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Umweltschützer wider Willen

db; 28. Nov 2017, 12:55 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Professor Hans Ludwig Stahl (v.l., TH Köln), Frank Röttger (AggerEnergie), Dokumentarfilmer Dirk Steffens und Uwe Töpfer (AggerEnergie).
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Umweltschützer wider Willen

db; 28. Nov 2017, 12:55 Uhr
Gummersbach – Dokumentarfilmer Dirk Steffens sprach auf Einladung der AggerEnergie vor über 500 Gästen über die Konsequenzen der Umweltzerstörung.
Von seinen Kollegen in den Medien wird er mitunter als Umweltaktivist bezeichnet. Ob diese Bezeichnung zutreffend ist, wollte der vor allem aus dem ZDF bekannte Dokumentarfilmer Dirk Steffens nicht beurteilen. Aber: „Dieser Beruf hat mich verändert. Anfangs wollte ich gar kein Umweltschützer sein.“ Das war vor 25 Jahren, als Steffens begann, beruflich die Welt zu bereisen. Seither hat er unzählige Orte besucht, Menschen und Tiere kennengelernt und dabei hautnah gesehen, wie sich unser Planet verändert hat. Und das es diesen deshalb nun endlich zu schützen gilt, vermittelte er gestern auf Einladung der AggerEnergie vor über 500 Gästen im Ferchau-Hörsaal des Campus Gummersbach der TH Köln.



Die große Resonanz auf den Gastvortrag freute AggerEnergie-Geschäftsführer Frank Röttger: „Das verdeutlich die Aktualität des Themas.“ Schon vor zwei Jahren hatte Diplom-Meteorologe und TV-Moderator Sven Plöger auf Einladung des Energieversorgers in der Halle 32 über die sich verändernden Klimabedingungen gesprochen. Die Ausführungen von Dirk Steffens (Bild) unter dem Titel „Katastrophe Mensch? Wie wir die Erde verändern“ passe dazu, so Röttger. Als Basis für seinen Vortrag diente Steffens der Living Planet Report 2017 der Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF). „Das ist die Krankenakte des Planeten Erde“, erklärte Steffens. Und diese Akte ist lang. Steffens, der auch UN-Botschafter für Artenvielfalt ist, zitierte aber kein abstraktes Zahlenwerk, sondern wählte einen emotionaleren Ansatz mit starken Bildern, die er und seine Kollegen auf der ganzen Welt gemacht haben.


[Der Vortrag von Dirk Steffens auf Einladung der AggerEnergie stieß auf großes Interesse.]

So zeige er beispielsweise das Foto eines Nashorns, das von schwer bewaffneten Rangern bewacht werden muss, damit es nicht von Wilderern wegen seines wertvollen Horns getötet wird. Oder das Foto einer völlig versmogten Großstadt. Die Folgen sind dramatisch: „Neun Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Umweltverschmutzung, insbesondere Luftverschmutzung. Das sind mehr Menschen als durch Krieg und Terror“, verdeutlichte Steffens. Hinzu kommt, dass die Menschheit über ihre Verhältnisse lebt und mehr Ressourcen verbraucht, als die Erde natürlich nachliefern kann. Steffens: „Wenn man immer nur von seinem Sparbuch abhebt, ist man irgendwann pleite.“ Immerhin: Noch sei Zeit zum Handeln, aber sie wird knapper. „Wir müssen etwas tun, es gibt keine andere Wahl.“ 
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