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Wieder mehr Spatzen in Oberberg

ls; 7. Jan 2019, 16:40 Uhr
Bild: Dieter Hartmann --- Auch der Bestand der Grünfinken hat sich offenbar erholt.
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Wieder mehr Spatzen in Oberberg

ls; 7. Jan 2019, 16:40 Uhr
Oberberg - Nach der Vogelzählaktion am Wochenende zieht Experte Heinz Kowalski ein positives Fazit.
Von Leif Schmittgen

Es gibt wieder mehr Spatzen im Oberbergischen Kreis. Der Vogelexperte des Naturschutzbundes (NABU), Heinz Kowalski, zieht nicht nur aufgrund dieser Tatsache ein positives Fazit der Aktion „Stunde der Wintervögel“, dem bundesweiten Aufruf des NABU zur Zählung der Vögel im heimischen Garten. Denn nicht nur der Spatz hat sich vermehrt, viele Arten, 18 an der Zahl, hat Kowalski nahe seines Wohnortes in der Bergneustädter Altstadt gezählt. „Früher wurde der Spatz oft geschossen, will er als Futterdieb und damit ungeliebter Plagegeist empfunden wurde“, berichtet Kowalski.   


[Archivbild: Julian Heppe --- Heinz Kowalski ist mit der Aktion zufrieden.]

Die Bestände hätten sich aber auch deshalb erholt, weil viele Menschen durch diverse Aktionen aufmerksam gemacht und damit für das Thema sensibilisiert wurden. Bevorzugte Nistplätze seien an Dachrinnen oder auch in Scheunen, weiß der Vogelexperte. „Der Spatz mag es gern schmuddelig, das wissen die Menschen und lassen ihn gewähren“, weiß Kowalski. Er freut sich, dass sich in diesem Zusammenhang das Wort „Dreckspatz“ inzwischen zu einem Kosewort entwickelt habe und die Spatzen wieder beliebt seien.


Die von ihm beobachtete Artenvielfalt in den heimischen Gefilden führt Kowalski auch auf die Klimaerwärmung zurück, da sich viele nicht mehr auf den Weg in südlichere Gefilde machen. Ein Zeichen dafür, dass es in Nord- und Osteuropa langsam kalt werde, war gestern die Sichtung einiger dort heimischer Vögel: „Die Tiere überwintern in Deutschland oder ziehen nach Frankreich weiter“, wollte sich der Experte nicht festlegen, ob die Vögel wegen des Nieselregens nur eine Rast eingelegt oder tatsächlich ihr Winterdomizil im Garten des örtlichen Seniorenzentrums aufgeschlagen haben.

Ein Plus von 42 Prozent in der aktuellen Zählung verzeichnet die Statistik bei den Grünfinken, ganz zur Freude des Ornithologen. Bundesweit war der Bestand rückläufig, da diese durch einen durch viele Mücken übertragenen Virus starben. Am meisten wurde in der Region die Kohlmeise gesichtet, mit bisher 1.706 gezählten Tieren macht das ein Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr aus.  Noch bis zum 15. Januar haben Vogelliebhaber Zeit, ihre Zählergebnisse auf der Homepage des NABU zu melden. Nachdem ab März die Vögel aus den südlichen Gefilden nach Deutschland zurückgekommen sind, findet vom 10. bis 12. Mai mit der „Stunde der Gartenvögel“ die nächste Zählaktion statt.  

Die bisherigen Zählergebnisse gibt es hier.
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