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Warntag: Stellschrauben müssen noch justiert werden

ls; 6. Sep 2018, 18:40 Uhr
Grafik: IM NRW.
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Warntag: Stellschrauben müssen noch justiert werden

ls; 6. Sep 2018, 18:40 Uhr
Oberberg - Beim ersten NRW-Warntag ist noch nicht alles rund gelaufen, der Kreis zieht aber trotzdem ein positives Fazit.
Von Leif Schmittgen

Heute Morgen um 10 Uhr heulten anlässlich des von NRW-Innenminister Herbert Reul initiierten landesweiten Warntages wie angekündigt vielerorts die Sirenen. Außerdem wurde elektronisch über Medien und diverse Apps auf mobilen Geräten alarmiert. Anlass des Warntages war eine Sensibilisierung der Bevölkerung für etwaige Großschadenslagen wie Brände oder Giftwolken, aber auch terroristischen Gefahren (OA berichtete).

Doch die Menschen haben häufig gar nichts wahrgenommen. Und das hatte laut Kreissprecher Philipp Ising durchaus seinen Grund: „Wir haben den Warntag als Test gesehen, wo wir stehen." Per Sondergenehmigung hatte man beispielsweise die Nutzer der Warnapp „NINA“ schon um 9:15 Uhr alarmiert, um zu testen, ob sie flächendeckend funktioniert. Das war nicht der Fall, Ising spricht von überlasteten Servern. „Einige Stellschrauben müssen noch justiert werden“, so der Kreissprecher.


Und die Funktion der App ist nur eine davon. Aufgrund der topografischen Verhältnisse in der Region und der in vielen Bürogebäuden verbauten Dreifachverglasung seien die Alarmtöne nicht bemerkt worden, anders als beim samstäglichen Probealarm der Feuerwehrsirenen, die durchaus gehört werden. Ising: „Dann sitzen die Menschen nicht im modernen, gut isolierten Büro." Diese Sirenen gingen heute ebenfalls los.

Grundsätzlich erwies sich der Warntag als logistische Herausforderung. Nach Reuls Vorstoß hatte man in der Kreisverwaltung eine Ausschreibung bei diversen Firmen zur Installation der notwendigen Geräte gestartet: „Das dauert eben seine Zeit“, sagt Ising und meint, dass man noch nicht überall mit der entsprechenden Technik ausgestattet sei.

Das Gleiche gilt für die Warnfahrzeuge, die im „ländlichen Bereich“ lediglich stellenweise unterwegs waren. Alle Kommunen konnten ihre Einsatzwagen noch nicht umrüsten. Isings Fazit fällt trotzdem nicht negativ aus. Man habe noch zu lernen, auch dazu seien solche Tage da. Ein wenig Selbstkritik übt er allerdings schon: „Wir hätten die Bürgerinformationsnummer des Kreises stärker kommunizieren sollen, denn hier gab es nur vereinzelt Nachfragen." Der Warntag soll künftig an jedem ersten Donnerstag im September stattfinden.
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