Archiv

'Ich will erfahren, wo der Schuh drückt'

ls; 19. Apr 2018, 10:20 Uhr
Bilder: Leif Schmittgen --- Anja Lepperhoff (v.li.), Hagen Jobi (beide KSB), Andrea Milz, Bodo Löttgen und Frank Helmenstein tauschten zur Begrüßung Geschenke aus.
ARCHIV

'Ich will erfahren, wo der Schuh drückt'

ls; 19. Apr 2018, 10:20 Uhr
Oberberg - Gestern besuchte Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, Vertreter des Kreissportbundes - Podiumsdiskussion in der Halle 32.
Von Leif Schmittgen

Es war ein Besuch, der Andrea Milz, NRW-Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, besonders am Herzen lag: „Ich muss wissen, was an der Basis los ist“, begründete die Politikerin schon zur Begrüßung das Anliegen ihrer Visite in der Kreisstadt bei Vereinsvertretern und der Führungsriege des Kreissportbundes in der Halle 32 auf dem Steinmüllergelände. Und mit der „Basis“ scheint sie es ernst zu meinen, denn der Breitensport war das zentrale Thema gestern Nachmittag. „Ich kann nur bei den Vereinen direkt erfahren, wo der Schuh drückt. Deswegen besuche ich auch Turnhallen und spreche mit den Übungsleitern vor Ort“, sagte Milz.

Auf Erfahrungswerte etwaiger Vorgänger kann die Staatssekretärin dabei nicht zurückgreifen, denn ihr Amt wurde nach der Landtagswahl 2017 neu geschaffen. „Vorher war der Bereich Sport unterschiedlichen Ministerien angegliedert. Schön, dass das Amt jetzt sehr nah am Ministerpräsidenten angegliedert ist und deshalb zur Chefsache wird“, sagte der KSB-Vorsitzende Hagen Jobi. Dadurch erhoffe er sich mehr Einfluss für das Ehrenamt und den Breitensport in der Politik. Mehr Finanzielle Förderungen für die Basis soll es geben, aus unterschiedlichen Töpfen.

Was in der Theorie für die Vereinsvertreter schön klingt, sei in der Praxis aber gar nicht so einfach.  „Wie kommt man an Fördergelder aus der Sportpauschale oder dem Sportstätten-Sanierungsprogramm?“, wollte Stephan Menzel, Vorsitzender des SV Frielingsdorf, wissen und traf dabei einen Punkt, den viele auf dem Herzen hatten: die Bürokratie. Die Mittel seien in vielen Bereichen erhöht und langfristige Programme auf die Beine gestellt worden. Die Pfade für eine konkrete Bewerbung um Fördergelder sind aber offenbar verschlungen. „Wir sind auf einem guten Weg, bürokratische Hürden abzubauen“, meinte sie.


Dieses Vorhaben unterstützt auch der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Bodo Löttgen, der neben Jobi, Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein, Vize-Landrätin Ursula Mahler, dem Vorsitzenden des Deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius Beucher, und der KSB-Geschäftsführerin Anja Lepperhoff auf dem Podium Platz genommen hatte. Die Staatssekretärin bot auch ihre persönliche Hilfe an: „Schreiben Sie mich bitte an, ich werde in jedem Fall erklären, wie man an Gelder kommt“, versprach die 55-Jährige. Bereits jetzt gebe es verschiedene Fördertöpfe, die zum Beispiel für die Sanierung von Sportstätten in kommunaler Hand liegen. „Nutzen Sie diese Chance jetzt“, meinte sie.

Ist eine Sportstätte im Vereinseigentum, gebe es wiederum andere Programme, die zum Teil noch auf den Weg gebracht werden müssen.  Und dafür nutze sie die Erfahrungen, die sie an der Basis sammelt, denn Milz besuchte nicht nur den Kreissportbund Oberberg, sondern will in den nächsten Monaten in allen Landkreisen vorsprechen.

WERBUNG