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Seit 40 Jahren zwei Häuser unter einem Dach

jh; 14. Sep 2018, 14:46 Uhr
Bilder: Julian Heppe --- Claudia Kunczick, stellvertretende Leiterin des „Haus für Alle“, und Christian Gröger, Leiter der Einrichtung, sind stolz auf ihre Mitarbeiter und feierten das 40. Jubiläum mit einem vielseitigen Programm.
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Seit 40 Jahren zwei Häuser unter einem Dach

jh; 14. Sep 2018, 14:46 Uhr
Waldbröl – Das „Haus für Alle“ feiert sein 40. Jubiläum – Dabei ging es auch um die Frage, was man aus früheren Zeiten für die Zukunft lernen kann.

Von Julian Heppe

Vor etwas mehr als 40 Jahren, am 4. September 1987, wurde von der Diakonie des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger in Waldbröl eine Beratungsstelle für Erziehungs-, Familien-, Ehe- und Lebensfragen unter dem Namen „Haus für Alle“ eingerichtet. Dieses Jubiläum wurde am heutigen Freitag im evangelischen Gemeindehaus in Waldbröl gefeiert. Gemeinsam blickte man auf die vergangenen Jahre zurück, hob aber auch hervor, was für die Zukunft geplant sei.


[Auch Waldbröls Bürgermeister Peter Köster sprach seinen herzlichen Glückwunsch aus und lobte das Beratungsteam für seine bisherige Arbeit.]  

Eigentlich sind es zwei verschiedene Beratungsstellen: die Erziehungs- und Familienberatung einerseits und die Ehe- und Lebensberatung andererseits. Dass das „Haus für Alle“ beide Beratungen unter einem Dach anbieten kann, ist für Christian Gröger, welcher die Einrichtung seit Oktober 2016 leitet, besonders wertvoll. Das sieht auch Ralf Schmallenbach, Sozialdezernent des Oberbergischen Kreises, nicht anders: „Das vielseitige, themenübergreifende Angebot und natürlich der Name der Einrichtung setzen ein klares Zeichen dafür, dass jedem Menschen geholfen wird, der dies auch möchte. Gerade in der heutigen Zeit, in der wir leider auch mit gesellschaftlicher Spaltung und Konflikten zu kämpfen haben, ist das sehr wichtig“.



Im Anschluss nutzte Leiter Gröger die Möglichkeit, das Team der Beratungsstelle gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Claudia Kunczick vorzustellen. Hinter dem „Haus für Alle“ steckt somit ein elfköpfiges Team, welches aus einem Pfarrer und mehreren Psychologen, Sozialberatern und Heilpädagogen besteht. Alle Mitarbeiter arbeiten hierbei in Teilzeit. Manchmal wird zusätzlich mit anderen Fachdiensten oder Institutionen, wie zum Beispiel dem Jugendamt, zusammengearbeitet.


[Musikalisch begleitet wurde die Jubiläumsfeier vom Vamosa Quartett. Pianist Matthias Schippel ist als Pfarrer in Waldbröl tätig und gehört ebenfalls zum Team der Beratungsstelle.]

Ebenfalls war Prof. Dr. Renate Zwicker-Pelzer, Professorin für Beratungs- und Erziehungswissenschaft, anwesend, um die weiteren Pläne der Einrichtung zu erläutern. Anhand der 40-jährigen Vergangenheit des Hauses beantwortete sie auch die Frage, was man aus früheren Zeiten lernen kann und welche Ideen sich daraus für die Zukunft ergeben. „Denn unsere Lebenswelt hat sich verändert. In vielen Familien gehen wieder beide Elternteile arbeiten, die Zahl der Ein-Kind-Familien ist deutlich angestiegen, ebenso wie die Zahl der Trennungen von Paaren“, erklärt Zwicker-Pelzer, warum neue Herangehensweisen gefordert sind. „Familien in der Gründungsphase sind hochbelastet, weshalb Hilfe nie zu früh kommen kann. Es liegt also an den Mitarbeitern, die Ziele neu zu fokussieren, die Segel neu zu setzen, indem neue Konzepte ausgearbeitet werden“, heißt es weiter.
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