Wiehl – Mit „Zydeco Annie & the Swampcats“ starteten gestern die „Seven Nights of Jazz“ im Burghaus Bielstein - Noch an fünf Abenden präsentiert der Kulturkreis Wiehl Jazz in vielen Variationen sowie „Jazz in der Kneipe“.

Mit viel Leidenschaft setzten Annie und ihre Sumpfkatzen gleich mal ein Ausrufezeichen zum Auftakt der diesjährigen „Seven Nights of Jazz“ im Burghaus Bielstein. Zydeco Annie und ihre vier Musiker verstanden es, die eigenen Wurzeln mit „The Big Easy“ zu verknüpfen und spiegelten so die Musik der Kreolen wider: ein besonderes Klangerlebnis mit viel Melancholie einerseits und Lebensfreude andererseits.


[Kulturkreis-Geschäftsführer Hans-Joachim Klein begrüßte die Gäste im Burghaus.]

Wohnzimmerstimmung kam am ersten Abend auf – zunächst. Aber Kulturkreis-geschäftsführer Hans-Joachim Klein wusste, dass sich das schnell ändern würde. Zydeco Annie entführte gemeinsam mit Sänger, Bouzouki- und Gitarrenspieler Rolf „Frederic“ Berger, Drummer Stefan Baldauf, Bassist Marco Piludu und Salossi an Gitarre und Fidel in die Welt des Mardi Gras. Ob das Zydeco-Stück „Tite Fille“ oder der Blues „Salut Madlen“ – die Musik steckte an. Eigentlich war sie auch zum größten Teil sehr tanzbar, aber die Oberberger sind da ja eher zurückhaltend. Die Band fühle sich nach 13 Jahren mit rund 80 gemeinsamen Auftritten jährlich fast wie ein Ehepaar, das schon sehr lange verheiratet sei und sich zu Weihnachten nichts mehr schenke, verriet Annie. Aber vor zwei Jahren bekam sie von ihren Jungs ein Geschenk – den Song „Zydeco Queen“. Auch dieses Stück reihte sich in die abwechslungsreiche Musik an diesem Abend ein, bevor es am Schluss „When The Saints Go Marching In“ hieß.



Seit 2008 steht dem Verein Kulturkreis Wiehl im Burghaus Bielstein ein wunderschön restaurierter Veranstaltungsraum zur Verfügung. Hier fand schon im vergangenen Jahr die neue Fassung der Wiehler Jazztage mit den „Seven Nights of Jazz“ statt. Auch in diesem Jahr können sich Jazz-Freunde wieder über die unterschiedlichsten Konzerte freuen: Heute Abend wird es groovig, tanzbar und vor allem barbarisch gut mit den „Vilons Barbares“ und am morgigen Samstagabend kommen die Bluesdoktoren aus Deutschlands wildem Süden mit ihrem einzigartigen Mix aus bläserbetontem Rhythm’n’Blues, Rock und Soul.


[Mit Melodion, Akkordeon und toller Stimme begeisterte „Zydeco Annie“ am ersten Abend das Publikum.]

Eine Vereinigung aus Flamenco mit Latin-Jazz bieten „Café del Mundo“ am Sonntag und mit Alphornblues, viel Jazzgroove mit Jodler und Zither kommt die „Kerberbrothers Alpenfusion“ am Montagabend. Richtig schöne Swingmusik gibt es dann am Dienstag mit der „Swing Company feat. Bernt Laukamp“, bevor es am Mittwochabend wieder den „Jazz in der Kneipe“ in fünf Lokalitäten in der Wiehler Innenstadt gibt. Zum Abschluss – wie immer bei den Wiehler Jazztagen – dann der Jazzfrühschoppen. „Jazz can dance!“ beweisen „4 to the bar“ im Biergarten des Haus Platte am Himmelfahrtstag.