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Straßenumbenennung: Nümbrecht wird alle Ortslagen überprüfen

nh; 11. Oct 2017, 13:05 Uhr
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Straßenumbenennung: Nümbrecht wird alle Ortslagen überprüfen

nh; 11. Oct 2017, 13:05 Uhr
Nümbrecht - Knapp 100 Bürger verfolgten die gestrige Bauausschusssitzung, in der die Mitglieder einstimmig beschlossen, dass nun alle Orte überprüft werden sollen, ob eindeutige Straßennamen erforderlich sind.
Von Nils Hühn

Schon seit Jahren ist eine mögliche Umbenennung von Straßen in Nümbrechter Ortschaften ein Thema. Denn die Gesetzeslage ist eindeutig und sieht eine klare Bezeichnung vor. 2011 fasste die Gemeinde einen Beschluss, der vorsah, dass bei allen Orten mit verzweigtem Straßensystem ab 100 Einwohnern, jede Straße einen eindeutigen Namen erhalten sollte, damit diese besser aufgefunden werden können. „Im Notfall zählt jede Sekunde“, hatte Bürgermeister Hilko Redenius schon in zahlreichen vorangegangenen Sitzungen und Gesprächen betont. In der Bürgerschaft regte sich Widerstand, da sie die bisherigen Namen behalten möchten.

Der gestrigen Ausschusssitzung folgten knapp 100 Bürger, die während des Tagesordnungspunktes zur Straßenbenennung ihren Unmut äußerten oder auch Beifall spendeten. Dies unterband der Vorsitzende Dennis Hennecken und räumte den Bürgern ein, ihre Ansichten in einer Sitzungsunterbrechung zu äußern. Nachdem alle Fraktionen ihre Standpunkte dargelegt hatten, kam es zu einer Unterbrechung, in der drei Bürger ihre Sorgen schilderten. Auch wurden zahlreiche Unterschriftenlisten vorgelegt, in denen sich die Unterzeichner für den Erhalt der bisherigen Straßenbezeichnungen aussprachen.


Die Ausschussmitglieder beschlossen einstimmig bei einer Enthaltung, dass alle Ortschaften mit einem verzweigten Straßensystem, das eine einfache Orientierung und Auffindbarkeit von Adressen, unabhängig von Navigationsgeräten, nicht gewährleistet, erstmalig Straßennamen mit entsprechender Hausnummerierung erhalten. Dies sei unabhängig von der Einwohnerzahl. Der Beschluss wurde dahin gehend, nach interfraktionellem Vorschlag, erweitert, dass die Umbenennung nur dann erfolgt, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichen.

Durch diesen Beschluss wird die Verwaltung damit beauftragt, nun jeden Ort zu überprüfen. Denn die Sicherheit soll in allen Ortslagen gewährleistet sein und nicht erst für Dörfer ab 100 Einwohnern. Durch den Zusatz soll aber verhindert werden, dass Ortschaften mit einer Straße und einem Abzweig auch zwingend einen neuen Straßennamen erhalten müssen. „Wir möchten nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen“, erklärte Bürgermeister Hilko Redenius. Nachdem alle Orte überprüft worden sind, berät der Bauausschuss erneut, welche Straßen umbenannt werden müssen und welche nicht.
  
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