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Ordnungspartnerschaft trägt erste Früchte

ls; 15. Feb 2018, 17:20 Uhr
Bild: Leif Schmittgen --- Die beteiligten Vertreter von Polizei und Ordnungsamt blicken positiv auf die Zusammenarbeit der vergangenen Monate zurück.
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Ordnungspartnerschaft trägt erste Früchte

ls; 15. Feb 2018, 17:20 Uhr
Gummersbach - Seit Weihnachten 2016 gehen Polizei und Ordnungsamt gemeinsam auf Streife - Die ehemaligen Brennpunkte in Gummersbach haben die Beteiligten gut im Griff.
Von Leif Schmittgen

Der Startschuss zur Partnerschaft zwischen den Ordnungsämtern der oberbergischen Kommunen und der Polizei fiel im Sommer 2017 per Kreistagsbeschluss. Die Stadt Gummersbach hatte aber bereits ein gutes halbes Jahr vorher – nämlich an Heiligabend 2016 – die Ehe zwischen ihrem Ordnungsamt und der Kreispolizeibehörde vollzogen. Die Ordnungsamtsmitarbeiter der Kreisstadt seien daher die idealen Gesprächspartner für eine erste Bilanz, war sich heute Nachmittag Iris Trespe, Pressesprecherin des Oberbergischen  Kreises, bei einem Treffen am Gummersbacher Busbahnhof sicher.

Und in der Tat scheint das NRW-Modellprojekt Früchte zu tragen: Die beteiligten Mitarbeiter Oliver Orth, Hans-Joachim Hornschuh und Oskar Dellert (Ordnungsamt) sowie Viktor Klockner (Leiter Bezirksdienst Gummersbach) mit seinen Kollegen Peter Flöter und Matthias Werner schauen positiv auf die ersten Monate des gemeinsamen Streifendienstes zurück. „Bei den Bürgern war das Unsicherheitsgefühl gestiegen, dem wollten wir gezielt entgegenwirken“, sagte Gummersbachs Fachbereichsleiter für Sicherheit und öffentliche Ordnung, Georg Hermes. Und das ist nach seiner Meinung, durch die sechs beteiligten Personen auch gelungen. „An den Brennpunkten im Innenstadtbereich sind die Delikte signifikant zurückgegangen. Das liegt an der Konsequenz, mit der die Beamten Ordnungs- und Bußgelder verteilten und zudem Platzverweise aussprechen“, meinte Hermes.


Aber nicht nur im Gummersbacher Stadtzentrum sei es ruhiger geworden, auch in den Außenorten hätte sich die Lage entschärft. Gezielt sei man unter anderem auch in Strombach oder auf dem Bernberg gemeinsam Streife gelaufen. „Die Rückmeldungen der Bürger sind sehr positiv“, berichtete Peter Flöter. Viele würden sich bei ihm und seinen Kollegen für die Präsenz bedanken. Den Spruch: „Schön, dass Sie da sind“, höre man oft. Die erhöhte Anwesenheit kostet natürlich Personal und damit Geld. Etwa 650.000 € hat der Kreis im vergangenen Jahr den Kommunen zur Verfügung gestellt. Von dem Zuschuss wurden in der Kreisstadt zwei Halbtagsstellen aufgestockt und zusätzlich eine weitere Ganztagsstelle geschaffen. Ein weiterer Vorteil für die Ordnungsamtsmitarbeiter sei, dass man bei den gemeinsamen Streifendiensten mit der Polizei mehr Respekt von den Bürgern bekomme, so Oliver Orth. Deshalb habe man auch die Uniformen und Dienstfahrzeuge denen der Polizei optisch angeglichen.

Die Beamten laufen nicht ständig zusammen auf Streife, sondern versehen ihre Dienste auch getrennt voneinander. Die Ordnungsamtsmitarbeiter nehmen seit Mitte Januar an einer Schulung teil, in der praxiserfahrene Dozenten ihre Erlebnisse vermitteln. „Wenn dieser Lehrgang am 10. April abgeschlossen ist, werden die gemeinsamen Streifengänge noch erhöht“, freute sich Hermes. Regelmäßige Treffen würden die Partnerschaft zudem verstärken. Wann man gemeinsam auf Streife geht, wird über die Dienstpläne der Beteiligten miteinander abgestimmt. 
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