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'Wir haben immer noch Bock aufeinander'

bv; 7. Nov 2018, 14:03 Uhr
Bilder: Bernd Vorländer --- Peter Brings, Harry Alfter und Stephan Brings werden am 4. mai 2019 wieder die Arena rocken.
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'Wir haben immer noch Bock aufeinander'

bv; 7. Nov 2018, 14:03 Uhr
Gummersbach – „Brings“ machen auf ihrer Tour 2019 bereits zum insgesamt dritten Mal in der Gummersbacher SCHWALBE arena Station und wollen am 4. Mai 2019 mit ihren Fans erneut eine große Party feiern.
Von Bernd Vorländer

Beim dritten Mal ist es ja fast schon Tradition – nach 2015 und 2017 gastieren „Brings“ am 4. Mai 2019 wieder in der Kreisstadt und wollen die SCHWALBE arena rocken. Und Peter Brings sowie sein Bruder Stephan und Gitarrist Harry Alfter machten heute Morgen bei einem launigen Hintergrundgespräch nicht den Eindruck, als ob sie dieses Konzert als Routine ansehen. Man komme gerne nach Gummersbach, denn dort versammle sich ja das gesamte bergische Land, sagen die drei. Und die Arena ist so etwas wie das Wohnzimmer der Band. „Wir haben die Halle damals musikalisch entjungfert“, erinnert sich Peter Brings an den Auftakt vor mehr als drei Jahren. Am 4. Mai werde erneut eine Party mit mehr als 4.000 Menschen gefeiert, und das zu zivilen Preisen, wie die Band betont. Im Vorverkauf gehen die Tickets für 29 € für Erwachsene über die Theke, auf der Brings-Seite im Internet kommt man sogar noch ein bisschen günstiger dran.

  
Gerade haben die fünf Musiker - immer gewandet in ihr Markenzeichen, das Schottenmuster – Silberhochzeit miteinander gefeiert. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert rockt man gemeinsam die Säle. „Das ist wie eine Parallel-Ehe. Ich habe mit den Jungs mehr Zeit verbracht, als mit meiner Frau“, sagt Stephan Brings. Aber es ist eben keine Zweckgemeinschaft, die sich dort gebildet hat. Peter Brings berichtet von einem Konzert am Dienstagabend. Im Anschluss habe man sich im Proberaum getroffen, weiter gefeiert und gesungen. „Wir haben einfach immer noch Bock aufeinander“, schmunzelt Peter Brings. Dass man vor 18 Jahren im Karneval gelandet ist, war für die Band ein Glücksfall – für den Karneval vermutlich aber auch. Anfangs sei man ein bisschen als Punk-Karnevals-Band angesehen worden, so Stephan Brings. Aus der Zeit stammt auch das Schotten-Muster, das die Band inzwischen Deutschland-weit bekannt gemacht hat und eine Reminiszenz an Punk-Bands der achtziger Jahre ist.

„Superjeile Zick“ war der Durchbruch in den traditionellen Karneval, seitdem ist im früher sitten- und ordnungsstrengen, offiziellen Brauchtum kein Stein mehr auf dem anderen geblieben. Rock- und Partymusik ist in der fünften Jahreszeit inzwischen normal, zahlreiche Bands haben nachgezogen. „Brings“ wissen aber bei allem Spaß und Feierlaune, dass sie mit ihrer Popularität auch auf den Bühnen Ausrufezeichen setzen können. Etwa mit ihrem jüngsten Stück „Liebe gewinnt“. Das sei ganz bewusst in hochdeutsch verfasst, erklären die drei Brings-Jungs. Weil man die Grundtendenz eben zwischen Flensburg und Rosenheim verstehen soll. Die Ballade ist ein Weckruf gegen rechte Tendenzen, ein Aufruf ans Miteinander, und Peter Brings sagt unmissverständlich: „Solche Leute wie die von der AfD, die gehören nicht zu unserem Land. Die säen nur Hass.“ Dass man sich mit diesen Aussagen nicht nur Freunde mache, wisse man. „Aber das müssen wir aushalten. Schließlich haben wir als Musiker auch eine Pflicht, das zu sagen, was wir denken.“
  
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