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Blamage beendet Bantenbergs Aufstiegshoffnungen

pn; 25. Feb 2018, 20:25 Uhr
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Blamage beendet Bantenbergs Aufstiegshoffnungen

pn; 25. Feb 2018, 20:25 Uhr
Oberberg - Nümbrecht II stolpert beim Ligaschlusslicht - Oberbantenberg kann Steilvorlage nicht nutzen - CVJM-Reserve muss lange kämpfen - Marienheide/Müllenbach und TVS chancenlos - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley'. (AKTUALISIERT)
TuS Niederpleis – HSG Oberbantenberg/Niederseßmar 21:16 (12:10).


Spitzenreiter Stolberg hatte der HSG Oberbantenberg/Niederseßmar mit dem Sieg im Spitzenspiel über den Tabellenzweiten aus Aachen zwar eine Steilvorlage geliefert, doch die Oberberger scheinen dieses Jahr keine Lust auf einen möglichen Aufstieg zu haben. Trainer Dirk Heppe begrub die letzten Hoffnungen auf einen der beiden regulären Aufstiegsplätze nach dem desolaten Auftritt beim Aufsteiger aus Niederpleis endgültig. „Wir können BTB nur noch mit ganz viel Glück abfangen“, rechnet er nicht damit, dass die Kaiserstädter noch zwei Mal stolpern werden. Mit einer Leistung wie in Niederpleis hat die oberbergische Spielgemeinschaft in der Verbandsliga aber auch nichts verloren. Eine echte Erklärung für den offensiven Offenbarungseid fand Heppe wenige Stunden nach dem Spiel jedenfalls noch nicht.


Der harzfreie Ball sowie kurzfristige Ausfälle seien zwar Erklärungen, aber keine wirklichen Entschuldigungen, meinte der Coach: „Das war von beiden Seiten sehr überschaubares Kreisliganiveau und die etwas bessere Mannschaft hat völlig verdient gewonnen.“ Mit Ausnahme von Torhüter Alexander Orth habe kein einziger Spieler Normalform erreicht. Bereits vor dem Seitenwechsel agierten die Gäste weitestgehend harmlos und schafften es nach der Pause sogar noch uninspirierter aufzutreten. Bis zum 15:15 (50.) blieb es zwar spannend, die HSG lief aber seit dem 3:4 (8.) beständig einem Rückstand hinterher. Beim 18:15 (57.) versuchten es die Gäste noch mit einer offenen Manndeckung, luden Niederpleis damit aber nur zu drei weiteren Treffern ein. „Das war offensiv über 60 Minuten einfach unter aller Kanone“, resümierte Heppe einen gebrauchten Abend.


Oberbantenberg/Niederseßmar: Robin Ziegler (7/1), Andreas Granzin (3), Lukas Sievers (2), Alex Zurek, Max Riegert, Jan Kaminski, Manuel Kreter (je 1).




Dünnwalder TV – SSV Nümbrecht 28:28 (16:15).


Daniel Funk hatte es unter der Woche bereits befürchtet. Ohne ihren Trainer, der in Aachen spielen musste, und mit vier Spielern weniger an Bord leistete sich Nümbrechts Reserve einen Fauxpas beim Ligaschlusslicht aus Dünnwald. „Wir wollten zwar unbedingt gewinnen, haben aber einfach nicht gut gespielt“, fasste Betreuer Michael Miebach 60 schwache Minuten zusammen. Den Gästen fehlte von Anfang an der letzte Funken Entschlossenheit, einen gewaltigen Schritt im Abstiegskampf zu machen. Dünnwald agierte dagegen im Rahmen seiner Möglichkeiten und legte meist vor.


Eine Viertelstunde vor Schluss waren die Hausherren bereits auf vier Tore enteilt, ehe die Südkreisler sich bei ihrer Ehre gepackt fühlten. „Durch unseren Kampfgeist haben wir den Punkt doch noch geholt“, meinte Miebach, ärgerte sich aber auch, dass es nicht deren Zwei wurden. Denn Nümbrecht kam nicht nur zum Ausgleich, sondern ging sogar mit 28:27 in Führung. Der DTV glich neun Sekunden vor Ende aber erneut aus. Den letzten Anwurf korrigierten die Schiedsrichter etwas zu lange, so dass nur noch ein Verzweiflungswurf von der Mittellinie blieb und das Spiel mit einem salomonischen Remis ausging.


Nümbrecht: Lucas Söntgerath (7), Dominik Donath (7), Markus Schwemke (7/5), Mlynczak, Benedict Opitz, Jannes Heins (je 2), Marcel Miebach (1).
  




CVJM Oberwiehl II – VfR Übach-Palenberg 27:23 (13:12).


Einen hart erkämpften Arbeitssieg feierte der CVJM Oberwiehl II gegen den Abstiegskandidaten aus Übach-Palenberg. Die Gäste waren zwar nur mit acht Spielern angereist, lieferten den Oberbergern aber einen mehr als intensiven Abnutzungskampf. „Zunächst einmal großen Respekt an unseren Gegner, das dieser trotz des kleinen Kaders angetreten ist, anstatt das Spiel abzusagen, wie das derzeit ja leider scheinbar üblich wird“, lobte der Oberwiehler Coach die Moral des Gegners. Weniger zufrieden zeigte er sich dagegen mit der Chancenverwertung seiner Spieler sowie der Leistung der beiden Unparteiischen. „Mit einer konsequenteren Torausbeute hätten wir einen wesentlich angenehmeren Abend haben können“, meinte Hühn, war aber auch froh, dass seine Spieler trotz der aus seiner Sicht ständigen Benachteiligungen besonnen blieben.


