Gummersbach - Unter grenzwertigen, teilweise unsportlichen Rahmenbedingungen unterlagen die Handballerinnen des TV Strombach in der Nordrheinliga bei Primus Bonn.

Von Uli Klein

TSV Bonn rrh. - TV Strombach 22:12 (10:5).

Bitterer hätte der Ausflug an den Rhein für die TVS-Damen nicht verlaufen können. Dabei war es weniger die klare Niederlage, die für Schockstarre in den Strombacher Reihen sorgte. Vielmehr schaffte es die oberbergische Delegation nur mit Mühe - wenn überhaupt - mit der schweren Verletzung ihrer Spielführerin einigermaßen klarzukommen: Nadja Grau knickte bei einer Offensivaktion so unglücklich um, dass sie vermutlich einen Kreuzbandriss erlitt. Aufklärung soll eine Untersuchung am Montag bringen.


Für Strombachs Meike Neitsch war der üble Unfall nur logische Konsequenz einer "viel zu harten Spielweise beider Teams". Nachdem die TSV-Ladies schon im Hinspiel kräftig ausgeteilt hatten, gingen sie auch auf heimischen Hof herzhaft zur Sache. Im Gegensatz zum Match im Herbst hielten die Gäste dieses Mal indes voll dagegen, so dass sich eine eher hässliche Begegnung entwickelte. Dazu kamen viel zu inkonsequente Schiedsrichter, die auf beiden Seiten nur jeweils dreimal zwei Minuten verhängten, obwohl man nach Neitsch-Einschätzung "gut und gerne jeweils zehn Zeitstrafen auf beiden Seiten hätte aussprechen können, ja müssen".

Angesichts der kollektiven Keilerei (Neitsch: "Es wurde geschubst, es wurde gestoßen, es wurde die jeweilige Gegnerin aus der Luft geholt") traten Spielverlauf und Ergebnis in den Hintergrund. Der Tabellenführer nutzte seine Gelegenheiten aber ungleich effektiver als die Gäste, die serienweise beste Chancen liegen ließen und zudem zahlreiche technische Fehler produzierten. "Die Deckung  war okay. Aber vorne war das gar nichts. Bonn hat verdient gewonnen", befand die hörbar frustrierte Neitsch sachlich.
   
Strombach: Stella Henn (4), Lena Steuck (3) Nadja Grau (2/1), Nicole Frackiewicz, Jana Hage, Denise Szakacs (je 1)

Weitere Ergebnisse und Tabelle