbein schwangen.

 

Das Warm-up begann traditionell schon eine Stunde vorher in der Schalterhalle der Sparkasse. Dort schnippelten die Sparkassenfrauen bereits an den Schlipsen ihrer schnieken Kollegen. Als Frösche verkleidet, machten sie sich auch schamlos über die Krawatte von Sparkassendirektor Frank Grebe her, der jedes Jahr an Weiberfastnacht seine Mitarbeiterinnen in der Bergneustädter Filiale besucht. Pünktlich um 10:11 Uhr tauchten die Stephinchen mit ihrer Tanzgarde auf und sorgten gemeinsam mit den Fröschen und den Neustädter Zuchtperlen als „Rabe Socke“ für ordentlich Stimmung in der Sparkassenhalle. 
WERBUNG