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Die Jugendarbeit attraktiver gestalten

ls; 23. Jan 2019, 12:30 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Superintendent Jürgen Knabe (3. v. re.) freute sich über Vorträge der Referenten zum Thema Jugendarbeit in den Gemeinden.
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Die Jugendarbeit attraktiver gestalten

ls; 23. Jan 2019, 12:30 Uhr
Oberberg - Der Nachwuchs steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der Arbeit des evangelischen Kirchenkreises, so Tenor beim gestrigen Jahresempfang.
Von Leif Schmittgen

Im kommenden Jahr wird der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises an der Agger, Jürgen Knabe, in den wohlverdienten Ruhestand gehen, doch bis dahin liegt noch viel Arbeit vor dem scheidenden Chef: Von Amtsmüdigkeit war beim Superintendenten beim gestrigen Jahresempfang jedenfalls nichts zu spüren. Knabe rief voller Tatendrang alle Kirchengemeinden dazu auf, der eigenen Jugendarbeit neue Impulse zu verschaffen, um das Thema „Kirche“ für den Nachwuchs wieder interessant zu machen. Erste Denkanstöße gaben Referenten aus den Gemeinden, wo bereits neue Impulse gesetzt wurden.    


[Der Superintendent bestreitet sein letztes Amtsjahr an der Spitze des Kirchenkreises.]

Anne Rath aus Wildbergerhütte betreibt gemeinsam mit Ehemann Sören ein Jugendcafé im Keller eines ehemaligen Kindergartens im Ort und das offensichtlich mit Erfolg. In ihrem Vortrag berichtete sie von vielen Besuchern am Wochenende, das Angebot wurde inzwischen sogar auf „Familientage“ aufgestockt. „Der Raum der Kirche ist für viele junge Leute angestaubt und unattraktiv, deswegen bieten wir Alternativen“, so die Jugendreferentin. Rath kann sich vorstellen, künftig auch Gottesdienste für Kinder und Jugendliche in dem modern eingerichteten Café anzubieten.     

Auch in der evangelischen Gemeinde Gummersbach hat bereits ein Umdenken stattgefunden: Anstelle der im Zweijahresrhythmus stattfindenden Bibelwoche gab es dort im vergangenen Herbst erstmalig das christliche Zirkuscamp „Talentino“, wie Gemeindepädagoge Wolfgang Pulla berichtete. „Hier haben Kinder ihre individuellen Fähigkeiten entdeckt, viel gelernt und vor allem viel Spaß am Projekt “, schwärmte Pulla auch gestern noch. Jene Individualität spielt bei Jugendlichen eine immer größere Rolle. „Wir müssen zuhören und auf ihre Wünsche eingehen“, sagte der Referent.

 

Vor moderner Technik macht man in den Gemeinden nicht Halt:   Christoph Eggermann aus Bergneustadt stellte das Projekt „Secret Places“ vor, mit dem Jugendliche über ihr Smartphone per Messenger zu ausgefallenen Orten eingeladen werden. Dort sollen dann jeweils modern gestaltete Gottesdienste abgehalten werden. Ein Umdenken im Umgang mit dem Nachwuchs zum Beispiel bei Jugendfreizeiten sei vonnöten, weil sich Interessen sehr schnell änderten. „Viele junge Menschen wünschen sich mehr Mitspracherecht bei Entscheidungen“, so das Fazit der Erfahrungen von Stephanie Schönborn, die an der ersten Jugendsynode auf Landesebene zu Beginn des Jahres teilgenommen hatte.  

Ein buntes Musikprogramm, auch im Bereich Rock und Pop, versprach die neue Kreiskantorin Dr. Annemarie Sirrenberg. Unter anderem wird es ein Kindermusical geben. Unter dem Motto „Einladende Kirche für alle“ wünscht man sich durch die Denkanstöße viele Gespräche bis zur Herbstsynode (15. und 16. November in Waldbröl), um dann mit einem neuen Konzept die Kirche für junge Menschen wieder attraktiver zu machen.   
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