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Noch lange nicht in trockenen Tüchern

bv; 10. Oct 2018, 11:34 Uhr
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Noch lange nicht in trockenen Tüchern

bv; 10. Oct 2018, 11:34 Uhr
Lindlar – Die Politik wird in Lindlar nicht umhin kommen, die Bürgerproteste gegen die Erweiterung des Industrieparks Klause ernst zu nehmen.
Die Erweiterung des Industrieparks Klause ist umstritten – und das zurecht. Schließlich ist die Frage zu klären, ob die Sicherung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen es rechtfertigen kann, ein 25 Hektar großes Waldstück zu opfern. Das ist keine Kleinigkeit, und viele Bürger sind angesichts des Klimawandels, der keine Erfindung von wissenschaftlichen Außenseitern, sondern spürbare Realität ist, sensibilisiert. Insofern relativieren sich auch die politischen Verhältnisse in Lindlar, die eigentlich ziemlich eindeutig sind. Die CDU, die die Klause-Erweiterung nachdrücklich unterstützt, regiert mit absoluter Mehrheit und könnte das Projekt durchdrücken. Doch Vorsicht, so einfach ist das nicht. Die SPD setzt sich jedenfalls inzwischen von einem uneingeschränkten ‚Ja‘ ab, das hat die gestrige Planungsausschuss-Sitzung gezeigt.

Und auch in der CDU wird man versuchen, möglichst mit Kompromissen zu arbeiten. Einen Bürgerprotest, der an Dynamik rasch zunimmt, wird man angesichts der im Jahr 2020 anstehenden Kommunalwahl nicht negieren können. Deshalb darf man gespannt darauf sein, wie die Politik reagiert, wenn die Kritiker der Klause-Erweiterung es den Marienheidern nachtun. Die hatten sich zunächst in einem Bürgerbegehren und anschließend in einem Bürgerentscheid mit Mehrheit gegen die Umgestaltung des Ortskerns gewandt. Bei einer ähnlichen Entwicklung in Lindlar hieße es für die dortige Kommunalpolitik: Farbe bekennen.
  
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