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'Menschen suchen Begegnungen'

vma; 12. Dec 2017, 08:20 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Zur Buchvorstellung kamen auch fast alle Mitautoren – über 20 schrieben mit – ins Evangelische Gemeindehaus Wiehl.
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'Menschen suchen Begegnungen'

vma; 12. Dec 2017, 08:20 Uhr
Wiehl - Im Buch „Unser Wiehl ist bunt und l(i)ebenswert“ von Monika und Michael Höhn geht es um Begegnungen zwischen 1979 und 2017 - Die Autoren stellten ihr neuestes Werk am Montagabend im Evangelischen Gemeindehaus Wiehl vor.
Von Vera Marzinski

Mit dem Untertitel „Rückblicke – Einblicke – Ausblicke, die neugierig machen“ bringen die Autoren und Herausgeber es auf den Punkt. Sie schauen zurück auf die Zeit seit dem Abschied aus dem Ruhrpott, wo das Pfarrer-Ehepaar Monika und Michael Höhn acht Jahre in der Evangelischen Kirchengemeinde im Industriearbeiterstadtteil Duisburg-Bruckhausen tätig war. Sie geben Einblicke in die Zeit im Oberbergischen, wo sie zunächst in Börnhausen-Wald und nun mitten in Wiehl ansässig wurden. Und Ausblicke, die durch die täglichen Begegnungen in der abwechslungsreichen Stadt Wiehl entstanden sind.


[Auch Superintendent Jürgen Knabe (li.) gehörte zu den Autoren, die Monika und Michael Höhn für ihr neues Buch gewinnen konnten.]

So mancher Oberberger, hauptsächlich Wiehler, - insgesamt über 20 - kommt in diesem Buch persönlich zu Wort. Es ist unterteilt in elf Kapitel. Da ist zum einen „Vom Kohlenpott in die Schmalzgrube“ aus den Anfangszeiten der Höhns in der kleinen oberbergischen Stadt, mit Texten wie „Eugen, die alte Burg und das Eiersingen“ oder „Dat is de Bech“. Oder „Begegnungsmöglichkeiten in unserer Stadt“ mit einem Blick ins Wiehler Johannes Hospiz oder „Einfach cool – der Wheelpark“.


Monika und Michael Höhn gehen offen auf andere zu und erfahren so immer viele interessante Geschichten. Einige davon sind auch in diesem Buch enthalten. Manche Menschen, denen sie begegnen, haben hier selbst etwas geschrieben, so Ursula Blonigen über das „Leben bis zuletzt“ oder Achim Schulz über seine Arbeit im BSV Bielstein im Kapitel „Leben mit Migranten und Flüchtlingen“.

„Menschen suchen Begegnungen“, so Michael Höhn, „und manche Begegnungen sind spannend und aufregend.“ Sie können berührend und angenehm sein, aber natürlich gebe es auch andere. Dabei begegnen sich Menschen an den unterschiedlichsten Orten und Veranstaltungen, erklärte Monika Höhn. „Das alles – und noch viel mehr – macht uns unsere Stadt Wiehl so l(i)ebenswert.“

Als der Titel schon längst feststand, fand die Kundgebung „Wiehl bleibt bunt“ im Wiehlpark anlässlich des Landesparteitages der AfD – der schließlich doch nicht durchgeführt wurde - statt. Von dieser Kundgebung ist die eindrucksvolle Rede von Superintendent Jürgen Knabe „Bekenntnis zur Vielfalt, Offenheit, Respekt und Toleranz“ ebenso abgedruckt wie der Poetry Slam von Leonie Ader, den sie bei dieser Veranstaltung vortrug.


[Ute und Eberhard Rink trugen besinnliche Stücke vor.]

Es ist ein facettenreiches Buch geworden, das zeigt, wie lebenswert, liebenswert und bunt die Stadt Wiehl ist. Da passten auch die musikalischen Beiträge des Abends perfekt: zwei Gitarrenstücke des seit 1960 in Wiehl lebenden Spaniers Ramiro Marcos, das Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ von Ute und Friedemann Rink und ganz am Schluss das Stück „Wiehl oh Wiehl“ von Leonie Blum. Anschließend nahmen viele das Buch als Weihnachtspräsent mit. Es ist im IATROS-Verlag erschienen, kostet 19 € und der Erlös fließt in das Ometepe-Projekt Nicaragua.
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