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Großartige Klangvielfalt statt langer Festreden

us; 13. Oct 2017, 06:00 Uhr
Bild: N. Laut --- In der festlich geschmückten Aula der Grundschule Oberwiehl servierte der 'Chor Nostalgie' zum 20. Jubiläum ein tolles musikalisches Unterhaltungsprogramm.
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Großartige Klangvielfalt statt langer Festreden

us; 13. Oct 2017, 06:00 Uhr
Wiehl - Zur Feier des 20. Geburtstages ließ der Oberwiehler 'Chor Nostalgie' Melodien sprechen und servierte seinem Publikum ein breitgefächertes Liederprogramm.
Von Ute Sommer

Nicht lange Festreden und ausgedehnte Grußworte, sondern ein abwechslungsreiches Musikprogramm und unterhaltsame Klangvielfalt standen im Mittelpunkt der 20-jährigen Geburtstagsfeier des „Chores Nostalgie“. Anlässlich des Jubiläums gaben, neben den Gastgebern selbst, der Frauenchor Drabenderhöhe, die Chorgemeinschaft Liederkranz Bergneustadt, der MGV Bergischer Liederkranz Schönenbach und MGV Escherhof sowie die Folkloregruppe Rjabinuschka aus Erkelenz ihre musikalischen Visitenkarten in der Aula der Grundschule Oberwiehl ab, so dass die vielen Zuhörer in den Genuss einer großartigen Melodienmischung kamen.

Seit dem Frühjahr 1997 bereichert der Chor, dessen Singgemeinschaft und Chorleiter ausschließlich aus Deutschstämmigen aus der ehemaligen Sowjetunion besteht, die Wieher Kulturlandschaft. Gerade dieses Alleinstellungsmerkmal der Chorgemeinschaft ist es, das bei seinen reizvollen Konzerten einen direkten Blick in das originäre Wesen der großartigen, russischen Klangwelten gestattet.  "Der gemeinsame Gesang gehörte in unseren Herkunftsländern Russland, Kasachstan und Kirgistan zur Familientradition, die wir hier, in unserer neuen Heimat, weiter pflegen wollten", gibt Chormitglied Nina Laut Einblick in die Hintergründe der Entstehungsgeschichte.


Im Frühjahr 1997 suchten Nelli Diez und Tatjana Lebedev per Zeitungsannonce im Oberbergischen nach geneigten Teilnehmern, worauf sich etwa 25 Sängerinnen und Sänger aus Wiehl, Bergneustadt, Gummersbach, Marienheide, Nümbrecht und Waldbröl zusammenfanden. Unter dem Dirigat von Lebedev wurden anfangs zweimal wöchentlich klassische und volkstümliche Stücke aus unterschiedlichen Epochen, in deutscher und russischer Sprache eingeübt. Bereits im Juni 1997 gaben die Neulinge ihr erstes Konzert in der Oberwiehler Aula, denen regelmäßige Frühlings- und Herbstfeste, gemeinsame Liedernachmittage mit befreundeten Chören, Auftritte bei öffentlichen Veranstaltungen und in regionalen Seniorenresidenzen folgten.

Seit 2002 steht die ausgebildete Musikerin Irina Strauch dem Chor als Dirigentin vor. Zusammen mit Ehemann Nikolaj, der der Singgemeinschaft sogar eigene Lied-Arrangements auf den Leib schreibt und Konzertauftritte auf dem Akkordeon begleitet, setzt sie neue musikalische Impulse und belebt die wöchentlichen Übungseinheiten mit ihrer expressiven Art und der profunden Fachkompetenz.  Jährliche Ausflüge an den Rhein und die Mosel zur Stärkung der Gemeinschaft, nutzen die Gesangsliebhaber, zur Freude der zufällig anwesenden Gäste, gern zu Spontanauftritten auf Ausflugsschiffen oder an spektakulären Aussichtspunkten.

Für sein Integrationsengagement für Rückkehrer aus Russland nach Deutschland wurde der "Chor Nostalgie" im November 2008 vom damaligen Landrat Hagen Jobi mit dem Freiwilligen Förderpreis des Oberbergischen Kreises ausgezeichnet. Interessierte Sänger sind jederzeit zu dem wöchentlichen Proben, mittwochs von 19 bis 20:30 Uhr, in der Gemeinschaftsgrundschule Oberwiehl (Eingang Hambuchstraße) willkommen. Auf Einladung zum Herbstkonzert des MGV Drabenderhöhe werden die Oberwiehler "Integrationsbotschafter" am Sonntag, 5. November, um 17 Uhr, Kostproben ihres breitgefassten Repertoires im evangelischen Gemeindehaus zum Besten geben. 
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