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Traum erfüllt: Endlich Wachleiter in Gummersbach

nh; 19. Mar 2018, 16:25 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Stefan Kirchner (2.v.l.) vor 'seiner' Wache. Polizeidirektor Ralf Schmidt (v.r.n.l.), Landrat Jochen Hagt und der bisherige Wachleiter Viktor Klockner stellten heute den neuen Leiter der Gummersbacher Wache vor.
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Traum erfüllt: Endlich Wachleiter in Gummersbach

nh; 19. Mar 2018, 16:25 Uhr
Gummersbach - Der 56-jährige Gummersbacher Stefan Kirchner wurde heute offiziell als neuer Leiter der größten Polizeiwache Oberbergs vorgestellt - Kirchner war jahrzehntelang in Köln im Einsatz - Neuer Posten sei der „Höhepunkt“.
Von Nils Hühn

Bereits in den 1980er Jahren, in seiner Ausbildung zum Kommissar, hatte Stefan Kirchner einen Traum: „Ich stellte mir vor, Leiter der Wache Gummersbach zu sein“, berichtete der 56-jährige Gummersbacher bei seiner heutigen Vorstellung zum Wachleiter der größten Polizeiwache Oberbergs. Vier Jahrzehnte dauerte es, bis sich der Traum für den mittlerweile dreifachen Familienvater erfüllen sollte. Bis dahin war es ein weiter Weg und die meiste Zeit seiner Beamten-Laufbahn verbrachte Kirchner in Köln, wie Landrat Jochen Hagt bei der Vorstellung des 1. Polizeihauptkommissars anmerkte.

Nach seinem Ausbildungsbeginn 1980 war er neun Jahre lang in Köln-Mülheim aktiv und später in Köln-Kalk sowie auf der Kölner Leitstelle tätig. Mitte der 1990er Jahre verschlug es ihn für zwei Jahre nach Gummersbach, „aber ich wollte meinen Lebensmittelpunkt nicht nur im Oberbergischen Kreis haben“, so Kirchner, der immer in Gummersbach wohnen blieb. Bis 2015 durchlief er verschiedene Kölner Dienststellen und war dabei unter anderem Gruppenführer und zuletzt vier Jahre lang Dienstgruppenleiter der Leitstelle Köln. „Polizeilich sind sie mit allen Wassern gewaschen“, merkte Hagt an und freute sich, dass Kirchner 2015 zum dritten Mal nach Gummersbach kam und sich entschied zu bleiben.

Kirchner (Bild) hat nun offiziell die Nachfolge von Norbert Grüterich angetreten. Grüterich war von 2013 bis 2017 Leiter der Polizeiwache Gummersbach, ehe er im vergangenen Jahr überraschend verstarb. Für ihn übernahm Viktor Klockner, der das Amt des Wachleiters für rund ein Jahr in Doppelfunktion ausübte, wofür ihm Stefan Kirchner, Landrat Jochen Hagt und auch Polizeidirektor Ralf Schmidt dankten. „Stefan Kirchner hat mir gesagt, dass das seine letzte Stelle bis zur Pensionierung ist“, verriet Polizeidirektor Schmidt. „Für mich ist der Posten der Höhepunkt meiner Laufbahn“, so Kirchner.

Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2022 hat er aber noch einiges vor. „Ich möchte dort weitermachen, womit Viktor Klockner bereits begonnen hat“, gilt ein besonderes Augenmerk der angelaufenen Ordnungspartnerschaft. Außerdem soll das Schichtsystem überarbeitet und Ende des Jahres ein reibungsloser Umzug in die neuen Räumlichkeiten auf dem Steinmüllergelände vollzogen werden. Das seien genügend Baustellen für das Jahr 2018 und man wisse ohnehin nicht, was einen im Polizeidienst als Nächstes erwarte.

Genau aus diesem Grund habe er sich nach seinem Abitur am Moltkegymnasium gegen ein Studium und für eine Ausbildung bei der Polizei entschieden. „Ich wollte direkt etwas machen“, so Kirchner. In seiner langen Dienstlaufbahn habe er viel erlebt. „Das waren nicht nur negative Sachen, sondern deutlich mehr Positives“, warb er für den Beruf des Polizisten. „Wenn man helfen kann, gibt einem das ein gutes Gefühl.“ Viel Abwechslung biete die Tätigkeit auch und viele unvorhersehbare Situationen.

So sei er im vergangenen Jahrtausend in die Foto-Lovestory einer Jugend-Zeitschrift gekommen. „Plötzlich standen zwei Fotografen in der Wache in Köln-Kalk und alle Kollegen verschwanden“, berichtete Kirchner, dass schließlich er als Fotomotiv herhalten musste. Wenige Wochen später sprach ihn die Freundin seines Bruders an, dass sie ihn in der „Bravo Girl“ gesehen hatte. „Das war auch der letzte Höhepunkt meiner Hollywood-Karriere“, scherzte der neue Leiter der Gummersbacher Wache.
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