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Schloss Homburg soll sich noch mehr öffnen

nh; 14. Feb 2019, 16:45 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Kulturdezernent Klaus Grootens (rechts) und Museumsbüroleiter Steffen Müller freuen sich auf die Veranstaltungen auf Schloss Homburg in diesem Jahr. Ein Höhepunkt wird die Playmobil-Ausstellung ab September sein.
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Schloss Homburg soll sich noch mehr öffnen

nh; 14. Feb 2019, 16:45 Uhr
Nümbrecht - In diesem Jahr finden auf dem Gelände von Schloss Homburg Klassiker wie Mittelaltermarkt, Lesefest und Klassik Open Air statt - Neuerungen sind ein offizielles Bobby-Car-Rennen oder eine Playmobil-Sonderausstellung.
Von Nils Hühn

Anfang des Jahres ging mit dem Ausscheiden von Museums- und Kulturamtsleiterin Dr. Gudrun Sievers-Flägel eine Ära auf Schloss Homburg zu Ende. Die Nachfolge ist noch nicht geregelt und damit möchte sich Oberbergs Kulturdezernent Klaus Grootens auch noch etwas Zeit lassen. Erst einmal würden intern Abstimmungen getroffen, welche Anforderungen ein Nachfolger erfüllen muss. Aber auch ohne Sievers-Flägel geht es auf Schloss Homburg weiter: Gemeinsam mit Büroleiter Steffen Müller stellte Grootens das Veranstaltungsprogramm 2019 für Museum und Forum Schloss Homburg vor.



„Wir wollen ein offenes Haus für jedes Alter sein“, erklärte der Kulturdezernent. Dafür sei es notwendig, an einigen Stellschrauben zu drehen. „Wir müssen nichts komplett umdrehen und werden Bewährtes fortsetzen“, so Grootens. Im Programm für dieses Jahr finden sich daher Klassiker wie die Literaturperformance „Vier Türme“, der Deutsche Mühlentag, das Klassik Open Air, der Bergische Landschaftstag oder das Lesefest „Käpt´n Book“ wieder. Es gibt aber auch bereits Neuerungen: Beispielsweise sollen durch die Konzerte der bergischen Jazz-Brüder Julian und Roman Wasserfuhr mit Jörg Brinkmann (13. April), Michael Oertel und Mascha Winkels (4. Juli) sowie „Goldmeister“ (5. Juli) ein jüngeres Publikum angesprochen werden.


Die letzten beiden Acts treten auf der Open Air-Bühne im Vorfeld des Klassik Open Air (6. Juli), bei dem „Carmina Burana“ von Carl Orff dargeboten wird, auf. „Uns war es schon seit längerer Zeit ein großes Anliegen, dass die Bühne mehrfach genutzt wird“, so Grootens, der auf die hohen Kosten für den Aufbau verwies. Bis Juli soll die kleine Zwinger-Wiese einem Pflaster weichen. „Hier entsteht immer eine Matschwiese, in der man mit den Schuhen versinkt“, so Grootens. Neben dieser Baumaßnahme wird auch die ehemalige Burgschänke zu einer Museumswerkstatt umgebaut. „Dies wird ein fester Ort für unsere Museumspädagogin, an dem vor allem Schulklassen Projekte bearbeiten können“, erklärte Müller.


[Durch ein Pflaster soll der Untergrund des Zwingers für Veranstaltungen wie das Klassik Open Air befestigt werden.]

Er berichtete auch, dass das Angebot des „Museumsbusses“ ausgebaut wird. Der Bus holt bis zu zwei Schulklassen an der Schule ab und bringt sie auch wieder zurück. Dieser Service kann beispielsweise für das Grundschulprogramm „Vom Korn zum Brot“ genutzt werden. Weitere Angebote speziell für die jüngsten Besucher sind die Märchenführung (25. April), Taschenlampenführung (25. Mai und 9. November) oder die verschiedenen Angebote der FerienWerkstatt. Beliebt bei alt und jung ist der Mittelaltermarkt, der in diesem Jahr vom 1. Mai bis 5. Mai auf dem Schlossgelände gastiert.

„Wir möchten uns auch für andere Bereiche öffnen, um Menschen unser Kulturerbe Schloss Homburg näherzubringen“, erläuterte Klaus Grootens, als er zwei Veranstaltungen vorstellte, die auf den ersten Blick weniger zur Geschichte passen. So findet vom 21. bis 23. Juni ein offizieller Meisterschaftslauf zur „BIG-Bobby-Car-Serie“ auf dem Schlossgelände statt. Nach der erfolgreichen Premiere 2017 anlässlich einer Ausstellung, werden an diesem Sommer-Wochenende Deutschlands beste Bobby-Car-Piloten ihr Fahrerlager im Schatten des Schlosses aufschlagen. „Die Strecke gilt als Klein-Monaco“, ergänzte Müller, dass der Verlauf mit Schikanen und wechselndem Untergrund sehr anspruchsvoll sei.


[Die ehemalige Burgschänke wird bis zum Spätsommer zur Museumswerkstatt umgebaut.]

Ab September wird es zudem eine Sonderausstellung geben. Auf allen Flächen wird sich die PLAYMOBIL-Sammlung von Oliver Schaffer, der bereits in vielen anderen kulturellen Einrichtungen seine Sammlung ausstellte, wiederfinden. Die Ausstellung soll die Besucher auf eine Zeitreise mitnehmen. Während in der Neuen Orangerie die Steinzeit Platz findet, wird im Saynschen Haus das Thema Mittelalter aufgegriffen. So werden Playmobil-Ritter in der Rüstkammer aufgestellt, die Mercator-Karte nachgebildet, eine Jagdszene nachgestellt oder der Siegburger Vergleich mittels der Figuren erklärt. Der White Cube wird zudem als reines Spielzimmer dienen. „Aus dem Schloss soll aber kein Ort für Eventveranstaltungen werden“, betonte Grootens.

Der Kulturdezernent wagte zudem noch einen Blick in Zukunft: „Wenn wir eine Nachfolge-Regelung getroffen haben, werden wir uns ergebnisoffen mit der Dauerausstellung im Saynschen Haus beschäftigen.“ Grootens kann sich ein Symposium vorstellen, auf dem geklärt werden soll, was das Beste für das Saynsche Haus ist. „Vielleicht stellen wir fest, dass das Angebot, so wie es ist, gut ist“, möchte Grootens unvoreingenommen den Status quo überprüfen lassen. Eine Modernisierung der Ausstellung, beispielsweise durch eine Digitalisierung des Angebots, schwebt dem Kulturdezernenten bereits vor.
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