Oberberg - Der erste oberbergische Azubi-Social-Day war ein voller Erfolg - Sowohl die über 100 Auszubildenden als auch die Einrichtungen, in den sich die jungen Menschen sozial engagierten, waren begeistert (AKTUALISIERT).

Von Nils Hühn


Voller Begeisterung und Tatendrang machten sich die Auszubildenden von sechs beteiligten Unternehmen an die Arbeit. Denn gestern fand im Oberbergischen Kreis der erste Azubi-Social-Day statt bei dem die Lehrlinge die Werkbank gegen Pinsel, Besen, Hammer und Säge eintauschten. An 13 verschiedenen Einsatzorten packten die über 100 Auszubildenden mit an. Beispielsweise im Ida-Wolff-Kindertgarten der Arbeiterwohlfahrt und im Evangelischen Familienzentrum in Waldbröl. Hier durften je fünf Auszubildende der AggerEnergie im Wald ein Spielhaus aufbauen. Klettergerüste und Bänke bekamen vor dem Herbst einen neuen Anstrich und ein Spielraum wurde in neuen Farben gestrichen.


[In Bergneustadt legten die Lehrlinge von Metalsa Hand an, was insbesondere Bürgermeister Wilfried Holberg erfreute.]

Die Kita-Kinder waren begeistert vom Besuch der „Bauarbeiter“. Sehr neugierig waren die Jungs und Mädchen und wollten den Lehrlingen gerne helfen. Wenn das nicht ging, wurde genaustens beobachtet. „Die Bauarbeiter sind sehr fleißig“, brachte es ein Fünfjähriger auf den Punkt. In Bergneustadt legten die Azubis von Metalsa Hand an. Zusammen mit dem Bauhof der Stadt wurde beispielsweise das Geländer an dem Fußweg am „Heinzelmännchen“ vom alten Krankenhaus runter zum Deutschen Eck erneuert. Ihre Kollegen erneuerten an der Kinder- und Jugendreitschule CJG St. Josefshaus in Reichshof Boden und Zaun am Reitplatz und ertüchtigten das Tippidorf und den Spielplatz.



[IHK-Geschäftsführer Michael Sallmann war mit der Premiere des Azubi-Social-Day in Oberberg sehr zufrieden.]

„Die Rückmeldungen waren durchweg positiv“, meinte Michael Sallmann, Geschäftsführer der IHK Oberberg, abseits der Abschlussveranstaltung in der Kantine der BPW Bergische Achsen in Wiehl. Hintergrund des Aktionstags, der von der Initiative „In|Du|strie“ ins Leben gerufen wurde, ist es, dass die Auszubildenden an ihren sozialen Kompetenzen arbeiten sollen. Gleichzeitig wollen IHK und Initiative öffentlichkeitswirksam die Bedeutung von Industrie und Handel für die Region hervorheben. „Wir wollen das Image der Industrie positiv besetzen“, so Sallmann.


[Das Geländer an dem Fußweg am „Heinzelmännchen“ vom alten Krankenhaus runter zum Deutschen Eck wurde durch den Baubetriebshof und den Metalsa-Azubis erneuert.]

Geglückt ist diese Maßnahme beispielswiese bei der Behinderten Werkstätte Oberberg (BWO) in Wiehl-Faulmert. Zwölf BPW-Azubis hatten erst an einer Werkstatt-Rallye mit 18 BWO-Mitarbeitern teilgenommen. Nach dem Mittagessen wurde Wikingerschach gespielt, bei der Produktionsarbeit geholfen und Deko-Holzartikel hergestellt. „Ich hätte nicht gedacht, dass hier solch komplexe Arbeiten durchgeführt werden“, meinte ein Azubi.

[Waren sich einig, dass es eine Wiederholung des Social-Day geben sollte: Die zwölf Auszubildenden der BPW und die Begleitpersonen der BWO.] 

Angelika Schacht, Auszubildende der Lagerlogisitk im ersten Lehrjahr, sagte bei der Abschlussrunde: „Ich gehe mit einem guten Gefühl und habe nun eine ganz andere Vorstellung von der Arbeit mit Menschen mit Behinderung.“ Genau solche Erfahrungen sollten bei dem Azubi-Social-Day gemacht werden. „Das ist Inklusion“, meinte BWO-Integrationsbeauftragter Magnus Liebetanz. „Wir sind alles Menschen.“

„Wir als Sarstedt beteiligen uns an der Aktion, weil diese perfekt zu unserem Motto ‚Von Menschen für Menschen‘ passt“, freut sich Jana Heuter aus der Personalabteilung der Sarstedt AG aus Nümbrecht. Joachim Kühlem, Ausbildungsleiter der Metalsa Automotive GmbH, Bergneustadt, ergänzt: „Gemeinsam Gutes tun macht auch Spaߓ. Und für Jacqueline Liebe aus der Personalabteilung der AggerEnergie GmbH ist es wichtig, „dass die Projekte die soziale Kompetenz unserer Auszubildenden stärken.“