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Deutschland-Studie: Oberberg schneidet schlecht ab

fj; 25. May 2018, 13:38 Uhr
Archivbild --- Sie wurde in der Studie nicht beachtet: Die landschaftliche Schönheit des Oberbergischen Kreises.
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Deutschland-Studie: Oberberg schneidet schlecht ab

fj; 25. May 2018, 13:38 Uhr
Oberberg – „Wo lebt es sich in Deutschland am besten“ hat das ZDF in einer großen Studie gefragt – Das Oberbergische landete hier auf einem Platz im letzten Viertel – Überraschend: Besonders wenige Punkte gab es im Bereich „Natur & Freizeit“.
Als „schönsten Landkreis in ganz Nordrhein-Westfalen“ hat Hagen Jobi den Oberbergischen Kreis während seiner Zeit als Landrat oft und gerne bezeichnet. Da würde ihm das ZDF wohl widersprechen, zumindest, wenn man mit „dem schönsten Landkreis“ den meint, in dem es sich am schönsten leben lässt. Hier sieht das ZDF den Oberbergischen Kreis nämlich im Landesvergleich lediglich auf Rang 25 von insgesamt 31 nordrhein-westfälischen Kreisen. Und im Vergleich mit allen deutschen Kreisen und kreisfreien Städten landet das Oberbergische auf Platz 312 von insgesamt 401 zu vergebenen Plätzen. Damit belegt der Oberbergische Kreis deutschlandweit einen Platz im letzten Viertel.

Für das Format ZDFzeit hat das Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos eine „große Deutschland-Studie“ durchgeführt und ist darin der Frage nachgegangen, wo es sich in Deutschland am besten lebt. Dafür wurden alle Kreise und kreisfreien Städte in der Bundesrepublik unter die Lupe genommen. Punkte wurden in den Kategorien „Arbeit & Wohnen“, „Gesundheit & Sicherheit“ sowie „Freizeit & Natur“ vergeben, aus denen gemeinsam das Gesamtergebnis gebildet wurde.

Am besten weg kommt das Oberbergische Kreis im Bereich Gesundheit & Sicherheit: Hier erreicht er 60 von möglichen 100 Punkten und den 130. Rang von insgesamt 401 zu vergebenen Plätzen. Faktoren wie die Lebenserwartung, Altersarmut, Arztdichte oder die Zahl der Verbrechen je 10.000 Einwohner zählten hier für das Ergebnis. Mit 55,3 von möglichen 100 Punkten und Rang 268 belegt das Oberbergische im Bereich „Arbeit & Wohnen“ einen Platz im hinteren Mittelfeld. Hier spielten Faktoren wie die Arbeitslosenquote, die Kaufkraft aber auch die Beschäftigungsquote der Frauen oder die Zahl der Schüler je Lehrkraft eine Rolle.



Eine wirkliche Überraschung – zumindest wenn man an die vielen blauen Talsperren oder grünen Wiesen und Wälder im Kreis denkt – ist aber das schlechte Abschneiden im Bereich „Freizeit & Natur“. Wer aber weiß, dass hier nicht nur Faktoren wie „Anteil der Wald- und Wasserfläche“, sondern auch die Sonnenstunden im langjährigen Mittel oder gar die Zahl klassischer Kulturveranstaltungen mit eigenem Ensemble eine Rolle spielten, ist von Rang 375 nicht mehr so sehr überrascht. Nur 26 Kreise und kreisfreie Städte sind hier schlechter bewertet.

Ob magere 39 von 100 möglichen Punkten dem Kreis gerecht werden – das mag der Liebhaber rauschender Opernveranstaltungen oder der Fan von Großraumdiskotheken wohl so sehen, der Wanderer und Naturliebhaber dagegen aber weniger. Und eins hat der Oberbergische Kreis dem großen Gewinner der Studie – München – auf jeden Fall voraus: Die Mieten sind um einiges günstiger und um ein Dieselfahrverbot aufgrund von schlechter Luftqualität muss sich auf oberbergischen Straßen auch niemand Gedanken machen.

Weitere Informationen zur Studie: deutschland-studie.zdf.de
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