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Pflanzen wechseln seit 20 Jahren den Besitzer

vma; 22. Apr 2018, 17:30 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Vor dem „Roten Haus“ der Biologischen Station Oberberg tummelten sich die Besucher der zum 20. Mal stattfindenden grünen Börse.
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Pflanzen wechseln seit 20 Jahren den Besitzer

vma; 22. Apr 2018, 17:30 Uhr
Nümbrecht – Bei strahlendem Sonnenschein tauschten wieder Gartenbesitzer ihre Pflanzen vor dem Schloss Homburg - Biologische Station organisierte den Pflanzenmarkt, der mittlerweile traditionellen Charakter hat, bereits zum 20. Mal.
Viele Besucher freuen sich schon das ganze Jahr darauf und sind regelmäßig hier. Zum runden Jubiläum gab es eine Pinnwand vor dem Roten Haus, an der Besucher ihre Kommentare zur Pflanzentauschbörse anheften konnten. Darunter „Die beste Erfindung, seit es Gärten gibt!“ und „Eine Riesenauswahl und mit viel Liebe von einem Garten in den nächsten“.

[Bei strahlendem Sonnenschein kamen die Gartenfreunde in Scharen zur Pflanzentauschbörse in Nümbrecht, um Pflanzen und Gartentipps auszutauschen.]

Eine besonders reiche Auswahl an Stauden aus dem oberbergischen Bauerngarten hatten die Oberbergischen Landfrauen auch bei der 20. Auflage dabei. Um kurz nach 12 Uhr waren die meisten Pflanzen der Landfrauen an neue Besitzer gegangen. Margret Kuhl freute sich: „Wir sind froh, wenn wir nichts wieder mitnehmen von unserem Angebot“. Dazu gehörten Kornblumen, Beinwell, Phlox, aber auch Tomaten und Kräuter. Die Landfrauen sorgten auch wieder für das leibliche Wohl, mit Bergischen Waffeln, fair gehandeltem Kaffee und bergisch pur Apfelsaft.

Mit von der Partie war der NABU Arbeitskreis „Bergische Gartenarche“, dessen Ziel das Sammeln, Vermehren und Verbreiten alter Gemüsesorten und Zierpflanzen ist. Am Infostand konnten sich die Besucher über die biologische Vielfalt in den Bergischen Gärten informieren, aber auch Samen und Pflanzen gegen eine Spende mitnehmen. Marianne Frielingsdorf, die Gartenfrau aus Lindlar, stand ebenso mit Tipps parat, wie ihre Mitstreiterinnen.


Auch mit am Stand war Lena Schriever. Sie ist seit der ersten Pflanzentauschbörse mit dabei – bei ersten Mal allerdings noch im Kinderwagen. Sie hatte den heißbegehrten Rhabarber dabei, sowie Akeleien, Lungenkraut, Steingartengewächse und frisch angezüchtete Tomaten.

Gemüsesorten waren diesmal weniger im Angebot, aber die Ausbeute aus den verschiedenen Gärten, die die Besucher mitgebracht hatten und andere wieder mitnahmen, war reichhaltig und abwechslungsreich. Michael Reuter aus Erdingen kam mit einem Bollerwagen auf die Pflanzentauschbörse, in dem er Stangenbohnen, Tomatenpflanzen und Schwarzwurzeln hatte. Er ließ sich von Marianne Frielingsdorf noch Saatgut für seinen Garten abfüllen.


[Bei Marianne Frielingsdorf am Stand der „Gartenarche“ konnten die Gärtner außer Samen und Pflanzen auch Informationen zu einzelnen, insbesondere alten, Pflanzen erhalten.]

Aber es wurden nicht nur eifrig Pflanzen getauscht – auch Infos, was man mit den Gewächsen machen kann. So erzählte Conny Faulenbauch aus Oberbreidenbach, dass sie Giersch und Gundermann in Salat und Pasta verwendet. Für ihren Garten hatte sie einen Weinbergpfirsich sowie tolle Himbeeren in Nümbrecht entdeckt. Es ist schon besonders auf der Pflanzentauschbörse, denn im Gegensatz zu den Stauden aus den Graten-Centern sind viele durch die langjährigen Vermehrungen und Verbreitung in den oberbergischen Gärten besonders an die Region und die Lebens Umwelt angepasst. Die Bergische Agentur für Kulturlandschaft hatte zudem in ihrer Funktion als BNE-Regionalzentrum einen Selbsttest zum bienenfreundlichen Garten angeboten.

Zum Abschluss erhielten die Teilnehmer Urkunden, die auch Empfehlungen für die weitere Aufwertung geben. Das Bergische Naturmobil der Biologischen Station durfte natürlich auch nicht fehlen: Mit der „Forscher-Ausrüstung“ konnten Kinder wie auch Erwachsene Kleinstlebewesen aus Boden und Kompost bestaunen und deren Vielfalt entdecken. Am Stand des NABU konnten Nistkästen mitgenommen werden. „Für die BSO, die alles Organisatorische vorab regelt, ist es wichtig, dass sich alle wohlfühlen und möglichst viel getauscht wird“, so Christine Wosnitza von der BSO. Und so gingen viele Gartenfreunde mit vollen Körben und strahlenden Gesichtern, um die Pflanzen am Nachmittag sofort im eigenen Garten einzupflanzen.
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