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Zwei neue Sprecher - mit mageren Ergebnissen

bv; 21. Apr 2018, 12:29 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Andrea Münnekehoff, Michael Braun (li.) und Konrad Gerards bilden die geschäftsführende Führung der oberbergischen Grünen.
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Zwei neue Sprecher - mit mageren Ergebnissen

bv; 21. Apr 2018, 12:29 Uhr
Oberberg - Die oberbergischen Grünen haben mit Andrea Münekehoff und Michael Braun ein neues Führungsduo, und wollen Barrieren zu den Bürgern abbauen.
Von Bernd Vorländer

Mit einem grünen Parteibuch in der Tasche hat man es derzeit nicht leicht. 2017 in Nordrhein-Westfalen aus der Regierung gewählt worden, auf Bundesebene die Jamaika-Verhandlungen geplatzt und im oberbergischen Kreistag und den Räten meist auf die harten Oppositionsbänke verwiesen. Dennoch wollen die oberbergischen Grünen die Ärmel aufkrempeln und gehen mit einer neuen Führungsmannschaft in die kommenden zwei Jahre: Bei der gestrigen Mitgliederversammlung in Wiehl wurde mit Andrea Münnekehoff (Wipperfürth) und Michael Braun (Reichshof) erstmals seit Jahren wieder ein Sprecherduo gewählt. In der jüngeren Vergangenheit hatte sich keine Sprecherin gefunden. Allerdings scheinen die oberbergischen Grünen intern von sich selbst nicht besonders überzeugt zu sein. Münnekehoff (64,5 Prozent) und Braun (61 Prozent) erhielten nur magere Ergebnisse.


[Über Stunden zog sich der Vorstellungs-, Befragungs- und Auszählprozess bei der Kreisversammlung hin.]

Hauptgegenstand der Kreisversammlung war die von vielen Teilnehmern gestellte Frage, wo die Gründe dafür lägen, dass die Grünen mit ihren Themen nicht mehr Menschen überzeugen könnten. Die Antwort erschien den meisten schwierig. Münnekehoff plädierte für notwendige Veränderung auf allen Ebenen. "Wir brauchen frischen Wind und müssen näher an dem Menschen sein", plädierte sie auch für die Nutzung von sozialen Netzwerken. Damit haben - das konnte man an den kritischen Nachfragen ablesen - viele an der grünen Basis jedoch ihre Probleme. Für manchen scheint Facebook& Co. Teufelswerk. Dass es auch bei den oberbergischen Grünen intern Verbesserungsbedarf gibt, machte Münnekehoff gleichwohl auch klar. "Wir müssen Gerüchte und Gemauschel hinter uns lassen."


Der frühere Kreissprecher Konrad Gerards wurde als Nachfolger von Horst Köhlert zum neuen Kreiskassierer bestimmt und erhielt 27 von 31 Stimmen. Köhlert hatte über 25 Jahre amtiert und in seiner Abschlussrede Kritik an interner "Geldverschwendung" im Zuge der Wahlen 2017 geübt. So sei viel Geld in den Kandidatenwahlkampf, etwa für eine Agentur, gesteckt worden, ohne dass sich dies durch entsprechende Ergebnisse amortisiert habe. Auch sei es nicht hinnehmbar, dass etwa in Nümbrecht kein Ratsmitglied, in der Kreistagsfraktion nur zwei von fünf Mitgliedern die Hälfte ihrer Aufwandsentschädigung - wie in den Statuten vorgesehen  - an die Partei weitergeben würden. "Die haben sich schlicht verweigert", so Köhlert.



Als weitere Kreisvorstandsmitglieder wurden gewählt: Alpha A Barry, Barbara Romanowski (beide Waldbröl), Elke Zakaria, Marc Zimmermann (beide Wiehl), Elisabeth Pech-Büttner (Radevormwald). Die oberbergischen Grünen im Bezirksrat werden von Andrea Münnekehoff und Michael Braun vertreten. Malik-Nasir Mahmood, und Barbara Romanowski fahren zur Bundesdelegiertenkonferenz, Marc Zimmermann, Michael Braun, Barbara Romanowski und Elisabeth Pech-Büttner zur Landesdelegiertenkonferenz.
  
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