Oberberg - Anlässlich des Deutschen Mühlentages startete heute auf Schloss Homburg die Museumssaison unter dem Motto „Von Wasser und Brot“ - Viele Familien nutzten das schöne Wetter für einen Ausflug.

Am Deutschen Mühlentag zog die Karawane von Radfahrern, Wanderern und Autos pausenlos nach Schloss Homburg, das heute anlässlich des Starts der Museumsaison unter dem Motto „Von Wasser und Brot“ seine Pforten öffnete. Auf dem Parkplatz waren um die Mittagszeit alle Plätze belegt. Der kurze Fußweg zur historischen Gaderother Getreide- und Sägemühle führte vorbei an dem malerisch, fast märchenhaft anmutenden Teich mit Seerosen, dessen Wasser das Mühlrad bewegt. Ein Stück weiter, lockere Stimmung mit ungewöhnlicher Musik. Der fünfzehnjährige Klarinettist Zaati Amedov aus Engelskirchen und seine „Zaatis Klezmer Band“ spielten Stücke, die nicht häufig zu hören sind.



Vor der Mühle hatte Museumspädagogin Janina Leferink ihren Stand aufgestellt. Kinder konnten hier am Modell sehen, wie ein Mühlrad funktioniert, und auch selber eines basteln. Zu bewundern war natürlich auch das große Original. Demonstriert wurde, wie durch die Wasserkraft eine Säge angetrieben wird und aus einem Baumstamm Bretter gesägt werden. Im oberen Teil konnte die Funktion einer Kornmühle bestaunt werden.


Museumspädagogin Martina Braun erklärte den kleinen Besuchern sehr anschaulich, wie aus Korn Mehl entsteht. Die Kinder durften mit einem Dreschflegel das Korn aus den Ähren schlagen. Eine danebenstehende Dreschmaschine, die mit einer Kurbel betrieben wurde, war da schon ein großer Fortschritt. Dann ging es zur Mühle, wo das Korn gemahlen wurde. Um feines, brauchbares Mehl zu erhalten, musste der Vorgang bis zu acht Mal wiederholt werden. In der Museumsbäckerei wurde dann gezeigt, wie das Mehl zum Brotbacken verwendet wird. 

Der Mühlentag wurde 1993 von der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung und ihren Landesverbänden ins Leben gerufen. Seitdem öffnen am Pfingstmontag überall in Deutschland Mühlen, Hämmer und Wasserkraftanlagen ihre Tore und zeigen Einblicke in das Mühlenleben.

Die Gaderother Getreide- und Sägemühle wurde 1884 erbaut. Der Oberbergische Kreis erwarb 1971 die vom Abriss bedrohte Ablage und ließ sie auf Schloss Homburg neu errichten. Heute gehört sie als technisches Kulturdenkmal zum Museumskomplex, ebenso wie das aus Wiehl translozierte Bäckereigebäude.