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Kalte-Nahwärme-Projekt wird gefördert

Red; 30. Oct 2018, 20:05 Uhr
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Kalte-Nahwärme-Projekt wird gefördert

Red; 30. Oct 2018, 20:05 Uhr
Nümbrecht - Erfolg für kommunales Klimaschutz-Modell in Nümbrecht: Die Gemeindewerke erhalten Zuwendungsbescheid über 987.600 €.
Die Gemeindewerke Nümbrecht (GWN) haben nach langer Vorbereitungszeit und Antragstellung einen positiven Zuwendungsbescheid vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nuklearer Sicherheit in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich – Projektträger Jülich PtJ erhalten. Dabei handelt es sich um eine Förderung in Höhe von 80 Prozent der Investitionssumme für den Bau eines Kalte-Nahwärme-Netzes in den Ortschaften Homburg-Bröl, Huppichteroth und Göpringhausen unter modellhafter Nutzung von Abwasser-Abwärme der vorhandenen Kläranlage des Aggerverbandes. Bürgermeister Hilko Redenius: “Ich freue mich, dass die GWN nunmehr auch die Kalte-Nahwärme in ein erstes Bestandsgebiet bringt.“


Im Rahmen des Förderaufrufs „Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte“ des Ministeriums hatten sich die Gemeindewerke mit dem Projekt „Bergische Landwärme für Homburg-Bröl und angrenzende Ortschaften“ um eine Förderung beworben.  Der besondere Charakter des Projektes besteht in der Nutzung von Abwärme aus der örtlichen Kläranlage des Aggerverbandes als regenerative Umweltwärmequelle (zusätzlich zur oberflächennahen Geothermie). Zurzeit fließt das gereinigte Wasser aus der Kläranlage mit etwa sieben bis zwölf Grad Celsius ungenutzt in die Bröl. Durch die zukünftige Nutzung der Wärme wird die Temperatur dann um etwa drei Grad abgekühlt – und dies sei im Hinblick auf die Gewässertemperatur insbesondere im Sommer ökologisch wünschenswert, teilte die GWN mit.

„Zur Erschließung sind bei einer Trassenlänge von circa 3,75 Kilometern in 1,2 Meter Tiefe circa 7,5 Kilometer Kunststoff-Versorgungsleitungen zu verlegen, in denen eine Wärmeträgerflüssigkeit, die Sole, zirkuliert. Zusätzlich zur Abwärme-Einspeisung aus der Kläranlage gewinnt das Leitungssystem noch „Umweltwärme“ aus der oberflächennahen Erdwärme für die in den zu versorgenden Objekten installierten Hocheffizienz-Wärmepumpen“, so die GWN.

In Verbindung mit dem regenerativen Betriebsstrom der Wärmepumpen würden die Objekte also vollständig regenerativ beheizt und im Sommer könnten die angeschlossenen Gebäude, sofern sie mit Fußbodenheizung oder mit nachgerüsteten Gebläseheizkörpern ausgestattet sind, mit sehr geringem Energieeinsatz (Umwälzpumpe) kostengünstig passiv gekühlt werden.
In dem geförderten Versorgungsgebiet gibt es etwa 200 Wohn- und Gewerbeimmobilien, darunter zahlreiche Mehrfamilienhäuser. Die GWN benötigt nun 25 Anwohner, die einen Vertrag abschließen möchten - nur dann ist das Projekt für die GWN wirtschaftlich.
  
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