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25 Jahre Drama, Boulevard und Komödie

us; 16. Jun 2018, 12:08 Uhr
Bilder: Ute Sommer --- Zum 25. Geburtstag überreichte Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker (rechts) ein Geldgeschenk an den Vorsitzenden des Schau-Spiel-Studio Oberberg, Michael Albrecht.
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25 Jahre Drama, Boulevard und Komödie

us; 16. Jun 2018, 12:08 Uhr
Wiehl - Von profunder Klassik bis zum abwechslungsreiche Familientheater - Seit 25 Jahren schon bringt das Schau-Spiel-Studio Oberberg sein Publikum mit spannenden Inszenierungen sämtlicher Theatergenres zum Weinen und Lachen.
Mit der Eurovisionshymne feierlich eingestimmt auf die Bedeutung des Festaktes begingen Akteure, Förderer und Freunde das 25-jährige Bestehen "ihres" Schau-Spiel-Studios-Oberberg, wobei das kultige Prelude in nonchalanter Intonation von E-piano und mittelalterlichem Gemshorn präsentiert wurde. Im Verlauf des Freitagabends lebten mit kurzen szenischen Kostproben aus "Der Besuch der alten Dame", "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" und "Zwei wie Bonnie und Clyde", emotionale Momente vergangener Inszenierungen auf.

[Der "Godfather of Schau-Spiel-Studio Oberberg", Raimund Binder, dankte seinen Wegbegleitern namentlich für alle Unterstützung und Kreativität während der Jahrzehnte.]

In launigen Worten gestattete der Vorsitzende des Schau-Spiel-Studios, Michael Albrecht, den  Gästen im Forum der Volksbank Oberberg einen sehr persönlichen Blick hinter die Kulissen des Theaters und in das "Innenleben" des Ensembles. „Die Freude am Spiel lässt uns Geschichten erzählen, die die Lebenswirklichkeit in Wiehl bereichern", unterstrich er die Win-Win Situation für Akteure und Publikum gleichermaßen. Selbst nach 25 Jahren voller Dramen, Boulevard-, Kinder-und Jugendtheater hätten alle Akteure bis heute Spaß, sich auf neue Experimente einzulassen und Lust daran, weiterhin Mythen Wirklichkeit werden zu lassen.

Als Vorstandsvorsitzender der Volksbank Oberberg gratulierte Ingo Stockhausen zum Jubiläum und überreichte der ehrenamtlichen Wiehler Theaterinitiative namens seines Hauses ein Geldgeschenk. „Die Stadt Wiehl weiß, was sie an uns hat, denn wir hängen nicht am kommunalen Finanztropf", übergab Moderator Thomas Knura mit jovialem Gestus das Wort an Bürgermeister Ulrich Stücker. „2.000 Vorstellungen mit 100.000 Zuschauern sind eine gewaltige Leistung und was Sie hier auf die Bühne bringen, ist äußerst professionell", lobte der erste Bürger das ehrenamtliche Engagement der Amateurschauspieler als wesentlichen Standortfaktor für Wiehl.

 
Essentieller Auftrag von Kultur sei es, die Menschen vor dem Handeln zum Nachdenken anzuregen, eine Verhaltensweise, der in heutiger Zeit mehr Bedeutung denn je beikomme. „Die Stadt wird Sie auch weiterhin unterstützen", versprach er nicht nur für die Zukunft, sondern überreichte prompt einen Spendenscheck in Höhe von 1.000 €, der aus dem Erlös des städtischen Frühlingsempfangs resultierte. Danach bat Thomas Knura den eigentlichen Hauptdarsteller des Abends, den Mann ohne den es die Erfolgsgeschichte des Amateurtheaters nie gegeben hätte, den "Godfather des Schau-Spiel-Studio-Oberbergs" ans Rednerpult.


[Wieder einmal zauberte "eines der aktivsten Amateurtheater in ganz Deutschland“ seinen vielen Jubiläums-Ehrengästen ein Lachen ins Gesicht.]

Raimund Binder ließ Anfänge und Entwicklung "seines" Theaters Revue passieren. "Was um alles in der Welt soll ich mit meinem Beruf in diesem Nest?", gab der Regisseur einen offenen Einblick in seine Gefühlslage, als er 1993 seiner Frau Hiltrud, die als Sportlehrerin am Dietrich Bonhoeffer Gymnasium tätig war, nach Wiehl folgte. Er erinnerte an die anfänglich anstrengenden Jahre, als das Ensemble als Tournee-Theater in Oberberg unterwegs war, an die Freude über die feste Spielstätte in der Aula der Grundschule Wiehl und an alle Menschen, die über die Jahre zu Entstehung und Erfolg des kleinen aber feinen Bühnenhauses beigetragen haben (OA berichtete).

„Das Proben und die Organisation erfordern Hingabe und Verantwortung", erwähnte er mit Blick auf etliche Kunstschaffende, die ihr Talent seinerzeit auf der Wiehler Zimmerbühne entdeckten und mittlerweile zum Beruf gemacht haben. „Ich lebe von den Erinnerungen an wunderbare Inszenierungen, die von der Begeisterung der Spieler lebten und bin von Herzen dankbar dafür". Als "Frau der ersten Stunde" wurde Gabi Bültner mit dem, in unregelmäßigen Abständen verliehenen, Schau-Spiel-Studio Oberberg Preis ausgezeichnet. In der Galerie der Volksbank Oberberg ist die Ausstellung "25 Jahre Schau-Spiel-Studio Oberberg" noch bis zum 13. Juli während der Öffnungszeiten zu besichtigen.
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