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IG Metall kündigt massive Warnstreiks in Oberberg an

Red; 19. Jan 2018, 12:04 Uhr
Archivbild: Michael Gauger --- Die IG Metall ruft für kommende Woche zu Warnstreiks auf.
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IG Metall kündigt massive Warnstreiks in Oberberg an

Red; 19. Jan 2018, 12:04 Uhr
Oberberg - In der kommenden Woche ruft die IG Metall zu mehreren Demonstrationen und Warnstreiks im gesamten Kreisgebiet auf.
Die Beschäftigten in der oberbergischen Metall- und Elektroindustrie werden in der kommenden Woche massiv streiken, um ihre Forderungen in der diesjährigen Tarifrunde zu bekräftigen. „In der dritten Tarifverhandlung, die gestern in Neuss stattfand, haben die Arbeitgeber weder ihr dürftiges Angebot beim Entgelt verbessert, noch zeigen sie bei der Forderung nach einem Entgeltzuschuss bei Arbeitszeitverkürzung wegen Kindererziehung, Pflege oder belastenden Arbeitszeiten Gesprächsbereitschaft, nun werden wir die nächste Schippe drauflegen“, so Werner Kusel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Gummersbach. Der Unmut in den Betrieben wächst, so die einstimmige Auffassung des Oberbergischen IG Metall Ortsvorstandes, daher wolle man nun nicht nur in den Betrieben diskutieren, sondern sich auch in der Öffentlichkeit zeigen.

Neben sechs Prozent mehr Geld für zwölf Monate fordert die IG Metall einen Anspruch auf zeitweise Reduzierung (bis zu 24 Monate) der wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden grundsätzlich ohne Ausgleich. Wer in Schicht oder anderen belastenden Tätigkeiten arbeitet, Kinder betreut oder Angehörige pflegt und daher seine Arbeitszeit reduzieren muss, soll zudem einen Zuschuss bekommen, um sich die kürzeren Arbeitszeiten auch leisten zu können.



Bisher hätten die Metallarbeitgeber aber nur eine Lohnerhöhung von zwei Prozent und eine Einmalzahlung von 200 € angeboten. „Diese Entgelterhöhungen wollen die Arbeitgeber aber nur gewähren, wenn die IG Metall dafür den Gegenforderungen zustimmt. Das wäre ein doppelter Schlag ins Gesicht der Beschäftigten. Zum einen sollen die Arbeitnehmer der Branche deutlich noch länger und flexibler arbeiten und zum anderen sollen die entsprechenden Zuschläge dafür wegfallen. Was die Beschäftigten davon halten, werden wir in der kommenden Woche durch öffentliche Aktionen und Arbeitsniederlegungen zum Ausdruck bringen“, so Kusel. Sollte es dann immer noch keine Bewegung geben, würde über 24-Stunden-Warnstreiks entschieden.

Folgende Demonstrationen und Warnstreiks sind in Oberberg geplant:

Montag, 22. Januar, 9.15 Uhr, Marienheide: Werktor der Firma Rüggeberg (Beteiligte Betriebe: MAT und Rüggeberg)

Montag, 22. Januar, 11.30 Uhr, Wipperfürth: Firma Voss

Dienstag, 23. Januar, 9 Uhr, Wiehl: Demonstrationszug vom Haupttor der BPW zur Kundgebung (10 Uhr) auf dem Rathausplatz in Wiehl (Beteiligte Betriebe: BPW Wiehl, BPW Hunsheim, BPW Brüchermühle, Dörrenberg, Kampf, Kind & Co., Merten sowie mehrere Abordnungen von Betrieben aus den Südkreis.)

Dienstag, 23. Januar, 13.30 Uhr, Wipperfürth: Haupttor der Firma Radium

Mittwoch, 24. Januar, 8.45 Uhr, Lindlar: jeweils ein Demonstrationszug zur Kundgebung am Nordtor der Firma Schmidt & Clemens. Ab dem Haupttor Schmidt & Clemens 8:45 Uhr und Haupteingang Ahle 8:45 Uhr.

Mittwoch, 24. Januar, 13 Uhr, Bergneustadt: Demonstrationszug und Kundgebung ab dem Haupttor von Metalsa (Beteiligte Betriebe: Otto Kind, Eaton sowie mehrere Abordnungen aus den umliegenden Betrieben.)

Die IG Metall bittet die Bevölkerung um Verständnis, sollte es durch die Demonstrationen und Kundgebungen vereinzelt zu Behinderungen auf den Straßen kommen.
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