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Hoher Bedarf an altersgerechtem Wohnen

Red; 17. Oct 2017, 15:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Hoher Bedarf an altersgerechtem Wohnen

Red; 17. Oct 2017, 15:00 Uhr
Oberberg - Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Oberbergischen Kreis gibt einen Überblick über den Wohnungsmarkt - Bedarf an altersgerechtem Wohnraum hat sich nicht geändert.
Die Oberbergischen Immobilienmakler sehen die derzeitige Situation auf dem Wohnungsmarkt weiterhin gekennzeichnet durch einen erhöhten Bedarf an altersgerechtem Wohnraum. Dies ist eines der Ergebnisse des Wohnungsmarktberichtes 2017. Im Rahmen der Erstellung des Wohnungsmarktberichtes, den jetzt der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Oberbergischen Kreis veröffentlichte (kostenloser Download über www.obk.de/Gutachterausschuss), wurden in einer wiederholten Umfrage die Hauptakteure des Immobilienmarktes nach ihrer Meinung gefragt.   

Wie bereits in 2016 sind „betreutes Wohnen“ und „barrierefreies Wohnen auf einer Etage“ nach Einschätzung der Fachleute die wichtigsten Wohnformen. Es folgen „gehobenen Ausstattung“ und „kostengünstige Wohnungen“. Auch aus den statistischen Zahlen kann man den Bedarf an altersgerechten beziehungsweise barrierefreien Wohnungen ableiten: In Oberberg sind rund 74.000 Personen älter als 60 Jahre. Davon leben rund 67.000 Personen in einem Ein- oder Zweipersonenhaushalt.

Von den Befragten werden, ähnlich wie im vergangenen Jahr, das Fehlen geeigneter Grundstücke, Infrastrukturdefizite, niedrige Renditen und Wohnumfeld-Probleme in gleichem Umfang als Haupthindernisse für Wohnungsbauinvestitionen in Oberberg ausgemacht. Die Experten erwarten in den nächsten fünf Jahren in fast allen Teilmärkten einen weiteren Preisanstieg von rund drei Prozent. Bei den Mieten gehen sie von durchschnittlich vier Prozent Steigerung aus. Etwa 55 Prozent der Makler stuft den Stellenwert von Wohnimmobilien zur Alterssicherung heute und auch zukünftig als hoch ein. 60 Prozent sind der Meinung, dass die Immobilien nur für einen Lebensabschnitt zur Eigennutzung erworben werden. 50 Prozent vertreten die Ansicht, dass die Wohnimmobilie als Renditeobjekt in Oberberg eher eine niedrige Bedeutung hat.



Das größte Risiko der Wohnungsmarktentwicklung wird in den weiter steigenden Bau- und Betriebskosten und im Angebotsrückgang an preisgünstigen Mietwohnungen gesehen. Rund 70 Prozent der Makler äußerten sich dementsprechend. Auch der Modernisierungsstau bei älteren Gebäuden der Nachkriegszeit und hohe Grundstückspreise werden als Problem angesehen.

Etwa 124 000 Wohnungen stehen der Oberbergischen Bevölkerung derzeit zur Verfügung oder anders ausgedrückt, in einer Wohnung leben durchschnittlich 2,2 Personen. 74 Prozent aller Wohnungen sind vor 1987 gebaut. Die Leerstandsquote bei Wohnungen liegt im Kreisgebiet nach der Auswertung des Zensus 2011 zwischen rund drei und sieben Prozent. Diese Zahlen decken sich weitestgehend mit aktuellen Angaben von einigen Energieversorgern.

Der Wohnungsmarktbericht stellt auf 127 Seiten Zahlen, Daten und Fakten verschiedener Behörden und Stellen zusammen, die Einwirkungen auf den Wohnungsmarkt haben. Damit sei er in Deutschland auch weiterhin einer der wenigen Berichte, der auch für einen Landkreis umfassende Wohnungsmarktdaten liefere. Das Thema Mieten wird ebenfalls umfassend dargestellt. Neben der Gegenüberstellung der Mieten über einen langen Zeitraum wird auch der 2017 neu angefertigte Mietspiegel vorgestellt (www.obk.de/omix).
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