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Kinder strahlten mit Alfred um die Wette

fj; 4. Sep 2018, 14:42 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- (v. li) Joachim Kottmann, Ramona Even, Dirk Loh und Martin Kuchejda.
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Kinder strahlten mit Alfred um die Wette

fj; 4. Sep 2018, 14:42 Uhr
Gummersbach – Auftakt der Reihe „Bühne 32“ mit der Eigenproduktion „Alfred Jodocus Kwak“: Statt aufwändiger Kostüme und opulentem Bühnenbild gab es viel Spielfreude und eingängige Melodien, was dem jungen Publikum sichtlich Spaß machte.
Am 10. Juni fiel im Gummersbacher Theater der letzte Vorhang – heute öffnete er sich zum ersten Mal für das Projekt „Bühne 32“, unter dessen Dach ein Teil des Bühnenprogramms, das bisher im Theater aufgeführt wurde, in die Halle 32 geholt wird. Und es waren die kleinen Zuschauer, die die ehemalige Industriehalle im Gewand eines Theaters als Erste erleben durften, denn gestartet wurde mit der Reihe „Bühne 32 für Kinder“ und einer Eigenproduktion: dem Musical Alfred Jodocus Kwak.


[Ramona Even, hier als Minister, und Dirk Loh als König von Großwasserland.]

Die nach Donald Duck bei Kindern wohl berühmteste Ente kennen die meisten aus der Zeichentrickserie, ursprünglich ist Alfred Jodocus Kwak aber die Hauptfigur eines Musicals des niederländischen Liederpoeten Herman van Veen, der sie und alle anderen Rollen auch auf der Bühne spielte. In der Gummersbacher Version des Musicals wurde der Erpel von Ramona Even verkörpert, in die Nebenrollen schlüpfte Dirk Loh, als Erzähler durch das Stück führte Martin Kuchejda und für Musik und alle anderen Geräusche – einschließlich des Plätscherns von Wasser und dem Schrubben einer Zahnbürste – sorgte Joachim Kottmann.



Lebendig wurde das Stück durch die Spielfreude, die Stimmgewalt und den Witz der Akteure – auf ein opulentes Bühnenbild oder aufwändige Kostüme verzichtete die Eigenproduktion dagegen. Ein roter Schal stellte die gesamte Kostümierung von Erpel Alfred dar, außer einem Pult für den Erzähler Kuchejda, einem Koffer für kleinere Requisiten sowie Kottmanns Flügel und den Gerätschaften, die er für die Vertonung des Stücks brauchte, blieb die Bühne leer. Man versuchte bei diesem Stück also erst gar nicht, das „ganz große Theater“ auf die Bühne zu holen, sondern verließ sich weitgehend auf die Fantasie der kleine Zuschauer. Und diese Rechnung ging auf. Teils atemlos, teils quietschvergnügt folgte das Publikum, das am heutigen Vormittag vor allem aus den Schülern der Grundschulen Bernberg und WIndhagen bestand, Alfred auf seinem Abenteuer in Großwasserland, das ihn schließlich bis zum König führte.


[Zu den Veranstaltungen der Bühne 32 werden Podeste und Stuhlreihen in der Halle aufgestellt.]

Diesem hatte die Ente ihr Erspartes geliehen, mit dem sie eigentlich die Armut in der Welt lindern wollte. Der König hatte das Gold jedoch verprasst – für Hamburger, Playmobil und Star-Wars-Figuren. Gemeinsam mit seinen Freunden im Thronsaal angekommen, fand Alfred nur eine einzige Goldmünze. Das hinderte ihn aber nicht daran, „ganz ausgesprochen fröhlich“ zu sein – denn schließlich waren alle da: seine Freunde und auch das Publikum. Glücklich waren auch die Kinder über die Albernheiten der Schauspieler und die Lieder, bei denen sie immer wieder mitsingen durften.

Da wurde getrampelt, gekreischt und gesungen und als Even das Publikum am Ende aufforderte, aufzustehen und mitzutanzen, kannten die Kleinen kein Halten mehr. Dass da einige Plätze leer geblieben waren, man auf Holzstühlen statt gepolsterten Sesseln Platz nehmen musste und der viel diskutierte Orchestergraben fehlte, interessierte zumindest die jungen Zuschauer da überhaupt nicht mehr. Ob das ältere Publikum das Theater in der Halle ebenso gut annimmt, zeigt sich Morgen. Dann startet das Bühnenprogramm für Erwachsene mit dem Stück „Sascha“. Mehr Informationen unter www.halle32.de.
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