Lindlar - Bürger sollen bei zweiter Zukunftskonferenz über Ideen von Experten und Perspektiven diskutieren - Entwicklungskonzept soll bis Ende 2018 stehen - Lindlar will bei Mobilität im ländlichen Raum Vorreiter werden.

Von Bernd Vorländer

Lindlar will die Weichen für die nächsten rund 15 Jahre stellen und hat dabei bereits die Bürger eingebunden. Gemeinsam will man ein Gemeindeentwicklungskonzept auf den Weg bringen, das Schwerpunkte setzt und Ideen wie Anregungen der Bürger aufnimmt. Im Juni hatten rund 200 Bürger ihre Wünsche bei einer ersten Zukunftskonferenz geäußert und auch an einer Online-Befragung beteiligte sich die Bevölkerung der Gemeinde tief im Westen des Oberbergischen Kreises nachdrücklich. Im Anschluss diskutierten Experten in sechs Workshops die prägnanten Zukunftsthemen der Gemeinde. "Wir verdichten immer mehr", so Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. Jetzt sollen die erarbeiteten Vorschläge erneut den Bürgern vorgestellt werden. Am Donnerstag, 11. Oktober, stehen von 19 bis 21 Uhr die Gemeindeverwaltung sowie Stadtplaner im Kulturzentrum Lindlar Rede und Antwort.


Am Ende sollen die Anregungen von Bürgern und Experten in einen Entwurf gegossen werden, der dem Rat zur Beschlussfassung noch in diesem Jahr vorgelegt werden soll. Das Gemeindeentwicklungskonzept dient als Grundlage für den Flächennutzungsplan, der in Lindlar neu aufgestellt wird, aber auch als Rahmen vieler politischer Entscheidungen.

Erste Überlegungen der Gespräche mit den Bürgern sind jetzt bereits bekannt geworden. So würden die Bürger ein maßvolles Wachstum der Wohnbebauung begrüßen, so Ursula Mölders, Geschäftsführerin des federführenden Regionalplanungsbüros Dr. Jansen. Unter anderem hatten die Bürger ein Punktesystem ins Spiel gebracht, bei dem Einheimische bei Bauwünschen einen Vorteil genießen sollten. Wichtig sei daneben allen Bürgern die Weiterentwicklung der Mobilität. "Deshalb wollen wir versuchen, Lindlar zur Modellkommune für die ländliche Mobilität zu machen", so Mölders weiter. Die entscheidende Frage der kommenden Wochen wird sein, inwieweit die Bürger bereit sind, unterschiedlichste Experimente bei der Mobilität mitzumachen.

Bürgermeister Dr. Ludwig sieht die Zukunftskonferenzen auch als Chance, das Miteinander zwischen Verwaltung, Politik und Bürgern weiter zu stärken. Deutlich habe man bei allen Gesprächen spüren können, dass den Menschen die Erhaltung ihrer dörflichen Strukturen wichtig sei. "Die Bürger wollen ihre Identität bewahren." Dies müsse bei allen Planungen berücksichtigt werden.