Archiv

Fast neun Millionen Euro für Bürgerzentrum und Heilteich

ls; 12. Dec 2018, 12:55 Uhr
Bild: Gemeinde Marienheide ---
ARCHIV

Fast neun Millionen Euro für Bürgerzentrum und Heilteich

ls; 12. Dec 2018, 12:55 Uhr
Marienheide – Gestern wurden die Pläne für das erweiterte ISEK im Bauausschuss konkretisiert – Verschiedene Fördertöpfe beim ehemaligen Rüstzeitheim möglich.
Von Leif Schmittgen

Einige Mitglieder des Bau- Planungs- und Umweltausschusses hatten gestern Abend nach der Vorstellung der konkreten Umbaupläne des Heilteichs einen Kloß im Hals: Die Landschaftsarchitektin Susanne Weihrauch hatte soeben ihre Präsentation beendet und nannte die nötigen Kosten für die Komplettsanierung des Kleinods im Ortszentrum: 3,37 Millionen Euro stehen dabei zu Buche. Bei der genanten Summe mussten deshalb viele Sitzungsbeteiligte erst einmal schlucken.

Darin enthalten sind allerdings nicht nur die Verschönerungsarbeiten, welche bereits in der vergangenen Woche dem Lenkungskreis vorgestellt wurden (OA berichtete), sondern eben auch notwendige Sanierungsarbeiten. Zum Beispiel müssen Zu- und Abflüsse des Teichs erneuert werden und der Grund müsste entschlammt werden. Für die Wasserarbeiten muss man laut der Pläne alleine rund eine Millionen Euro investieren.  

„Wenn wir das anpacken, dann machen wir es jetzt richtig“, votierte Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg für die angebotene „Komplettlösung“, um später anfallenden Sanierungsarbeiten vorzubeugen: „Ob wir zwei oder dreitausend Euro für eine Parkbank ausgeben, können wir später noch entscheiden“, sah das Gemeindeoberhaupt an der einen oder anderen Stelle noch Einsparungspotenzial bei dem Konzept, das die Startermaßnahme des überarbeiteten integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) sein wird.

 

Bei der Frist zur Antragsstellung spielt den Marienheidern, wie berichtet, das Glück in die Hände: Denn diese endet bei der Bezirksregierung nicht wie ursprünglich vorgesehen am 31. Dezember, sondern ist von den Kölnern auf den 28. Februar 2019 verschoben worden. Deshalb wird die Beschlussvorlage wegen „Beratungsbedarfs“ in den Gremien zurückgeschoben, eigentlich hätte der Rat das überarbeitete ISEK in seiner Sitzung durchwinken wollen. Die bereits im Lenkungskreis präsentierten Nutzungspläne des ehemaligen Rüstzeitheims stellte der Bürgermeister nun auch dem Ausschuss vor und nannte erstmals auch öffentlich konkrete Zahlen.   

Rund 5,6 Millionen Euro (inklusive Kaufpreis) müssten aufgebracht werden, wenn die Pläne für das  „Bürgerzentrum Scharder Berg“ Realität werden sollen. Eine Refinanzierung der Kosten wäre zum Beispiel durch den Verkauf einer integrierten, 130 Quadratmeter großen, Wohnung möglich. Außerdem könnten Mieteinnahmen generiert wert werden. Ein örtlicher Pflegedienst hat bereits bei der Gemeinde angefragt, der in Teilen des Gebäudes Wohnungen für Demenzkranke einrichten möchte.  

Die „Mischnutzung“ zwischen privat und öffentlich, sowie unterschiedlicher Interessengruppen aus Kultur und Verwaltung, könnte den Heiern zudem in die Karten spielen. Denn bei den Gesamtkosten würde nach derzeitigem Stand ein Eigenanteil von 30 Prozent bei der Gemeinde bleiben, die derzeit auch in die Kalkulation mit eingerechnet sind. Laut Meisenberg könnten aber auch andere Fördertöpfe angezapft werden, bei denen eine Kostenübernahme von bis zu 90 Prozent möglich seien. Den Planern schwebt außerdem vor, das ISEK, neben dem Ausbau der Gesamtschule, um die Sanierung der beiden Sportplätze zu erweitern.   

Für eine mögliche Mischförderung sieht das Gemeindeoberhaupt vor allem Chancen, weil unter anderem in Gummersbach (Vogtei) und Wiehl (Sanierung Gymnasium), ähnliche zweckgebundene Gelder geflossen sind. 8,97 Millionen Euro würden Heilteich und Bürgerzentrum kosten, die gesamte Ortskernsanierung beziffert man auf 18,4 Millionen Euro. Mindestens elf Millionen Euro würde man aus Fördergeldern akquirieren können. Eine Vorstellung des Gesamtpakets (ISEK) soll in der kommenden Woche während der Ratssitzung (Dienstag, 18 Dezember, 18 Uhr) erfolgen. Abschließend abstimmen darüber möchte man dann in den Ausschuss- und Ratssitzungen im Februar 2019.   

Ausschuss kompakt:

- Einstimmig votierten die Mitglieder für die Bauplanänderung „Müllenbach Nord“ und „Oberwette-Buchenweg“.
- Die Telekom hat die Termine für die Fertigstellung des Breitbandausbaus in den noch fehlenden Orten bekanntgegeben: Demnach soll spätestens Mitte 2020 das gesamte Gemeindegebiet an die Datenautobahn angeschlossen sein.
WERBUNG