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Jens Spahn besuchte die AGewiS

db; 21. Jul 2018, 00:42 Uhr
Bilder: Daniel Beer --- Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (Mitte) besuchte die Akademie für Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS).
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Jens Spahn besuchte die AGewiS

db; 21. Jul 2018, 00:42 Uhr
Gummersbach – Der Bundesgesundheitsminister tauschte sich mit lokalen Akteuren über die Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung, insbesondere im ländlichen Raum, aus.
Die Akademie für Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS) ist in diesen Tagen, kurz vor der politischen Sommerpause, ein regelrechter Hotspot für Ministerbesuche. Kurz nach der Stippvisite von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (OA berichtete) hat gestern Nachmittag auch dessen Amtskollege Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Gesundheitsakademie besucht. „Bodo Löttgen und Carsten Brodesser haben mehrfach für einen Besuch hier geworben“, berichtete Spahn, der sich neben der Besichtigung der AGewiS über eine Stunde mit den lokalen Verantwortlichen in einem Fachgespräch über Themen wie die Altenpflege, Telemedizin und den Landarztmangel austauschte. „So eine Akademie haben sicherlich nicht viele Kreis zu bieten“, zeigte sich Spahn beeindruckt.



Landrat Jochen Hagt freute sich über den zweiten hochrangigen Besucher binnen weniger Tage: „Das Thema Gesundheitsversorgung interessiert die Menschen im ländlichen Raum ganz besonders.“ Hier sei der Oberbergische Kreis bereits gut aufgestellt, allerdings gebe es auch noch viele Baustellen. Jens Spahn, der in seinen ersten Monaten als Minister mit einigen kontroversen Aussagen für Diskussionen gesorgt hatte, erntete bei seinem Besuch in Oberberg viel Kopfnicken. So will er etwa die Kassenärztliche Vereinigung (KV) stärker in die Pflicht nehmen, was die Facharztversorgung insbesondere auf dem Land betrifft. Im Oberbergischen sind in einem Bezirk ganze elf Facharztstellen vakant. „Wir müssen für die Ärzte ein attraktives Angebot schaffen, allein über die Vergütung klappt das nicht“, so Spahn.



Ein Baustein für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung ist für den Gesundheitsminister die Vernetzung. Einmal im ganz klassischen Sinne, etwa über eine zentralisierte und zielgerichtete Weiterleitung von Patientenanfragen über den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der 116 117, aber auch im Sinne der Digitalisierung. „Die wird auch in der Medizin kommen. Wir können uns darauf einstellen oder sie wird über uns hereinbrechen“, so Spahn. Ein Stichwort dabei ist die Telemedizin, also der Arztbesuch von zu Hause per Computer oder Smartphone. „Bei vielen Arztbesuchen geht es nur um Abklärungsfragen“, sieht Spahn hier großes Entlastungspotenzial für Ärzte und Patienten. Hier konnte der ebenfalls anwesende Lindlarer Arzt Dr. Thomas Aßmann von seinen Praxiserfahrungen berichten. Er ist bereits seit einigen Jahren als Telearzt tätig (OA berichtete).
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