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Christen sollen freimütig vom Glauben erzählen

Red; 18. Jan 2018, 15:02 Uhr
Bild: Kirchenkreis An der Agger/Petra Stroh: Aus dem Kirchenkreis An der Agger waren als Delegierte dabei (v. li.): Superintendent Jürgen Knabe, Annemarie Kind, Pfarrer Walter Pollmann, Stephanie Schönborn, Renate Karnstein sowie Jürgen Vogels als berufenes Mitglied für die Jugendverbände.
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Christen sollen freimütig vom Glauben erzählen

Red; 18. Jan 2018, 15:02 Uhr
Oberberg - Auf der 70. Tagung der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland verabschiedeten die Synodalen unter anderem ein Positionspapier zum christlich-muslimischen Dialog.
Ein Schwerpunktthema der Landessynode 2018 in Bad Neuenahr war der Dialog zwischen Christen und Muslimen. Seit mehr als 40 Jahren engagiert sich die rheinische Kirche in diesem Bereich. Auch in schwierigen Situationen wird die Landeskirche weiter am christlich-muslimischen Dialog festhalten. Das bekräftigte sie in ihrer theologischen Positionsbestimmung „Für die Begegnung mit Muslimen“.

„Der Dialog ist ein „kirchlicher Auftrag“, den Christen, gebunden an ihr Bekenntnis zu Jesus Christus, wahrnehmen“, so die Theologin Renate Karnstein aus der Kirchengemeinde Holpe-Morsbach. Superintendent Jürgen Knabe hatte im Plenum über gelingende Ansätze eines vertrauensvollen Miteinanders zwischen den Religionen im Kirchenkreis An der Agger berichtet. Seit 2003 wird der interreligiöse Dialog mit wechselseitigen Einladungen im Kirchenkreis gepflegt.

Im Sinne der Redlichkeit müssten aber auch grundlegende Differenzen zwischen den Religionen offen zur Sprache gebracht werden, so Knabe. Deshalb habe er sich zugleich mit anderen dafür eingesetzt, dass im landeskirchlichen Beschluss die Bedeutung Jesu Christi als des gekreuzigten und auferstandenen Herrn und Sohnes Gottes stärker betont wird. Insgesamt wurden Christen von der ermutigt, freimütig über ihren Glauben zu reden. Der christlich-muslimische Dialog soll daran mitwirken, gemeinsam Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen und allen Formen von Rassismus, Extremismus und Fundamentalismus entgegenzuwirken.



Erstmals in ihrer Geschichte wird die Evangelische Kirche im Rheinland vom 4. bis 6. Januar 2019 eine Jugendsynode abhalten. Sie findet ebenfalls in Bad Neuenahr statt und mündet in die nächste reguläre Landessynode vom 6. bis 11. Januar 2019. Das Thema Jugendsynode wurde von der oberbergischen Synodalen Stephanie Schönborn aus der Evangelischen Kirchengemeinde Derschlag in das Plenum eingebracht. „Die Jugendsynode ist eine große Chance, Partizipation junger Menschen in unseren kirchlichen Strukturen zu ermöglichen und unsere Kirche zukunftsfähig zu machen“, betonte sie.

An der Jugendsynode nehmen 50 Personen aus dem Kreis der Landessynode teil und 50 Personen aus der Evangelischen Jugend im Rheinland, die aktiv in Kinder- und Jugendarbeit sind: Hauptberufliche und Ehrenamtliche, Erwachsene und junge Menschen. Laut Jugendbericht haben etwa 30 Prozent der Kinder- und Jugendgeneration einen Migrationshintergrund. Mit diesem Wissen würden die Themen Integration, Leben in Vielfalt sowie religiöse und kulturelle Pluralität umso wichtiger, sagte Schönborn. „Daher freue ich mich noch mehr über die Positionsbestimmung zum Dialog mit Muslimen.“  

Deutlich hat sich die Landessynode für die Wahrung des Sonntagsschutzes eingesetzt. Die von der Landesregierung geplante Verdoppelung der jährlichen verkaufsoffenen Sonntage von vier auf acht versteht die Synode als „fatales Signal“, denn der Sonntag biete Raum, sich „auf das Wesentliche im Leben zu besinnen“. Annemarie Kind aus der Kirchengemeinde Oberbantenberg-Bielstein, Mitglied des Kreissynodalvorstands im Kirchenkreis An der Agger und erstmals als Delegierte bei der Landessynode dabei, betonte: „Der Sonntag als ein von Gott geschenkter Ruhetag ist uns Christen heilig. Er unterbricht den Kreislauf von Arbeit und Konsum und hilft, das eigene Leben zu entschleunigen.“
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