Oberberg – Die Zeit politischer Multi-Funktionäre sollte eigentlich vorbei sein – auch im oberbergischen Kreistag.

Von Bernd Vorländer

Wenn sich in der kommenden Woche die Mitglieder des Kreistags zu ihrer turnusmäßigen Sitzung treffen, wird auch Peter Biesenbach wieder dabei sein. Den CDU-Fraktionsvorsitz im oberbergischen Parlament will der 69-jährige Hückeswagener nicht aufgeben. Interessenkollisionen lässt er jetzt offenbar prüfen. Im Ernst: Was soll das? Ist man als nordrhein-westfälischer Justizminister und Landtagsabgeordneter nicht ausgelastet? Zum Vorsitz einer Fraktion gehört doch mehr, als einige Male im Jahr zu den entsprechenden Sitzungen einzufliegen, um dort seine durchaus vorhandenen rhetorischen wie strategischen Fähigkeiten anzubringen.


Die Führung einer Fraktion ist selbst mit der besten Arbeitsteilung nicht aus der Entfernung zu bewerkstelligen. Im Übrigen passt eine derartige Anhäufung von Ämtern einfach nicht mehr in die politische Zeit. Politische Teilhabe vieler statt des Beharrungsvermögens Einzelner sollte auch in Parteien gelten. Oder hat die oberbergische CDU etwa keine Talente, die dieses Amt ausführen können? Das wiederum wäre ein Armutszeugnis.