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Museumsfest trotz Zwangspause im Fahrplan

mg; 20. May 2018, 17:29 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- Vor allem am Pfingstsonntag war das Museumsfest in Dieringhausen bei herrlichem Sonnenschein gut besucht.
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Museumsfest trotz Zwangspause im Fahrplan

mg; 20. May 2018, 17:29 Uhr
Gummersbach - Beim Pfingstfest der Dampfeisenbahnfreunde Dieringhausen standen Türen und Tore weit offen - Rahmenprogramm bot Abwechslung für Jung und Alt.
Trotz der durch Baumaßnahmen an der DB-Strecke bedingten Zwangspause für den Bergischen Löwen und damit verbundener knapper Kasse hatte die IG-Bw-Dieringhausen zum traditionellen Museumsfest am Pfingstwochenende eingeladen. Viele Interessierte und Familien mit Kindern warfen einen Blick hinter die Kulissen der alten Technik, hatten Spaß an Mitfahrten und legten auch selbst Hand an.

[Eine Dampflok in der Reha - Arbeiten am Kessel der "Waldbröl" werden nun in Eigenregie durchgeführt.]

„Ein wenig Rahmenprogramm haben wir für unsere Gäste auf die Beine stellen können“, freute sich Volker Eisenhauer. Die Mitglieder nutzen, um Kosten zu sparen, die derzeitige Auszeit, um einige Arbeiten am Kessel der Lok „Waldbröl“ in Ruhe selbst auszuführen. Dadurch fanden zwar keine der beliebten Mitfahrten auf dem Lokführerstand statt, doch mit einem motorisierten Schienenkleinwagen von Andreas Voll und einer muskelbetriebenen Draisine war für Fahrbetrieb gesorgt. „Da ist doch ein Käfer-Motor drin“, erkannte ein älterer Herr den unverkennbaren Klang des beliebten Autos aus Wolfsburg, während das 34 PS-starke Schienengefährt mit bis zu 40 km/h davonbrauste.

„Anpacken statt angucken“ war die Devise für die kleinen Bahmitarbeiter. Mit Helm, Handschuhen, Schutzbrille und Drahtbürste wurde dem Zahn der Zeit auf die Pelle gerrückt und der alte Rost von Drehgestellen entfernt. Pfeifend und rauchend zuckelte eine kleine Dampfbahn übers Gelände, die sich über Fahrgastmangel nicht beklagen konnte.


Motorrad-Oldtimer der Marken Simson, Zündapp und Adler erfreuten das Herz von Zweiradfreunden am Eingang. Moderne Kommunikationstechnik gab es als Kontrastprogramm im Bistrowagen zu erleben. Klaus Dittrich, Rufname DO3WD, und Eugen Grzondziel, DM5GO, beide Mitglied im Deutschen Amateur Radio Club, zeigten und erklärten verständlich Elektronik für Einsteiger, die mit einfachen Schaltungen aus dem Baukasten beginnt.

Eine Funkstation für Kurzwellenempfang demonstrierte anschaulich, wie man auch ohne Smartphone oder Computer mit der Welt kommuniziert. Die Mikroskope vom Naturmobil der Biologischen Station Oberberg erfreuten sich großer Beliebtheit. Aus dem unmittelbaren Bereich des Museums stammten die kleinen Larven und Insekten, die es zu untersuchen galt. Beim „Wiesenangelspiel“ wurden die Kenntnisse zu heimischen Pflanzen überprüft.


[Mit dem "Schienenauto" ging es bis zur Weiche hoch.]

Der große Museumsrundgang führte nicht nur durch den großen Ringloksschuppen, auch Bereiche wie die frühere Besandungs- und Bekohlungsanlage hatten reichlich Informations- und Anschauungsmaterial zu bieten. Für die musikalische Untermalung sorgte am Sonntag die Band „Ticket to Happiness“, die mit irischen Folk- und Indiesongs aus eigener Feder aufspielte und die Besucher zum Mittanzen animierte. „Das Musikvideo zum Lied 'Icarus' enstand hier bei uns im Museum“, erklärten sie freudig. Die CD zieren ebenfalls viele Fotomotive aus dem Bahnbetriebswerk. Eisenbahnen im Miniaturformat präsentierten die Modelleisenbahner vom Stammtisch-Unterschbach mit ihrer Spurweite Z standesgemäß in einem Waggon.

[In der Lokwerkstatt wurde den Arbeitern über die Schulter geschaut.]

„Uns fehlen leider durch den baubedingt ausgefallenen Fahrbetrieb etwa 15.000 € in diesem Jahr“, sagte Volker Eisenhauer, der im gleichen Atemzug betonte, dass die Nikolausfahrten nicht gefährdet seien, da man  für Anfang September grünes Licht  signalisiert bekommen habe. Ebenso erklärte er freudig, das man seitens der Stadt Gummersbach große Unterstützung und Rückhalt in Sachen Beantragung von Denkmalschutz erhalte.
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