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Lachs & Co. kehren in die Wupper zurück

Red; 20. Nov 2017, 14:58 Uhr
Bild: Elmar Weber --- Meer- und Bachforellen.
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Lachs & Co. kehren in die Wupper zurück

Red; 20. Nov 2017, 14:58 Uhr
Oberberg – Die Laichsaison der Wanderfische in der Wupper hat begonnen – Dies zeigt, dass sich die Lebensbedingungen in der Wupper und ihren Nebenflüssen verbessert hat.
Die Beobachtungen in Sachen Laichgruben im Flussbett und die ersten Rückkehrer-Befischungen des Bergischen Fischerei-Vereins 1889 (BFV) zeigen, es geht wieder los: Die Laichsaison der Wanderfische in der Wupper und ihren Nebenflüssen hat begonnen. Elmar Weber und Helmut Wuttke vom BFV freuen sich über die ersten gesichteten Laichgruben sowie die bereits Ende Oktober bei der Befischung registrierten fünf Lachse und 30 Meerforellen.

Wenn im Herbst die Temperaturen sinken, kehren Lachse und Meerforellen aus der Nordsee über den Rhein in die Nebenflüsse zum Laichen zurück - dorthin, wo sie selbst als Jungfische groß geworden sind. Dass auch empfindliche Fischarten wieder in der Wupper leben und laichen, ist das Ergebnis jahrzehntelanger gemeinsamer Arbeit. Bereits seit den 1990er Jahren ziehen die ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Bergischen Fischerei-Vereins Jungfische im Bruthaus auf und setzen sie im Frühjahr in die Wupper und ihre Nebenflüsse aus. Einige Jahre wachsen die Fische in ihrem Heimatfluss heran und machen sich dann auf den langen Weg ins Meer, um drei bis vier Jahre später zum Laichen wieder in ihre ehemalige „Kinderstube“ zurückzukehren.

Die Voraussetzungen für die Rückkehr der Wanderfische in die Wupper sind in immer besser geworden: In den vergangenen Jahrzehnten hat der Wupperverband in Kooperation mit seinen Mitgliedern, den Städten, Kreisen und Unternehmen sowie den Fischereivereinen und -genossenschaften viel dafür getan, dass sich der Fluss wieder positiv entwickeln konnte. Dazu gehörte zunächst, durch den Ausbau der Wupperverbandskläranlagen die Wasserqualität zu verbessern. Außerdem wurden naturnahe Strukturen im Flusslauf und Uferbereich hergestellt und Durchgängigkeit an Wehren geschaffen, beispielsweise durch den Bau von Fischaufstiegen.



Zwischen Wipperfürth und Hückeswagen wurde die Wupper in den vergangenen Jahren entfesselt und erhielt Bewegungsfreiheit in der Aue. In Leichlingen hat in 2017 das Projekt Balker Aue dazu beigetragen, dem vorher eintönigen Flusslauf mit Baumstämmen eine abwechslungsreiche Strömung zu verleihen. Die Stadt Wuppertal und der Wupperverband haben in den vergangenen zehn Jahren gemeinsam bereits mehr als 8,5 Kilometer Wupper im Stadtgebiet naturnah gestaltet, aktuell in 2017 den Flussabschnitt Pfälzer Steg in Barmen. Bis 2025 sollen 15 Kilometer im Rahmen des Schlüsselprojekts „Perspektivwechsel Wupper“ naturnah werden.

Auch ortsansässige Unternehmen brachten sich in die Gewässerentwicklung ein. Dass diese gemeinsame Arbeit Erfolg hat, zeigen die jetzt wieder zurückkehrenden Fische und auch die Laichgrubenkartierung in der vergangenen Wintersaison 2016/2017. Diese vom Land Nordrhein-Westfalen zu 80 Prozent geförderte Kartierung hatte der Wupperverband für die Wupper und Dhünn beauftragt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Bei der Kartierung konnten insgesamt 501 Laichgruben aufgenommen werden. Die Kartierung zeigte auch, dass einige bereits renaturierte Wupperabschnitte gut angenommen wurden. Dr. Marlene Liebeskind vom Wupperverband ist begeistert: „Dass Fische nicht nur in der Wupper wieder vorkommen, sondern auch zum Laichen zurückkehren, ist ein sehr schöner Erfolg.“
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