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Spielend lernen, für die eigene Meinung einzustehen

fj; 10. Dec 2018, 14:18 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- Gemeinsame Spieleentwickler: Inka (2. v. li.) und Markus Brand (2. v. re.) sowie Mitglieder des Netzwerks gegen Rechts.
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Spielend lernen, für die eigene Meinung einzustehen

fj; 10. Dec 2018, 14:18 Uhr
Oberberg – Das Netzwerk gegen Rechts hat gemeinsam mit Inka und Markus Brand ein pädagogisches Spiel für junge Leute ab 14 Jahren entwickelt – Heute konnten Schüler und Lehrer „S.O.S. – Inseln in Not“ testen.
Sechs Inseln mit individuellen Ressourcen und geografischen Bedingungen, aber auch ganz eigenen Problemen bilden das Gerüst des Spiels „S.O.S. – Inseln in Not“. „Aufgrund veränderter Klimaverhältnisse vermehrt sich die auf eurer Insel lebende hausschweingroße Segelohreidechse plötzlich explosionsartig. Wer hat einen Rat?“, steht beispielsweise auf einer Ereigniskarte. Und schon steckten die Schüler, die aufgeteilt in Gruppen jeweils eine Insel repräsentieren, die Köpfe zusammen: Wie kann man der in Not geratenen Insel helfen, welche eigenen Ressourcen hat man anzubieten? Und wie präsentiert man seine Lösung so, dass die den Ideen der anderen Gruppen vorgezogen wird?



Rund 40 Schülervertreter sowie einige Lehrer von weiterführenden Schulen aus dem Oberbergischen Kreis nahmen heute an der offiziellen Vorstellung des Spiels „Inseln in Not“ im Kreishaus teil und gehörten damit zu den Ersten, die das Spiel ausprobieren durften. Entwickelt wurde es in knapp eineinhalb Jahren vom Arbeitskreis Jugendsozialarbeit im Netzwerk gegen Rechts. Dieser setzt sich aus oberbergischem Fachpersonal in der Jugendarbeit zusammen, die Entwicklung des Spiels ist sein zweites großes Projekt. „Nachdem wir 2016 mit ‚Kurs halten‘ eine Broschüre für Fachpersonal herausgegeben haben, wollten wir jetzt etwas entwickeln, das junge Leute und damit unsere Zielgruppe anspricht“, erklärten Streetworkerin Michaela Hofacker vom Arbeitskreis und Torben Oestreich von der Koordinierungsstelle Netzwerk gegen Rechts im Oberbergischen Kreis.

„Wir beschlossen, ein Spiel zu entwickeln, dass den Teamgeist der Jugendlichen fördert und sie darin schult, eine eigene Meinung zu entwickeln und diese argumentativ zu vertreten – auch gegen andere Gruppen. Dabei soll das Spielen aber vor allem Spaß machen“, erklärte Gudrun Martineau vom Netzwerg gegen Rechts. Um dies zu erreichen, holte sich das Netzwerk prominente Unterstützung von den erfolgreichen Gummersbacher Spiele-entwicklern Inka und Markus Brand. „Wir waren sofort mit dabei. Jugendliche darin zu bestärken, ihre Meinung auch gegen eine Mehrheit mutig zu vertreten, ist ein wichtiges Anliegen, das wir gerne unterstützen. Und wenn es um Spiele geht, sind wir ja eigentlich eh immer mit von der Partie“, lachte Markus Brand, der die Spielrunde im Kreishaus gemeinsam mit seiner Frau besuchte, um zu erfahren, wie das Spiel ankam. Nach einer rund eineinhalbstündigen Spielphase stand das Fazit der Schüler fest: Das Ziel, ein Spiel zu entwickeln, das vor allem Spaß macht und ganz ohne erhobenen Zeigefinger aus kommt, ist gelungen.

Mit Unterstützung durch das Förderprogramm NRWeltoffen konnten 100 Exemplare des Spiels „Inseln in Not“ herausgebracht werden. „Uns liegen schon zahlreiche Interessensbekundungen vor, sodass wir uns demnächst schon um weitere Fördermittel für eine zweite Auflage bemühen wollen“, so Streetworkerin Hofacker. Solange der Vorrat reicht, wird das Spiel kostenlos an interessierte Schulen und Jugendeinrichtungen weitergegeben, auf Wunsch kommen Mitglieder des Arbeitskreises vorbei, um die ersten Spielrunden anzuleiten. Kontakt: Koordinierungsstelle Netzwerk gegen Rechts im Oberbergischen Kreis, Tel.: 02261/98 77 668 oder E-Mail: info@netzgegenrechts-oberberg.org.

Weitere Informationen unter www.netzgegenrechts-oberberg.org.
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