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'Junghexen-Power' in der Halle 32

fj; 6. Nov 2018, 16:04 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- Bibi Blocksberg und ihre Freunde verzauberten heute die Halle 32.
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'Junghexen-Power' in der Halle 32

fj; 6. Nov 2018, 16:04 Uhr
Gummersbach - Dass auch Junghexen ihre liebe Not mi der „buckligen Verwandtschaft“ haben und neue Ideen nicht immer gleich auf Gegenliebe stoßen, erfuhren die Zuschauer von „Bibi Blocksberg“ in einem knallbunten Familienmusical.
Einen verzauberten Vormittag mit ganz viel „Hex hex“ bescherte das Cocomico Theater heute den jungen Zuschauern in der Halle 32. Nach der Eigenproduktion „Alfred Jodocus Kwak“ war das Musical „Bibi Blocksberg – Hexen, Hexen überall“ das zweite Stück, das im Rahmen der Reihe „Bühne 32 für Kinder“ in der Halle 32 gezeigt wurde. Erneut blieben bei der Vormittagsvorstellung einige Plätze leer, doch denen, die da waren, bot sich ein kunterbunter Hexenspaß für die ganze Familie mit vielen peppigen Liedern. Vor allem durch die aus den Hörspielen und der Serie so bekannten, typischen „Bibi-Blocksberg-Geräusche“, wie das „Bim-bim“ nach jedem Hexenspruch oder das Geräusch der abhebenden Besen, präsentierte sich das Musical nah am Original und ließ jeden Bibi-Fan voll auf seine Kosten kommen.  


[Die internationale Hexenpräsidentin Amalia.]

Außer auf Vater Bernhard und den Sekretär Herr Pichler mussten die Zuschauer auch auf keine der bekannten Protagonisten verzichten: So gab es ein Wiedersehen mit Schubia Wanzhaar, Barbara Blocksberg, dem Bürgermeister, Karla Kolumna, die sich auch auf der Theaterbühne bekannt herrlich-überdreht präsentierte, und natürlich Bibi Blocksberg. Die hatte sich eigentlich auf die Ferien und viel Freizeit, die sie gemeinsam mit Mutter Barbara und Freundin Schubia verbringen wollte, gefreut. Doch dann bringt eine Nachricht die Neustädter Hexen in Aufruhr: Sie sollen den Welt-Hexentag, der nur alle Jubeljahre stattfindet, ausrichten – und zwar in wenigen Tagen. Gemäß altem Hexenbrauch werden die Junghexen Schubia und Bibi von deren Tanten Mania und Walpurgia zum Aufräumen, Putzen und Kochen eingeteilt. Die eigentliche Teilnahme am Hexentag ist Junghexen jedoch verboten.


  
Und als wäre diese „Junghexensklaverei“, wie es Bibi und Schubia nennen, nicht schon schlimm genug, wollen Mania und Walpurgia auch noch ein staubtrockenes Programm für den Hexentag organisieren, gemäß dem Motto: „Alles bleibt wie es immer war.“ Das finden Bibi und Schubia natürlich stinklangweilig. Sie wollen eine Hexenmodenschau statt eines Warzen-Schönheitswettbewerbs und eine Hexendisco statt der immer gleichen Kräuterkunde-Vorträge. Sie entschließen sich zur Rebellion, was die jungen Zuschauer begeistert mitmatchen. „Junghexen-Power“ riefen sie gemeinsam mit Bibi und Schubia den Althexen entgegen – und die sprachen prompt ein Hexverbot aus. Es war der typische Streit zwischen Generationen, Eltern und jugendlichen Kindern, Traditionalisten und Veränderungswilligen, der sich da auf der Bühne entspann – nur eben mit etwas mehr Zauberei, als bei Diskussionen innerhalb der Familie am heimischen Küchentisch.
  

[Trotz Verkleidung: Walpurgia (li.) hat Karla Kolumna und den Bürgermeister erkannt.]

Als sich dann auch noch der Bürgermeister und Karla Kolumna, als Hexen verkleidet, auf den Hexentag einschleichen wollen und von Walpurgia enttarnt werden, scheint der Hexentag vollends im Chaos zu versinken. Da kommt der spontane Besuch von Hexenpräsidentin
Amalia, die schauen will, wie weit die Vorbereitungen vorangekommen sind, natürlich mehr als ungelegen. Doch die mutigen Junghexen wittern ihre Chance und tragen der Präsidentin selbstbewusst ihre Ideen vor – und die erkennt deren Potenzial. Einer großen Hexenparty mit vielen neuen Ideen steht somit nichts mehr im Wege, denn auch die Althexen haben verstanden: Es lohnt sich durchaus, Veränderungen zuzulassen und Mut zu neuen, jungen Ideen zu haben. Und nicht zuletzt: Nicht alles, was an Vorschlägen von den jungen Leuten kommt, ist von vornerein Blödsinn. Da fühlt sich sogar plötzlich der Bürgermeister, der so viele Hexen eigentlich gar nicht in der Stadt haben wollte, wie der „Hexenking“ und tut dies singend zur Melodie von Abbas „Dancing Queen“ kund.

Von Abba bis Samba, Rock bis Pop reichte die Fülle der Melodien, mit dem das Musical die Kinder verzauberte. Da war es schnell verziehen, dass nicht jeder Ton, den die Darsteller sangen, auch exakt gerade war. Vielmehr begeisterten sie durch Spielfreude, aufwendige Kostüme, mitreißende Tänze - und ganz viel Hexerei.


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