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Musikgenuss mit Herz und Hingabe

us; 18. Mar 2018, 13:36 Uhr
Bilder: Ute Sommer --- In der bis auf den letzten Platz gefüllten GWN-Arena beschenkte der Musikverein Heddinghausen seine Zuhörer mit einem Frühlingskonzert der Extraklasse.
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Musikgenuss mit Herz und Hingabe

us; 18. Mar 2018, 13:36 Uhr
Nümbrecht – Der Einladung des Musikvereins Heddinghausen (MVH) und des Jugendorchesters, unter Leitung von Thomas Schäfer, zum jährlichen Frühlingskonzert in die Nümbrechter GWN-Arena waren rund 1.100 Gäste gefolgt.
Kansas, der Name des Bundesstaats im Mittleren Westen der USA stammt aus der Sprache der Sioux und bedeutet "Volk des Südwinds". Die schier unendlichen Steppenlandschaften waren einst Indianerstammland, wurden von riesigen Büffelherden bevölkert und waren später Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen im amerikanischen Bürgerkrieg. Ein großartiges, musikalisches Gemälde der ambivalenten Facetten zwischen atemberaubender, landschaftlicher Schönheit und kriegerischer Geschichte des Landes Kansas zeichnet das gleichnamige Musikstück des belgischen Komponisten Jean-Pierre Haeck. Beim Frühlingskonzert monumental interpretiert von den 75 Musikern des Konzertorchesters des Musikvereins Heddinghausen versetzten die Musiker ihre Zuhörer mitten hinein in die Welt tanzender Indianer, reitender Cowboys und die Weiten des nächtlichen Sternenhimmels über wogenden Weizenfeldern.




[Normalerweise ist Katharina Schäfer als Oboistin Teil des Orchesters, gestern glänzte sie mit ihrem Solo-Gesangsauftritt von "Hallelujah".]

"Auch zum 110-jährigen Jubiläum unseres Musikvereins Heddinghausen möchten wir ihnen die komplette Bandbreite der Musikrichtungen von symphonischer Marschmusik bis hin zu zeitgenössischem Rockpop präsentieren", versprach Moderator und Chronist Steffen Goße zu Beginn des Abends, worauf das Orchester, als Aushängeschild des Nümbrechter Kulturlebens, mit Herz und Hingabe den klanglichen Beweis folgen ließ. Für die Programmzusammenstellung zeichnete, wie im Musikverein Heddinghausen üblich, der Musikrat, bestehend aus Dirigent, Notenwart, dem zweiten Vorsitzenden und einigen Orchestermusikern, verantwortlich. "So stellen wir einen abwechslungsreichen Durchschnitt unterschiedlicher musikalischer Vorlieben aller Generationen sicher", unterstrich Jugend-und Pressewartin Anna-Lena Schäfer.

Kein Wunder also, dass der andächtige Choral "Bist du bei mir", mit dem Johann Sebastian Bach seiner zweiten Ehefrau Anna Magdalena Bach 1721 ein Denkmal setzte, ebenso zu Gehör kam, wie der Marsch "Glück -auf" von Johan Wichers, "Tirol 1809", eine Suite für Blasorchester in drei Sätzen von Sepp Tanzer, die die Geschehnisse des Tiroler Volksaufstand von 1809 musikalisch nacherzählt. Im oft gecoverten "Hallelujah" des kanadischen Singer-Songwriters Leonard Cohen sorgte das anrührende Vokalsolo von Katharina Schäfer für Gänsehaut-Atmosphäre im Auditorium.  Ob zur Filmmusik "The Avengers", dem "Coburger Marsch", dem "Mickey Mouse-March" oder der "Voice of the Vikings"- stets zeigte sich das Orchester als harmonisch, ausgereifter Klangkörper, der konzentrierte Einsätze lieferte und den Vorgaben von Dirigent Thomas Schäfer punktgenau Folge leistete.

Auch der Auftritt des Musikernachwuchses, der seine Fähigkeiten im Jugendorchester, ebenfalls unter Dirigat von Thomas Schäfer vervollkommnet, ließ mit schmissig vorgetragenen Filmsoundtracks und legendären Rockklassikern schon jetzt seine künftige Klasse erahnen. Als fulminantes Finale eines großartigen Frühlingskonzertes präsentierten die Musiker mit einem ABBA-Medley die Welthits der schwedischen Gesangsstars, worauf sich das hingerissene Publikum mit stehenden Ovationen und tosendem Applaus für einen dreistündigen Musikgenuss bedankte.
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