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Nur Außenseiter-Chancen in Leipzig

bv; 14. Dec 2017, 09:00 Uhr
Archivbild: Alexander Arnold --- VfL-Linkshänder Florian Baumgärtner wird in Leipzig aufgrund seiner Stress-Reaktion am Bein nicht spielen können.
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Nur Außenseiter-Chancen in Leipzig

bv; 14. Dec 2017, 09:00 Uhr
Gummersbach – VfL-Trainer Bahtijarevic erwartet beim Gastspiel in Sachsen mehr Ruhe und Abgeklärtheit von seinem Team - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer

SC DHfK Leipzig - VfL Gummersbach (Sonntag, 15 Uhr).

„Dieser Weg wir kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer.“ Was Xavier Naidoo singt gilt am kommenden Sonntag auch für den VfL Gummersbach. Die Schützlinge von Trainer Denis Bahtijarevic müssen zu bester Kaffeezeit in der Sachsen-Metropole Leipzig aufspielen und werden dort sicherlich auf einen hoch motivierten Gegner treffen. Tabellarisch rangieren die Sachsen zwar nur auf dem 8. Rang, doch sind es bis Platz drei nur vier Punkte. Und der Sportclub Deutsche Hochschule für Körperkultur Leipzig tritt mit der Empfehlung von 6:0 Punkten aus den vergangenen drei Spielen an. Mit dem letzten Heimspiel dieses Jahres gegen den VfL und den Auswärtspartien bei den Kellerkindern Hüttenberg und Erlangen könnte man das Punktekonto auf 27:11 ausbauen. Besondere Motivation dürften die Spieler der Gastgeber aus der Tatsache ziehen, dass Chefcoach André Haber letztmalig bei einem Heimauftritt auf der Leipziger Bank Platz nehmen wird. Vereinbarungsgemäß übernimmt im Januar der bisherige Coach der Frauen-Nationalmannschaft, Michael Biegler.


Leipzigs Stärke ist die große Ausgeglichenheit des Teams. Das weiß auch VfL-Trainer Denis Bahtijarevic. „Sie haben sich toll entwickelt, und das ohne Stars, aber mit Spielern, die passen und über Potenzial verfügen“, weiß der Gummersbacher „Bank-Direktor“, welch schwierige Aufgabe auf seine Jungs wartet. Milos Putera im Leipziger Tor hat überdurchschnittliches Format. Rückraum-Shooter Philipp Weber ist zwar verletzt, aber Alvis Jurdzs springt in die Bresche, rechts wird Fran Semper immer stärker, in der Mitte ist Niclas Pieczkowski eine Bank und Linksaußen Yves Kunkel ist derzeit in starker Verfassung, erzielte im vergangenen Spiel in Stuttgart elf Treffer.



Während also die Leipziger Formkurve nach oben zeigt, ist der VfL nach dem Sensationssieg gegen Kiel wieder in der rauen Wirklichkeit angekommen. Einer guten ersten Hälfte in Hannover folgten schwache 30 Minuten und eine noch schwächere erste Halbzeit gegen Magdeburg. „Wir sind immer noch zu instabil“, hat Bahtijrevic erkannt. Man verfüge nicht über die individuelle Klasse anderer Teams und müsse die Aufgaben über das Kollektiv lösen. Wenn dann aber einzelne Akteure ungeduldig würden, greife dieser „Virus“ schnell auf das gesamte Team über. Hier den Hebel anzusetzen, erscheint Bahtijarevic am wichtigsten. In diesem Zusammenhang kommt Josef Pujol die wichtigste Rolle zu. Der Mittelmann müsse noch mehr die Ruhe wahren und die Spiel koordinieren, nimmt der VfL-Coach seinen Aufbauspieler in die Pflicht.



„Die Leipziger haben eine starke Abwehr“, weiß Rechtsaußen Florian von Gruchalla. „Da wird es darauf ankommen, dass wir im Angriff geduldig sind und wir uns 100 Prozent-Würfe nehmen und uns nicht auf 50:50-Chancen verlassen. Wir müssen in die Lücken gehen und dann einfach auch mal zum Nebenmann weiterspielen“, erklärt der VfL-Profi. Man begebe sich jedenfalls nicht nach Sachsen, um dort die Punkte abzuschenken. „Wir fahren nach Leipzig, um dort etwas mitzunehmen. Das ist unser oberstes Ziel.“
  


Keine Neuigkeiten gibt es aus dem Lager der Verletzten. Max Hermann, Kevin Schmidt und Simon Ernst sollen erst 2018 wieder ins Geschehen eingreifen, gleiches gilt wohl auch für Tobias Schröter und Florian Baumgärtner. Bei Letzterem besteht indes noch ein wenig Hoffnung, ihn im Heimspiel am 2. Weihnachtsfeiertag gegen Melsungen wiederzusehen. Ohne Linkshänder im Rückraum ist Bahtijarevic in Leipzig erneut zum Improvisieren gezwungen.
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