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Kleine Sternsinger leisten Großes

ll; 7. Jan 2019, 15:24 Uhr
Bild: privat --- Die Sternsinger sammeln Spenden für den guten Zweck.
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Kleine Sternsinger leisten Großes

ll; 7. Jan 2019, 15:24 Uhr
Engelskirchen - Luana Lardong macht derzeit nicht nur ein Praktikum in der Redaktion von Oberberg-Aktuell, sondern war am Wochenende auch als Begleiterin der Sternsinger im Einsatz und berichtet von den Tagen mit den „kleinen Königen“.
Von Luana Lardong

Sie verkleiden sich als Könige und ziehen von Haustür zu Haustür: die Sternsinger. Auch dieses Jahr waren 26 Kinder vom 4. bis zum 6. Januar in Engelskirchen unterwegs, um den Segen in die Häuser zu bringen und möglichst viele Spenden zu sammeln. Dieses Jahr wurde unter dem Motto „Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit“ für Kinder mit Behinderung gesammelt, denn laut der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik haben rund sieben Prozent aller peruanischen Kinder und Jugendlichen eine Behinderung. Auch die Armut spielt dabei eine Rolle, denn eine adäquate Förderung und Behandlung der Kinder können sich viele Familien nicht leisten.

Das diesjährige Thema wurde den Sternsingern bereits vorab, beim „Kronen basteln“ im katholischen Pfarrheim Engelskirchen, nahegebracht. Dazu wurde ein Film gezeigt, in dem Reporter Willi Weitzel in Peru unterwegs war und dort viele betroffene Kinder besuchte. Das „Kronen basteln“ wurde, so wie die restliche Sternsingeraktion auch, von der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) Engelskirchen organisiert. 13 Leiter kümmerten sich um das Mittagessen, die Mobilität und die Begleitung der Gruppen.



Am Freitag- und Samstagmorgen startete dann endlich das Sternsingen, auf das sich die Kinder mit dem Üben der Lieder und Sprüche fleißig vorbereitet hatten. Trotz des Regenwetters waren alle dazu motiviert, endlich Spenden einzusammeln und so verstreuten sich die acht Gruppen schnell  in ganz Engelskirchen. An vielen Haustüren gab es Lob für die Kinder: Weil sie bei diesem Wetter unterwegs waren, aber auch für den schönen Gesang von Liedern wie „Stern über Bethlehem“ oder „Gloria in excelsis Deo“. Nachdem die Menschen ihre Spende in die Sammeldose gesteckt und die Kinder mit Süßigkeiten beschenkt hatten, wurde das Haus mit der Aufschrift 20*C+M+B+19 gesegnet. Der Irrglaube, dass die Buchstaben C, M und B für die jeweiligen Könige Caspar, Melchior und Balthasar stehen, korrigierten die Kinder an den Haustüren schnell: Es ist eine Abkürzung der lateinischen Worte „Christus mansionem benedicat“ und bedeutet „Christus segne dieses Haus“.

Ab 13 Uhr gab es dann für alle im Pfarrheim Mittagessen, bei dem sich rege über die bisherigen Erlebnisse an den Türen unterhalten wurde. Vor allem die Begleiter tauschten sich unter großer Begeisterung über die Kinder aus und waren stolz auf die kleinen Könige, weil sie so lange Strecken ohne Quengeln durchgehalten hatten. Was die Kinder zu einem solch großen Einsatz motivierte, erzählte zum Beispiel der elfjährige Felix: Er betonte mit ernster Stimme, dass er armen und bedürftigen Kindern helfen möchte und er deswegen schon seit fünf Jahren bei der Sternsingeraktion mitmacht. Auch dass er als Sternsinger Zeit mit seinen Freunden verbringen kann, mache ihm Spaß. Auch wenn er sich an Leute, die schreien oder den Kindern die Tür vor der Nase zuknallten, erinnern kann, stoppt ihn das nicht. Er ist sich sicher, nächstes Jahr wieder dabei zu sein.

Nach den zwei Tagen häuften sich im Pfarrheim die Süßigkeiten nur so und auch die Sammeldosen waren prall gefüllt, denn die Könige waren so eifrig, dass sie am Samstagabend schon alle Gebiete abgeschlossen hatten und so den Sonntag überraschend freihatten. Die Betreuer staunten nicht schlecht, als sie beim Süßigkeiten-Tütenpacken feststellten, dass die Kinder allein 150 Tafeln Schokolade sammelten und diese nun vernaschen können. Als die Spendensumme bekannt gegeben wurde, waren die Süßigkeiten aber nur noch Nebensache: Dank der fleißigen Könige und den großzügigen Menschen kam in Engelskirchen eine Spendensumme von 7.217 € zusammen, über die sich die Kinder und Familien in Peru wohl unheimlich freuen werden.  
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