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Bei der RB 25 kündigt sich Großes an

bv; 4. Sep 2017, 17:54 Uhr
Bild: Bernd Vorländer --- (v. li.) Dr. Norbert Reinkober, Landrat Hermann-Josef Tebroke und DB-Bevollmächtigter Werner J. Lübberink wollen mit dem Bündnis Oberbergische Bahn der RB 25 neuen Schub geben.
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Bei der RB 25 kündigt sich Großes an

bv; 4. Sep 2017, 17:54 Uhr
Oberberg - Machbarkeitsstudie soll Elektrifizierung und 20-Minuten-Takt untersuchen - Bündnis Oberbergische Bahn in Rösrath gegründet.
Von Bernd Vorländer

Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Zweckverbandes "Nahverkehr Rheinland (NVR)" ist überzeugt: "Wenn sich das bewerkstelligen ließe, wäre das ein enormer Schritt nach vorne." Die Rede ist von einem Komplettumbau der RB 25 zu einer S-Bahn, die dann elektrisch mit einem 20-Minuten-Takt sowie einem einstündigen Schnellzug unterwegs wäre. Und damit dies nicht nur vage Zukunftsvorstellungen bleiben, hat sich heute das Bündnis Oberbergische Bahn gegründet, dem nicht nur die Kommunen an der Bahnstrecke, die Kreise, sondern auch der NVR sowie die Deutsche Bahn angehören. Gemeinsam wird man noch dieses Jahr eine umfangreiche Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, die ergebnisoffen die mittelfristige Verwirklichung der Pläne prüfen soll und deren Ergebnisse Ende 2018 vorliegen werden. Dabei könnte auch der Bau eines zweiten Gleises herauskommen, bestätigte Reinkober.  

Für den Landrat des Rheinisch-Bergischen-Kreises, Dr. Hermann-Josef Tebroke, steht fest, dass die Verbesserung des Schienenverkehrs bis nach Meinerzhagen alternativlos ist. "Die RB 25 kann angesichts der sehr stark belasteten Straßenverbindungen zu einer erheblichen Entlastung der Verkehrssituation beitragen." Allerdings müsse bei Angebotsqualität, Zuverlässigkeit und Kapazität noch einiges geschehen. Aufgrund mangelnder Infrastruktur auf der 65 Kilometer eingleisigen Strecke komme es immer wieder zu Verspätungen. Eine Taktverdichtung stoße zudem an natürliche Grenzen. Deshalb sollen in den kommenden Jahren bis 2020 bereits erhebliche Anstrengungen unternommen werden, um mit Brückenerneuerungen, dem Umbau von Bahnübergängen sowie weiteren baulichen Maßnahmen Verspätungen einzudämmen.


Die Entwicklung des Knotenpunktes Köln sei der Schlüssel auch für Verbesserungen auf der RB 25, machte Werner J. Lübberink, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn, deutlich. In den vergangenen 30 Jahren sei im Westen Deutschlands zu wenig in die Infrastruktur investiert worden, dies müsse jetzt nachgeholt werden. Durch die geplanten Umbaumaßnahmen will man seitens der Bahn dafür sorgen, dass 2018 rund 60 Züge täglich zwischen Köln und Gummersbach verkehren, erklärte Lübberink heute in Rösrath. Dort wurde nicht nur das Bündnis Oberbergische Bahn unterzeichnet, auch diskutierten über 100 Teilnehmer im Rahmen eines Symposiums über Qualitätsverbesserungen. Im Jahr 2020 wird die Bahn 145 Millionen Euro seit 2012 in die Bahnstrecke investiert haben, die von fünf Millionen Fahrgästen pro Jahr genutzt wird.      

Auch Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein nahm an einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltung teil. Der Rathauschef machte dabei deutlich, dass die derzeitige Fahrtdauer von Gummersbach nach Köln viel zu hoch und inakzeptabel sei. "72 Minuten, das ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 49 km/h. Da ist man mit dem Moped schneller, das geht nicht", so Helmenstein. Gummersbach müsse in unter einer Stunde von Köln aus erreichbar sein. Nur dann könne man Menschen ansprechen, die bezahlbaren Wohnraum in attraktiver Lage suchten und gleichzeitig den Individualverkehr spürbar reduzieren.  
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