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Karneval der Marke 'Weltklasse'

mg; 11. Nov 2018, 18:53 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- Mit Alaaf, Kall Du und „Dat Levve is schön“-Rufen übergab das Dreigestirn aus 2018 an das neue Prinzenpaar.
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Karneval der Marke 'Weltklasse'

mg; 11. Nov 2018, 18:53 Uhr
Engelskirchen – KG Närrische Oberberger startete traditionsgemäß in die fünfte Jahreszeit – Prinzenpaar und Kinderprinzenpaar wurden offiziell vorgestellt – Hunderte Jecken feierten mit.
Von Michael Gauger

Drei Stunden gab Petrus den bunt kostümierten Jecken im Engelskirchener Ortskern Zeit, dann plätscherte es am Sonntag kräftig von oben. Zu dieser Uhrzeit hatten Sitzungspräsident Peter Miebach und Senatspräsident Reinold Müller aber bereits die scheidenden Tollitäten verabschiedet und die neuen Regenten vorgestellt. Man konnte von einer logistischen Punktlandung sprechen.

[Nach perfektem Anstich zapfte Bürgermeister Dr. Gero Karthaus die ersten Liter Freibier.]

Traditionell startete die KG Närrische Oberberger am Elften im Elften in die 126. Session ihrer Vereinsgeschichte. Miebach und Müller freuten sich unter anderem viele befreundete Vereine, wie etwa den RKV und die Torwache aus Ründeroth, den KV Bielstein oder Abordnungen aus Denklingen, Lindlar, der Froschköppe und dem Team Hahn, unter den zahlreichen Gästen am Vormittag zu sehen. Nach dem Countdown und einem ersten Alaaf schlug Bürgermeister Dr. Gero Karthaus mit geübtem Schlag ein Fass Freibier an. Kurz darauf verabschiedete sich das Jubiläumsdreigestirn Prinz Günther II. Selbach, Bauer Armin Bockheim und Jungfrau „Rosi“ Harry Schwichtenberg offiziell auf der Bühne.



Unmittelbar danach bahnte sich schon das designierte Prinzenpaar mit seinem Schmölzchen den Weg zur Bühne. Prinz Vicky (Victor) I. aus dem Hause Helfer und Prinzessin Katharina (Griemens) bützten sich durch die Menge nach vorn. Das Prinzenpaar wohnt mit den vier Kindern der Prinzessin und Hund „Kiwi“ im kleinen Örtchen Rottland im Westen der Gemeinde. Ein Ort, den zwar kein Navigationsgerät, aber zumindest Bürgermeister Karthaus kennt, wie Reinhold Müller erfuhr. Der Prinz wurde 1966 regelrecht in den Karneval hineingeboren und ist Vater zweier Söhne. Seit 20 Jahren ist er Mitglied der Gruppe „Spätzünder“. Karnevalistischer Höhepunkt war seine Zeit als Jungfrau im Dreigestirn 2011, dessen Mitstreiter nun als Adjutanten zu seinem Gefolge gehören. Beruflich ist er in einem holländischen Unternehmen tätig und trug deshalb an diesem Tag solidarische Socken in „Oranje“.

Prinzessin Katharina wurde 1973 im schönen Heidelberg geboren und nimmt seit einigen Jahren ebenfalls mit den Spätzündern am Rosenmontagszug teil. Sie war eine der ersten Frauen, die Mitglied im Arbeitsausschuss der KG geworden sind. Beruflich arbeitet sie bei der Bergischen Wertstoff-Sammel GmbH. In ihrer Freizeit spielt sie gern Tennis. „Weltklasse“, entfuhr Prinz Vicky ein ums andere Mal und er forderte offiziell auf: „Das müsst ihr auch mal machen und euch hier oben hinstellen.“ Obwohl er seine Spickzettel vergessen hatte, gelang der Auftakt perfekt, das Volk bejubelte die Zwei und machte beim Motto-Schlachtruf „ Dat Levve is schön !“ sofort mit. Gern stellte man das gesamte Schmölzchen vor, die feschen Mariechen entstammen fast alle dem TSV Ründeroth, sagte der Prinz lächelnd. Die scheidenden Tollitäten überreichten ein Geschenk, Vicky und Katharina hatten im Gegenzug ein edles Tröpfchen für ihre Vorgänger im Gepäck. Und da nun ein Großteil des Arbeitsausschusses dort oben stand, gab es noch ein Liedchen aus dem großen Repertoire vom Ex-Prinz.


Ein letztes Mal führte Andy Reif als Kinderprinzenführer seine jungen Tollitäten Peter III. und Prinzessin Lilly zur Verabschiedung auf die Bühne. Die Zwei dankten vor allem den Eltern für die große Unterstützung und riefen ein letztes Mal ein „Alaaf und Kall-Du“ aus. Die neuen Amtsinhaber werden Prinz Conny I. aus dem Hause Geisbüsch und Prinzessin Lajana aus dem Hause Potthof sein, die von Reinhold Müller mit ihrem Schmölzchen nebst dem neuen Prinzenführer Jo(hannes) Geisbüsch vorgestellt wurden.

[Den passenden Mottoschal gab's ebenfalls zu erstehen.]

Der redegewandte Conny überreichte FC-Bayern-Anhänger Müller als Trostgeschenk einen Fanschal mit den Worten „Läuft ja gerade nicht so bei euch“ und erntete viele Lacher, bevor auch er auf seine bevorstehende Session ausrief. Mit viel Stimmungsmusik sorgte DJ Dennis „Knut“ Schumacher für die musikalische Untermalung auf dem Platz. Der spontan einsetzende Regen machte kaum jemand etwas aus, Pavillons und Schirme schützten beim Feiern ausreichend.
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