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Die Schreibstube des Christkinds ist eröffnet

fj; 13. Nov 2018, 13:55 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- Das Christkind und seine Engel sind in Engelskirchen angekommen.
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Die Schreibstube des Christkinds ist eröffnet

fj; 13. Nov 2018, 13:55 Uhr
Engelskirchen- Heute wurde die Christkindpostfiliale offiziell eröffnet - Über 9.000 Briefe aus aller Welt sind bereits eingetroffen - Christkind und seine Helfer antworten nun auch auf Tschechisch, Russisch und Weißrussisch.
Mit dem Klingeln der Glocke betritt das Christkind seine weihnachtlich geschmückte Poststelle und nimmt nach einem Jahr Pause die Arbeit auf: Die Christkindpostfiliale ist eröffnet und Weihnachten nicht mehr fern. Auch wenn sich der heutige Tag mit Temperaturen über zehn Grad so gar nicht nach Winter anfühlt, schaffen es das Christkind und seine Engel doch sofort, die Vorfreude auf Weihnachten zu wecken, wenn sie neben geschmückten Weihnachtsbäumen, einem prasselnden Kamin und Kisten voller Briefe Platz nehmen. Auch am ersten Arbeitstag des Christkinds sind die Briefkästen bereits gut gefüllt: 9.000 Wunschzettel sind schon in Engelskirchen eingetroffen. Im vergangenen Jahr erreichten das Christkind 128.000 Briefe aus 56 verschiedenen Ländern.


[Die Helferinnen des Christkindes sind eifrig an der Arbeit.]

1985 tauchten im Postbetrieb Briefe „An das Christkind“ auf. Mangels einer konkreten Adresse wurden diese in Nordrhein-Westfalen nach Engelskirchen geschickt. Dort wurden die Briefe geöffnet und beantwortet – so blieb es bis heute: Bereits zum 34. Mal eröffnet die Deutsche Post in diesem Advent ihre Christkindpostfiliale in Engelskirchen, zum dritten Mal ist diese in der ehemaligen Baumwollspinnerei Ermen & Engels am Engels-Platz untergebracht. Hier sind 14 Helferinnen bis Weihnachten damit beschäftigt, die Antworten des himmlischen Wesens zu verschicken. Darin berichtet das Christkind von seiner Arbeit und gibt weihnachtliche Basteltipps. Die Briefe werden mit Weihnachts-Briefmarken beklebt und erhalten einen eigenen Sonderstempel.

  

Zum 14. Mal dabei ist Steffi Renner aus Lindlar. „Die Arbeit macht mir jedes Jahr aufs Neue große Freude. Es ist so rührend zu sehen, welche Arbeit sich die Kinder mit ihren Wunschzetteln machen“, sagt sie. Oft müssten sie und ihre Kolleginnen auch schmunzeln: „Da gibt es Wünsche, von denen haben wir noch nie etwas gehört. Dann müssen wir erstmal googeln, um welches Spielzeug, Computerspiel oder Modemarke es sich da überhaupt handelt“, lacht sie. Besonders bewegend sind für sie jedes Jahr die Briefe alter Menschen: „Sie schreiben, weil sie sich einfach darüber freuen, zu Weihnachten einen Brief zu erhalten.“


[Die Kinder geben sich mit ihren Wunschzettel viel Mühe, kaum einer wurde am Computer getippt, stattdessen sind die meisten Briefe handgeschrieben und reich verziert.]

Die Christkindpostfiliale ist mittlerweile in der ganzen Welt bekannt: Die Briefe kommen beispielsweise aus Australien, Taiwan, Vietnam und den USA. Das Christkind antwortet darum in zehn verschiedenen Sprachen, auch in Blindenschrift. Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr Tschechisch, Weißrussisch und Russisch. Doch so verschieden die Länder, aus denen die Kinder kommen, so ähnlich ist sich die Post der jungen Briefschreiber: „Viele Kinder wünschen sich, das Christkind persönlich kennenzulernen. Es ist auch nicht selten, dass die Kinder versuchen, das Christkind mit Süßigkeiten zu bestechen, wenn es nur das richtige Geschenk bringt. In diesem Jahr fällt auf, dass sich vermehrt coole Kleidung oder auch Schminke und Kosmetik gewünscht wird. Aussehen und Status werden wichtiger. Ein Mädchen wünschte sich sogar, ein berühmter YouTube-Star zu werden“, erzählt Britta Töllner von der Deutschen Post.


[Schlange stehen beim Christkind: Aufgeregt warten die Kita-Kinder darauf, ihren Wunschzettel persönlich an das Christkind zu übergeben.]

Doch es gibt auch Kinder, die sich überhaupt nichts für sich wünschen: Dass der ganze eklige Plastikmüll aus dem Meer verschwindet, möchte ein Junge. Ein anderer dachte an die Kinder im Jemen und wünschte sich, dass diese genug zu essen bekommen. Dass sein Freund nicht zurück in sein Heimatland geschickt wird, weil dort Krieg herrscht, erhoffte sich ein anderer junger Briefschreiber. Die Ersten, die heute ihre Briefe aber persönlich an das Christkind und seine Engel überreichen durften, waren die Vorschulkinder der Johanniter-Kindertagesstätte Schnellenbach. Alle anderen Kinder haben dazu am 14. Dezember von 15 bis 18 Uhr und am 15. und 16. Dezember jeweils von 13 bis 18:30 Uhr Gelegenheit. Dann öffnet das Christkind seine Postfiliale für Besucher. Daneben gibt es natürlich die Möglichkeit, dem Christkind zu schreiben. Alle Briefe, die bis zum 21. Dezember an die Christkindpostfiliale geschickt werden, erhalten eine Antwort.

Die Adresse des Christkinds lautet:

An das Christkind
51777 Engelskirchen
(Absender nicht vergessen)

Philatelisten erhalten den Sonderstempel unter folgender Adresse: Deutsche Post AG, Niederlassung Multikanalvertrieb, Sonderstempelstelle, 92627 Weiden. Weitere Informationen unter www.deutschepost.de/engelskirchen.
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