Gummersbach – Im Forum Gummersbach bietet der Campus Gummersbach der TH Köln in einem sogenannten Offenen Bildungsraum ab sofort Projekte, Ausstellungen und Technik zum Anfassen - Lehre und Forschung sollen so in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken.

Lehre und Forschung finden oft außerhalb des Sichtbereichs der meisten Menschen statt. Nicht etwa, weil die Hochschulen sich nicht auf die Finger schauen lassen möchten, sondern weil die Bürger eher selten durch Zufall einen Blick in die Labore und Hörsäle werfen. Mit einem Pilotprojekt möchte der Campus Gummersbach der TH Köln deshalb ab sofort Lehre und Forschung mehr in den Lebensmittelpunkt der Menschen rücken. Zu diesem Zweck gibt es im Forum Gummersbach, gegenüber des Eiscafé Martini, jetzt einen sogenannten Offenen Bildungsraum.




[Die Besucher können Techniken wie 3D-Druck direkt ausprobieren.]

Auf 46 Quadratmetern gibt es unter Sitzgelegenheiten, einen großen Arbeitstisch, jede Menge Materialien und ein interaktives Whiteboard mit Internetzugang. Alle Einbauten lassen sich jederzeit auf die Bedürfnisse der Arbeitsgruppen und Besucher anpassen. Die Besucher sollten dort Lehre, Forschung und Entwicklung miterleben und sich beteiligen. Nach dem Vorbild sogenannter Pop-up-Stores solle es im Bildungsraum ständig wechselnde Projekte, Veranstaltungen und Technik geben. Studierende der TH Köln konzipieren interaktive Ausstellungen zu aktuellen Themen wie autonomes Fahren, nachhaltige Produktionsverfahren, Energiesparen, Datensicherheit usw.

Schulklassen, Studierende, Wissenschaftler und Forumsbesucher können sich außerdem an Workshops zu praktischen Fragestellungen beteiligen und bspw. ein erstes einfaches Programm schreiben lernen. Insgesamt geht es um Konzepte für die Digitalisierung des Alltags und der Industrie 4.0, an denen sich die Bereiche Informatik und Ingenieurswissenschaften beteiligen. TH-Vizepräsidentin Prof. Dr. Sylvia Heuchemer betonte, wie wichtig es sei, die Gesellschaft bei aktuellen und zukünftigen Entwicklungen mitzunehmen – auch, um Misstrauen abzubauen: „Dafür müssen wir uns der Gesellschaft öffnen“, so Heuchemer.


[TH-Vizepräsidentin Prof. Dr. Sylvia Heuchemer (v.l.), Bürgermeister Frank Helmenstein, Initiator Prof. Dr. Christian Kohls und Centermanager Dimitre Kehaiov.]

Bürgermeister Frank Helmenstein nutzte die Gelegenheit, sich bei der TH-Vizepräsidentin noch einmal dafür zu bedanken, dass die Hochschule ihren Neubau seinerzeit auf dem Steinmüllergelände realisiert hat. „Das war für die Revitalisierung des Steinmüllergeländes der Urknall“, sagte Helmenstein. Mit inzwischen über 5.500 Studierenden sei der Campus eine Erfolgsgeschichte „Wer sich für Gummersbach entscheidet, entscheidet sich immer richtig.“ Und auch Centermanager Dimitre Kehaiov freut sich, den Besuchern des Forum Gummersbach neben dem Einkaufserlebnis eine weitere Attraktion bieten zu können.

Der Bildungsraum soll nach Möglichkeit immer während der Öffnungszeiten des Forums zugänglich sein, wie Initiator Prof. Dr. Christian Kohls vom Institut für Informatik erklärte. Angehörige der Hochschule sollten dort mit den Besuchern ins Gespräch kommen. Über die aktuellen Angebote und Projekte informiert unter anderem eine interaktive Stele. Regelmäßiges Vorbeischauen beim Einkaufen lohnt sich also.