„Selbst der Gegner hat sich über die vielen Pfiffe für sich gewundert. Wir haben fast durchgängig gegen neun Mann gespielt“, fühlte sich Hühn aufgrund der Vielzahl an fragwürdigen Entscheidungen der Schiedsrichter benachteiligt. Der Coach sah zunächst sah, wie die Gäste zum 6:7 (16.) vorlegten. Bis zur Pause blieb es aufgrund der schwachen Wurfquote spannend, ehe die Hausherren nach dem Seitenwechsel sich zum 20:16 (44.) ein wenig absetzen konnten. Übach-Palenberg kam zwar noch einmal zum 21:19 (51.) heran, hatte damit seine Kraftreserven aber aufgebraucht. „Sie haben uns 60 Minuten lang gefordert und wir uns dumm angestellt“, hakte Hühn den Pflichtsieg schnellstens ab.


Oberwiehl: Julian Marenbach, Philipp Keusgen (je 5), Daniel Rischikov (4), Jan Bluhm (4/2), Henrik Berndt, Johannes Schneevogt (je 3), Jens Frey (2), Jens Barf (1).




Polizei SV Köln – HSG Marienheide/Müllenbach 32:22 (13:10).


Zwei völlig verschiedene Hälften bekamen die Zuschauer in der Kölner Domstadt zu sehen. Obwohl Marienheide/Müllenbach mit Timo Montag auf einen wichtigen Akteur verzichten musste und auch Lutz Lichtinghagen grippebedingt nach einer Viertelstunde den Dienst quittieren musste, knüpften die Oberberger zunächst nahtlos an ihre guten Heimauftritte an. Über 1:4 und 4:4 war es lange Zeit ein offenes Spiel. Den Unterschied zur Pause machte lediglich die schlechte Chancenverwertung der Gäste. „Spielerisch war ich richtig zufrieden mit meinen Jungs. Sie haben bewiesen, warum wir zuletzt zwei Mal gepunktet haben“, meinte Trainer Dirk Schuldt zur Pause.


Doch nach dem Seitenwechsel wandelte sich das Bild völlig. Die Unparteiischen zogen ihre Linie drastisch an und sorgten mit insgesamt 16 Zeitstrafen – jeweils acht für beide Teams - für viel Platz auf dem Spielfeld. „Phasenweise durften wir uns straflos fast prügeln, phasenweise reichte ein leichtes Schubsen für eine Zeitstrafe“, konnte Schuldt häufig nur den Kopf schütteln, sah davon aber auch kein Team benachteiligt. Die Gastgeber gingen mit den Gegebenheiten allerdings deutlich besser um. Denn während Polizei Köln stets erfolgreich einen zusätzlichen Feldspieler brachte, verloren die Gäste jeglichen spielerischen Faden. „Das hat Köln einfach sehr gut gelöst“, erklärte der HSG-Coach. Die Hausherren zogen zügig davon, während die Oberberger in der Schlussphase reichlich durchwechselten und das Ergebnis in die Höhe schnellen ließen.


Marienheide/Müllenbach: Arian Bahrs (5/1), Philippe Ginczek, Marcel Meyer, Thomas Grote (je 3), Sven Höttgen (2), Leon Hagen (2/1), Maurice Ginczek, Lutz Lichtinghagen, Marc Hochsattel, Philip Heist (je 1).


TV Strombach II – TuS Königsdorf 19:27 (12:16).


Die Hiobsbotschaften wollten vor dem Spiel für TVS-Trainer Tobias Wohlfromm nicht abreißen. Mit Martin Sterling, Malte Meinhardt, Florian Panske und Sean Borgard sagten sämtliche Leihgaben aus dem Oberligakader erkrankt ab. Hiervon schwer beeindruckt geriet die Startphase zum kleinen Fiasko. Königsdorf legte zum 0:6 (5.) vor, ehe Jan Höfer den Bann endlich brach. „Wir hatten viele individuelle Fehler und auch keinerlei Bewegung in der Abwehr“, haderte Wohlfromm mit dem Spiel seines Teams. Nachdem sich die Oberberger zumindest defensiv aber steigern konnten, begann die Aufholjagd zum 9:11 (20.).


Ihre beste Phase hatten die Hausherren aber nach dem Seitenwechsel. Beim 16:17-Anschlusstreffer von Lukas Flick stand das Spiel auf Messers Schneide, Königsdorf reagierte allerdings mit einer Manndeckung gegen Jan Höfer und hatte damit den Strombacher Nerv getroffen. „Im Rückraum haben wir uns wieder nicht bewegt und die Außen haben sich in den Ecken versteckt“, kritisierte Wohlfromm die statische Reaktion seiner Equipe. Königsdorf legte einen neuerlichen 6:0-Run auf das Parkett und ließ in der Schlussphase sogar zahlreiche Chancen ließen. „Wir konnten uns bei Markus Richter bedanken, dass das Ergebnis durch seine Paraden nicht noch deutlicher ausgefallen ist“, hakte der TVS-Coach einen gebrauchten Tag ab.


Strombach: Lukas Altjohann (5/3), Michel Töpfer, Jan Höfer (je 4), Marcel Neese (3), Marius Euteneuer, Lukas Flick, Felix Moddemann (je 1).
   
Ergebnisse und Tabelle
  
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