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Für rauschende jecke Tage ohne Vollrausch

fj; 21. Feb 2019, 14:30 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- Zum Auftakt von „bunt statt blau“ in Oberberg stellten Schüler der Gesamtschule Reichshof die Bilder vor, mit denen sie sich am Kunstwettbewerb gegen das Komasaufen beteiligen werden. Nicht nur das Dreigestirn war beeindruckt von so viel Krativität.
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Für rauschende jecke Tage ohne Vollrausch

fj; 21. Feb 2019, 14:30 Uhr
Reichshof – Eine Woche vor Weiberfastnacht startete der Kreativwettbewerb „bunt statt blau“ in Oberberg – Schüler der Gesamtschule Reichshof zeigten ihre „Kunst gegen das Komasaufen“, Denklinger Dreigestirn unterstützt die Aktion.
Prinz Reini, Jungfrau Jenna und Bauer Herbert sind das aktuelle Denklinger Dreigestirn. Als Reinhard Weidenbrücher, Herbert Selent und Jens Krause haben sie in der Vergangenheit aber auch als Ordner auf den Partys der Karnevalsgesellschaft (KG) Rot-Weiß Denklingen nach dem Rechten gesehen. „Daher wissen wir, was junge Leute teilweise für harten Alkohol mitbringen. Wohin dieses exzessive Trinken führt, haben wir leider auch schon erlebt. Darum unterstützen wir die Aktion ‘bunt statt blau‘“, erklärte Prinz Reini, warum das Dreigestirn heute die Gesamtschule Reichshof besuchte. Denn hier zeigten junge Künstler aus den Klassen 9d und 9e Kunstwerke, die sich genau mit diesem Thema auseinandersetzen und im Rahmen der Kampagne entstanden sind.


[Auch Schüler der Gesamtschule Reichshof beteiligen sich am Plakatwettbewerb.]

Bei der DAK-Kampagne „Bunt statt blau“ setzen sich junge Leute im Rahmen eines Plakatwettbewerbs nicht nur selber künstlerisch mit dem Thema „Komasaufen“ auseinander, durch ihre gezeichneten Plakate werden sie auch zu Botschaftern gegen das Rauschtrinken. So wie Leonardo (14) und Janina (15), die ihre Bilder heute gemeinsam mit ihren Schulkameraden der Gesamtschule Reichshof vorstellten. Leonardos Bild (oben) ist zweigeteilt, die düstere Seite zeigt einen Friedhof, die bunte einen blühenden Baum. „Diese Seite steht für ein Leben ohne Alkohol, die dunkle für ein Leben, das durch Alkoholsucht zerstört wurde“, erklärt er. Janina hat ein schreiendes Frauengesicht gezeichnet (siehe unten). Daneben findet der Betrachter eine lachende Maske. „Die Frau trinkt, um sich gut zu fühlen. Sie setzt den Alkohol auf wie eine Maske. Doch im Inneren geht es ihr immer noch schlecht, sogar immer schlechter, weil trinken keine Probleme löst, sondern nur vergrößert“, erklärt sie.



Es sind solch eindrückliche Bilder, die die Kampagne ausmachen, ist sich Wolfgang Brelöhr, Chef der DAK im Oberbergischen, sicher. „Mit ihren bunten Plakaten bekennen die jungen Leute Farbe und so kommen Schüler und Lehrer bei dem schwierigen Thema neu ins Gespräch“, lobte auch Michaela Engelmeier, Vizepräsidentin des Landessportbundes NRW und Schirmherrin der Aktion im Oberbergischen Kreis. Jedoch: In Oberberg gab es im Jahr 2017 84 junge Leuten zwischen zehn und 20 Jahren, die aufgrund exzessiven Trinkens im Krankenhaus behandelt werden mussten – eine Steigerung um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr, im Vergleich zu 2003 sind es sogar 91 Prozent mehr. „Eine regionale Alkoholprävention ohne erhobenen Zeigefinger bleibt also unverzichtbar, um Kindern und Jugendlichen Folgen des Alkoholmissbrauchs aufzuzeigen. Dazu leistet jedes Plakat einen wertvollen Beitrag“, dankte Brelöhr der Gesamtschülern für ihr Engagement.


[Einsendeschluss ist Ende März, noch ist also Zeit, an den Bildern zu arbeiten.]

Damit ihre Bilder von möglichst vielen jungen Menschen gesehen werden, schmücken sie ab den Sommerferien einen Bus, der als „rollender Botschafter gegen das Komasaufen“ unterwegs sein wird. Diese bundesweit einzigartige Initiative ermöglicht die OVAG nun bereits seit fünf Jahren, derzeit zieren Plakate von Nümbrechter Schülern den Bus. Junge Leute, die selber künstlerisch aktiv werden wollen, haben dazu noch bis zum 31. März die Gelegenheit, dann ist Einsendeschluss für den Wettbewerb 2019. Ab Anfang April werden in den Bundesländern die Siegerplakate gekürt, aus denen dann der Bundesgewinner hervor geht. Doch vorher steht Karneval an und damit eine Zeit, in der mancher gerne einmal über die Stränge schlägt. „Feiert ausgelassen, trinkt auch ruhig mal ein Kölsch, wenn ihr alt genug seid, aber trinkt nicht so viel, dass ihr die Kontrolle verliert. Es feiert sich schöner, wenn man selber die Kontrolle über sich und seinen Fastelovend behält“, appellierte Prinz Reini an alle Jecken, nicht nur die jungen.

Der DAK-Plakatwettbewerb findet in diesem Jahr zum zehnten Mal statt, darum gibt es besondere Preise sowie einen Instagram-Sonderpreis zu gewinnen. Weitere Informationen und Teilnahembedingungen unter www.dak.de/buntstattblau.
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