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Keine Ausreden: VfL vor wegweisendem Spiel

bv; 11. Dec 2018, 15:02 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Vom Nervenkostüm des Gummersbacher Spielmachers Pouya Norouzi wird am Donnerstag in Ludwigshafen viel abhängen.
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Keine Ausreden: VfL vor wegweisendem Spiel

bv; 11. Dec 2018, 15:02 Uhr
Gummersbach – Beim Auswärtsspiel bei den Eulen Ludwigshafen zählt am Donnerstagabend nur ein Sieg - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer
Eulen Ludwigshafen – VfL Gummersbach (Donnerstag, 13. Dezember, 19 Uhr).

Als Fan des VfL Gummersbach braucht man im Jahr 2018 neben einer gewissen Leidensfähigkeit vor allem eines: gute Nerven. Die sind auch am Donnerstagabend gefragt, wenn die Blau-Weißen zum Keller-Gipfel nach Ludwigshafen reisen. Die Ausgangssituation ist klar. Der Letzte der Tabelle (4:28 Punkte) trifft auf den Drittletzten (6:26 Punkte). Sollte der VfL das Auswärtsspiel gewinnen, könnte man in der Kreisstadt durchatmen - geht die Partie zu Ungunsten des früheren Serien-Meisters aus, ziehen die Eulen aufgrund des besseren Torverhältnisses vorbei, Gummersbach stünde erstmals in dieser Spielzeit auf einem Abstiegsrang.


Dass es soweit gar nicht erst kommt, ist Auftrag von Trainer Denis Bahtijarvic und seiner Mannschaft. „Die Spieler wollen endlich die Negativserie beenden und unbedingt dieses wichtige Spiel gewinnen. Das sehe ich jeden Tag im Training“, ist Bahtijarevic optimistisch. Allerdings weiß der Trainer auch, was sein Team in der Halle Ebertstraße im Stadtteil Friesenheim erwartet. Die Zuschauer in der dortigen „Eberthölle“ sind extrem begeisterungsfähig und werden dem VfL einen heißen Empfang bereiten. „Wir müssen über 60 Minuten einen kühlen Kopf bewahren und nie den Glauben an unsere Qualitäten verlieren. Am Ende wird die Mannschaft gewinnen, die ihre Nerven besser im Griff hat“, so Bahtijarevic.



Das jedoch war in den vergangenen Partien das grundlegende Problem. In Minden kam es in den letzten 15 Minuten zu einem kollektiven Blackout, am Ende stand eine deutliche Niederlage zu Buche. Gegen Berlin lieferte man eine schwache erste Hälfte ab, konnte klare Chancen nicht verwerten. Insofern bedarf es bei den Eulen einer konzentrierten Leistung über die gesamte Spielzeit, um die Schwächephasen zu minimieren. Die Hauptlast liegt dabei auf Mittelmann Pouya Norouzi. Er ist ein Wandler zwischen zwei Welten. Einerseits ist er handballerisch außerordentlich wertvoll und in der Lage, einer Abwehr unlösbare Rätsel aufzugeben. Andererseits ist sein Selbstbewusstsein schnell zu erschüttern. Läuft es bei dem Gummersbacher Neuzugang einmal nicht, taucht Norouzi schnell unter. Doch nach der Verletzung von Drago Vukovic hat Bahtijarevic keine Alternative im mittleren Rückraum.

Auch auf der Torhüterposition halten sich Licht und Schatten die Waage. Sowohl Carsten Lichtlein, als auch Matthias Puhle haben starke Momente, können ihre Leistung aber fast regelmäßig nicht über 60 Minuten zeigen. Dabei bräuchte es gerade beim Gastspiel in Ludwigshafen einen sehr guten Rückhalt im Tor, um dem lädierten Selbstbewusstsein der VfL-Spieler wieder auf die Beine zu helfen. Letztlich wird es darauf ankommen, ob Gummersbach den Kampf annehmen wird. Individuell hat man sicherlich Vorteile gegenüber den Eulen, doch das dürfte nicht den Ausschlag geben. Wie auch immer – die zwei Punkte müssen auf die Rückreise mitgenommen werden. Sonst dürfte das Weihnachtsfest für die Blau-Weißen ungemütlich werden.


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