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Grundsatzbeschluss zur Erweiterung vertagt

ls; 21. Feb 2019, 11:20 Uhr
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Grundsatzbeschluss zur Erweiterung vertagt

ls; 21. Feb 2019, 11:20 Uhr
Marienheide - Gestern gab es im Bildungsausschuss hitzige Diskussionen um den geplanten Ausbau der Gesamtschule - Standortlotsen für die Gemeinde dringend gesucht.
Von Leif Schmittgen

Mit einem emotionalen Appell warb während der Bildungsausschusssitzung Schulleiter Wolfgang Krug für den aus seiner Sicht dringend benötigten Erweiterungsbau der Gesamtschule in Marienheide. Eigentlich sollte von den Ausschussmitgliedern nur festgestellt werden, dass der Bedarf eines Erweiterungsbaus grundsätzlich besteht. Die Entscheidung wurde jedoch, unter anderem auf Wunsch der CDU-Vertreter, nach einer hitzigen Diskussion auf die nächste Sitzung vertagt.  

Die Krux an der Sache: Vom Land gebe es keine genauen Vorgaben, mit welchen finanziellen Mitteln man den in Düsseldorf festgestellten Bedarf seitens der Kommunen umsetzen soll. Carsten Jaeger (CDU) befürchtete, dass Abschreibungen für die nächsten 80 Jahre und damit erhebliche Belastungen für kommende Generationen auf die Gemeinde zukommen würden, falls der Erweiterungsbau in die Tat umgesetzt wird.

Drei Varianten hatte die Beratungsgesellschaft für Behörden (VDB) ausgearbeitet, bei der unterschiedliche Raumgrößen vorgestellt wurden (siehe Bürgerinformationssystem). Vorab klang durch, dass man die Variante B (einen 1.154 Quadratmeter großen Bau) favorisiere. Dazu nahm Schulleiter Krug Stellung: Aus seiner Sicht habe sich der 2017 festgestellte Raumbedarf weiter vergrößert, unter anderem durch Inklusionsschüler und die landesweite Rückkehr zu G9. Dazu hatte er eine „pädagogische Begründung“ ausgearbeitet, in der er unter anderem auf die Notwendigkeit von „Differenzierungsräumen“ hinweist, in denen Inklusionskinder gesondert beschult werden sollen. Krug hatte dem Ausschuss Fotos präsentiert, auf denen enge Räumlichkeiten zu sehen sind.


Aus Reihen der FDP wurde der Wunsch geäußert, diese Räume vor einem Votum in Augenschein zu nehmen, um sich ein Bild vor Ort machen zu können. Das wiederum stieß auf Verwunderung bei Bürgermeister Stefan Meisenberg, der sich, ebenso wie die Vertreter von SPD und Grünen, einen Grundsatzbeschluss gewünscht hätte. Das Thema sei seit vier Jahren bekannt, so Meisenberg. Man hätte die Schule jederzeit besuchen können. Der Direktor hatte schon vor Wochen zu einem Besuch eingeladen, er drängte geradezu auf eine schnelle Abstimmung: „Die Grundaussage muss heute fallen“, forderte Krug.  

„Wenn wir zu einer Abstimmung erpresst werden sollen, werden wir dagegen stimmen“, machte Jaeger deutlich. Zudem sei er „schockiert“ über die vorgestellten Pläne, auch wegen des unklaren Finanzierungsplans.

Ausschuss kurz und kompakt:

Sylvia Asmussen von der Kreis-Ehrenamtsinitiative „Weitblick“ rührte gestern die Werbetrommel für das „vielfältige Angebot“. Bereits im November hatte Hans-Willi Rudloff aus Engelskirchen über seine Arbeit referiert, in der Hoffnung es würden sich Freiwillige finden, die als „Standortlotsen“ für die Kreisinitiative in der Gemeinde tätig werden (OA berichtete).  Projekte wie der „Sozialführerschein“ oder auch die neu eingeführten „Haushaltshilfen“ stießen bei allen Vertretern auf offene Ohren. Die Koordinatorin bat darum, die Angebote an der „Basis“ bekannt zu machen, um so Freiwillige für die „dringend gewünschte“ Zusammenarbeit zu finden.  

Bärbel Appenzeller, eine von acht ehrenamtlichen Büchereimitarbeiterinnen, berichtete den Ausschussmitgliedern von ihrer Arbeit: Die Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen laufe sehr gut, ebenso wie die Resonanz bei der Ausleihe. Allerdings seien die Räumlichkeiten in der Gesamtschule nicht optimal, da man in der Gestaltung der Öffnungszeiten eingeschränkt sei. Appenzeller hofft deswegen auf einen raschen Umzug in das ehemalige Franz-Dohrmann-Haus, das zum Bürgerzentrum umgebaut werden soll (OA berichtete).  
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