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Grundschule Marienhagen hat zu wenige Schüler

nh; 27. Sep 2017, 15:15 Uhr
Archivbild --- Laut Gesetz sind 75 Schüler in der Grundschule Marienhagen, um als Schule eigenständig zu bleiben.
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Grundschule Marienhagen hat zu wenige Schüler

nh; 27. Sep 2017, 15:15 Uhr
Wiehl - 75 Schüler besuchen derzeit die Grundschule Marienhagen, was laut Gesetz zu wenige sind - Eltern setzen sich mit Petition für den Schulstandort ein - Stadtrat spricht sich für den Erhalt aus.
Von Nils Hühn

Es ist ein sehr emotionales Thema. Die Ende der 1950er Jahren gebaute Grundschule Marienhagen hat zurzeit 75 Schüler. Das sind laut Gesetz aber zu wenige, um als Schule eigenständig zu bleiben. Das Thema beschäftigt die Wiehler Verwaltung und Politik schon seit geraumer Zeit. In die Öffentlichkeit getragen wurde die Angelegenheit durch die „Petition für den Erhalt des Schulstandortes Marienhagen – Schulverbund statt Schulschließung“. Der Förderverein der Schule sowie Eltern und Schüler haben in der vergangenen Woche damit begonnen, Unterschriften zu sammeln. „Wir, die Unterzeichner dieser Petition, fordern den Erhalt des Schulstandortes“, heißt es in dem Schreiben.

Im nichtöffentlichen Teil der gestrigen Ratssitzung wurde über den Schulstandort Marienhagen gesprochen. Einstimmig sprachen sich die Stadtverordneten dafür aus, die Schule zu erhalten. Die Diskussion war laut Bürgermeister Ulrich Stücker „sehr konstruktiv und abwägend.“ Es gibt verschiedene Szenarien, wie es nun weitergehen kann. Eine Schulschließung ist dabei nur die letzte und von niemanden gewünschte Option. Es gibt zudem die Lösung eines Verbunds mit einer der vier anderen Wiehler Grundschulen. Aber auch andere Möglichkeiten werden in Betracht gezogen. Über das weitere Vorgehen und den aktuellen Stand will die Wiehler Stadtverwaltung am Freitag in einem Pressegespräch informieren.


Zwei Vertreterinnen der Elternpflegschaft der Grundschule Oberwiehl machten bei der gestrigen Ratssitzung derweil von ihrem Einwohnerfragerecht Gebrauch und wollten wissen, wie der aktuelle Sachstand sei. Sie machten zudem darauf aufmerksam, dass sie keinen Verbund mit der Grundschule Marienhagen eingehen möchten, weil es viele Unklarheiten geben würde. Beispielsweise wird in Marienhagen klassenübergreifend unterrichtet und an den anderen Wiehler Grundschulen nicht. Natürlich befürworten auch sie den Erhalt des Schulstandorts im Bergdorf, aber nicht um jeden Preis und möglicherweise auf Kosten der eigenen Kinder.

In zahlreichen, anstehenden Gesprächen mit den betroffenen Schulen sowie den Elternvertretern will die Stadt Wiehl schnellstmöglich zu einer für alle Parteien zufriedenstellenden Lösung kommen. Es stehen auch Gespräche mit der Bezirksregierung und der Schulrätin auf dem Programm, um das bestmögliche Ergebnis für alle zu erzielen. Mitte Oktober soll dann im Rahmen einer Sondersitzung des Schulausschusses und anschließender Ratssitzung eine Entscheidung gefällt werden.
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