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Die 'Area 25' soll keine UFOs anlocken

ls; 5. Dec 2018, 12:50 Uhr
Bilder: Leif Schmittgen --- Der Lions Club-Präsident Michael Mielecke v.li.) überreichte den symbolschen Betrag für die Inneneinrichtung des Kiosks an die VSB-Geschftsführereinnen Sabine Grützmacher und Karin Hoffmann. Susanne Zurek (Lions Club) hatte die Spendenaktion koordiniert.
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Die 'Area 25' soll keine UFOs anlocken

ls; 5. Dec 2018, 12:50 Uhr
Gummersbach – Seit heute Morgen gibt es im Bahnhof Dieringhausen wieder einen Kiosk mit speziellem Angebot.
Von Leif Schmittgen

Lange hatte man vonseiten der Stadt Gummersbach in den vergangenen Jahren versucht, einen Betreiber für den Kiosk am Bahnhof Dieringhausen zu finden, vergebens. Es war also offensichtlich ein Glücksfall, dass Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein das Problem auf einer Stadtteilkonferenz im vergangenen Jahr ansprach, denn kurz darauf meldete sich der Bildungsträger „Vermitteln, Schulen, Beraten" (VSB) beim Stadtoberhaupt, den leer stehenden Kiosk – auch zu Schulungszwecken – nutzen zu wollen.   


[Viele der angebotenen Waren sind Fairtrade-Produkte.]

Man stieß sofort auf offene Ohren bei der Verwaltung, doch zunächst gab es noch einige Hürden zu bewältigen, wie VSB-Geschäftsführerin Karin Hoffmann bei der feierlichen Eröffnung heute Morgen berichtete: „Zunächst musste die Finanzierung durch Förderungen gesichert werden“, so Hoffmann. Die nötigen Gelder wurden zum einen durch den Europäischen Sozialfonds, das NRW-Ministerium für Arbeit und die Arbeitsagentur über die Projekte „BvB-pro“ und „Fairgabe“ für die Maßnahme akquiriert.   

Nach dem komplizierten Finanzierungsverfahren brauchte man noch Mittel für die Inneneinrichtung des Verkaufsraumes. Hier halfen die Mitglieder des Lions Club Gummersbach-Aggertal aus. Dessen Präsident Michael Mielecke überreichte gemeinsam mit Mitglied Susanne Zurek heute symbolisch den Betrag von 2500 €, mit dem das Mobiliar und einige „Schönheitsreparaturen“ finanziert wurden.

 

„Wir haben uns für den Namen `Area 25` entschieden, weil der Kiosk ein besonderer Ort ist. Wir wollen keine UFOs anlocken, bieten aber ein spezielles Angebot“, so die Geschäftsführerin. Man möchte an die „Area 51“, wo in den 50er Jahren angeblich Außerirdische gelandet sind erinnern und die Verbindung zum Hauptverkehrsmittel des Bahnhofs, der Regionalbahn 25, herstellen. Und das was von den insgesamt neun Jugendlichen, die sich auf Arbeits- oder Ausbildungssuche befinden, offeriert wird, ist tatsächlich nicht alltäglich: Zum Teil stammen die Produkte aus dem „fairen Handel“ (Gummersbach ist Fairtrade-Town), alle Waren sind zudem biologisch abbaubar. „Sogar der Kaffeebecher wird recycelt“, so Hoffmann.   

Zigaretten und Alkohol sind am Kiosk gänzlich tabu, weil der Bildungsträger mit Jugendlichen arbeitet. Frisch belegte (Bio-) Brote werden dort angeboten, außerdem gibt es Knabbereien und eine Getränkeauswahl für Reisende. „Die Produktuswahl lockt sicherlich auch viele Schüler an, die hier morgens mit dem Bus ankommen“, war sich Bürgermeister Frank Helmenstein sicher. Er sieht aber nicht den Umsatz des Kiosks als wichtigsten Aspekt: „Wir haben eine Win-win-Situation“, so das Stadtoberhaupt. Zum einen werden Jugendliche nämlich praxisnah auf das Berufsleben vorbereitet und zum anderen hat der Leerstand nun ein Ende. Die Stadt stellt als Eigentümer den Raum mietfrei zur Verfügung, nur die Nebenkosten müssen vom Bildungsträger bezahlt werden.   
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